Formel E

Formel E: Porsche punktet in Rom doppelt & klettert auf WM-Rang 2, "aber natürlich wollten wir mehr"

Timo Pape

Timo Pape

Andre-Lotterer-Porsche-Rome-Grid-Obelisk-2022

Das deutsche Formel-E-Team Porsche hat beim Rom E-Prix zwei solide Saisonläufe absolviert. Sowohl Andre Lotterer als auch Pascal Wehrlein punkteten jeweils in beiden Rennen und machten Porsche somit zum ersten Verfolger von Mercedes in der Team-Weltmeisterschaft. Nach dem Doppelsieg in Mexiko sind die Zuffenhausener trotzdem nicht ganz glücklich und trauern verpassten Chancen hinterher.

Am Samstag ging Wehrlein von der siebten Startposition ins Rennen, Lotterer folgte direkt dahinter als Achter. Die beiden Porsche-Piloten fuhren ein eher unauffälliges Rennen und hatten zur Rennhalbzeit noch Energiereserven gegenüber der Konkurrenz, die sie aufgrund einiger Zwischenfälle jedoch nicht für eine Verbesserung ihrer Positionen nutzen konnten. Letztlich kamen Wehrlein und Lotterer auf den Plätzen 8 und 10 ins Ziel.

"Das war kein einfacher Tag", gestand Wehrlein nach dem ersten Rom-Rennen. "Wir haben ein paar Punkte mitgenommen, aber natürlich wollten wir mehr. Schon im Qualifying hatten wir Schwierigkeiten mit der Balance unseres Autos. Im Rennen war schwer vorherzusehen, ob es eine Runde mehr oder weniger wird." Wehrlein und Porsche mussten somit beim Energieverbrauch einige Risiken abwägen.

Auch Lotterers Rennen lief "nicht optimal". "Beim Start fiel ich zurück, und in der Schlussphase hat mich ein Konkurrent gegen die Wand gedrückt. Dadurch habe ich einige Plätze und den Anschluss an die Spitze verloren. Sonst wäre vielleicht noch eine Verbesserung möglich gewesen, denn wir hatten uns die Energie gut eingeteilt."

Lotterer mit Platz 4 "nicht ganz zufrieden"

Sonntag sollte es gerade für den Routinier besser laufen. Im Qualifying schaffte es Lotterer bis ins Halbfinale und ging vom dritten Startplatz ins Rennen. Er hielt sich konstant in der Spitzengruppe. Bei der Aktivierung des Attack-Modes verlor er eine Position, kämpfte sich anschließend aber auf den zweiten Platz vor. Mit knapp zwölf Minuten auf der Uhr übernahm er zwischenzeitlich sogar die Führung.

Durch eine Safety-Car-Phase verlor Lotterer jedoch seinen Vorsprung und musste nach dem Restart mehrere Konkurrenten passieren lassen. Als in der Schlussphase das Safety-Car erneut auf die Strecke ging, konnte er die Spitze nicht mehr angreifen. "Ein vierter Platz und gute Punkte", resümiert Lotterer.

"Ganz zufrieden bin ich damit aber nicht. Wenn man als Dritter startet und in Führung liegt, erhofft man sich natürlich ein besseres Ergebnis. Doch das Rennen ist nicht gut für uns gelaufen. Ich musste sehr viel auf die Energie achten. Aber wie gesagt, wir haben gut gepunktet, und konstant in die Punkte zu fahren ist in dieser engen Weltmeisterschaft besonders wichtig. Jetzt freue ich mich auf mein Heimrennen in Monaco", so der Wahlmonegasse.

Wehrlein ärgert sich nach "ziemlich chaotischem Rennen"

Teamkollege Wehrlein startete am Sonntag als Siebter und belegte nach vielen hart geführten Positionskämpfen hinter der Führungsgruppe schließlich den sechsten Platz - immerhin doppelte Punkte für den Mexiko-Sieger. "Das war aus meiner Sicht ein ziemlich chaotisches Rennen. Meinen Attack-Mode konnte ich nicht nutzen, weil in dieser Zeit das Safety-Car rauskam. Das war sehr unglücklich, dadurch habe ich den Anschluss nach vorne verloren."

"Beim Re-Start wollte ich einen Konkurrenten überholen, der ist mir dann ins Auto gefahren, und ich habe Positionen verloren. Der sechste Platz ist so gesehen trotzdem noch ein gutes Ergebnis, doch da war deutlich mehr drin. Heute ist vieles nicht nach Plan gelaufen."

Modlinger: "Heute war auf jeden Fall mehr für uns drin"

Florian Modlinger, Porsches Gesamtprojektleiter Formel E, stimmt zu: "Das war nicht ganz das, was wir nach dem starken Qualifying erwartet hatten. Im Rennen haben wir uns nach einem guten Auftakt sukzessive nach vorne gearbeitet, und Andre ging dann auch in Führung. Doch dann machte uns das Safety-Car einen Strich durch die Rechnung. Für Pascal war es ein schwieriges Rennen mit harten Kämpfen hinter der Führungsgruppe."

In der Teamwertung verbesserte sich das Porsche-Team mit 85 Punkten auf den zweiten Platz - nicht genug für Modlinger: "Obwohl wir 20 Punkte geholt und uns in der Teamwertung auf den zweiten Platz verbessert haben, können wir mit dem Rennverlauf nicht ganz zufrieden sein. Heute war auf jeden Fall mehr für uns drin. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Vorbereitung für Monaco und werden versuchen, dort noch stärker zurückkommen." Der Monaco E-Prix steht am 30. April im Rennkalender.

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