Formel E

Porsche trotz Monaco-Debakel vor Formel-E-Rennen in Berlin optimistisch: "Wir sind überall gut"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nach dem historischen Doppelsieg in Mexiko-Stadt ging es für das Porsche-Team in der Formel-E-Gesamtwertung nur in eine Richtung: nach hinten. Konnte die Mannschaft aus Zuffenhausen in Rom wenigstens noch 25 Punkte sammeln, ging das deutsche Fahrerduo, Andre Lotterer und Pascal Wehrlein, in Monaco aufgrund eines Doppelausfalls leer aus.

Da es in der Gesamtwertung der Elektro-Rennserie äußerst eng zugeht, bedeutete die Nullnummer von Monaco einen Rückfall auf Position 6 der Team-WM. Die beiden Piloten reisen am kommenden Wochenende auf den Gesamtplatzierungen 6 und 7 zu ihrem Heimrennen nach Berlin, nur ein Zähler liegt Lotterer vor Wehrlein.

Auf der Strecke in Mexiko funktionierte der Porsche 99X Electric hervorragend. Sie ist - genau wie der Kurs auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof - kein klassischer Stadtkurs mit vielen 90-Grad-Kurven. Daher rechnet sich das Team auch in Berlin sehr gute Chancen aus. Schon in Monaco, einem für Formel-E-Verhältnisse sehr schnellen und flüssigen Stadtkurs, kämpften beide Piloten bis zu ihrem Ausfall in der Spitzengruppe mit.

"Es gibt auf jeden Fall Streckencharakteristiken, die dem einen oder dem anderen Auto mehr oder weniger gut liegen", bestätigt uns Porsche-Pilot Pascal Wehrlein in Episode 250 unseres Podcasts ePod. "Allgemein muss ich sagen, dass man schon einen Trend sieht, welche Teams konkurrenzfähig und stark unterwegs sind. Und ich würde uns auf jeden Fall dazu zählen. Wir sind überall gut", meint er.

"Wir sind eigentlich sehr, sehr konstant gewesen über die Rennen gesehen", fasst Wehrlein die bisherige Saison zusammen. "Wir haben gezeigt, dass wir dann zum Beispiel in Mexiko das Rennen gewinnen können und jetzt auch in Monaco das Rennen gewinnen können. Aber dann gibt es natürlich auch mal so ein Wochenende wie Rom, wo uns die Strecke nicht 100 Prozent gelegen hat. Wir wurden aber trotzdem Sechster und konnten wichtige Punkte mitnehmen. Das ist, glaube ich, das Wichtige."

Sowohl für Wehrlein als auch für seinen Teamkollegen Andre Lotterer bedeutete der Ausfall in Monaco das erste punktlose Rennen seit dem Saisonauftakt in Diriyya.

Monaco-Ausfall "tut weh für die Seele"

"Man muss über das Jahr konstant konkurrenzfähig sein", erklärt Wehrlein weiter. "Aber in der Formel E kann man nicht jedes Rennen gewinnen, weil die Teams und die Fahrer so eng zusammen sind, und auch die Strecken nicht immer hundertprozentig zum Paket passen. Aber trotzdem ist es wichtig, bei diesen Rennen gute Punkte mitzunehmen."

"Ich glaube, dass wir in diesem Jahr in dieser Situation sind", so der Fahrer mit der Startnummer 94 weiter. "Natürlich schade mit Monaco, dass man auf Platz 1 liegend ausfällt. Das tut natürlich weh in der Meisterschaft, und es tut auch weh für für die Seele. Aber es sind ja noch viele Rennen, und wir haben noch viele Chancen, das wiedergutzumachen."

Eine Besonderheit in Berlin, die den Lauf in der deutschen Hauptstadt von anderen Rennen unterscheidet, ist die Tatsache, dass die Strecke zwischen den beiden Renntagen des "Double-Headers" umgebaut wird. Geht es am Samstag zunächst gegen den Uhrzeigersinn, wird die Strecke am Sonntag im Uhrzeigersinn befahren. Die Teams müssen hierfür Umbauten an den Autos vornehmen.

"Natürlich wird das Setup ein bisschen anders sein", beschreibt Wehrlein die für den Richtungswechsel notwendigen Anpassungen an der Fahrzeugabstimmung. "Man mag denken, man fährt die gleiche Strecke, einmal vorwärts und einmal rückwärts, aber die Charakteristik ändert sich sehr. Am ersten Tag sind die Bremszonen außer Kurve 1 hauptsächlich gerade, und die Kurvenausgänge eigentlich immer 'combined'. Am zweiten Tag ist es genau andersherum. Die Kurve macht immer sehr zu, und man bremst extrem hinein. Du bremst da nie gerade. Und das macht schon einen Unterschied. Das Setup wird ein bisschen anders sein, aber auch nicht so viel anders, wie wenn man auf eine komplett andere Strecke geht."

Ein weiterer wichtiger Aspekt in Berlin sind die Reifen. In der Vergangenheit war hier festzustellen, dass die aus Betonplatten bestehende Streckenoberfläche des früheren Flughafenvorfeldes den Gummis sehr zusetzt.

"In Berlin gibt es keinen typischen Asphalt, sondern diese einzelnen Platten. Und die sind sehr, sehr rau. Das ist sehr aggressiv zu den Reifen. Der zweite Grund ist, dass es in Berlin nicht sehr viel Grip hat. Wir rutschen da wirklich viel. Und wenn man rutscht, dann verbraucht man auch mehr vom Reifen. Deswegen ist der Reifenverschleiß dort einfach ein bisschen höher."

Die beiden Heimrennen für Porsche, Andre Lotterer und Pascal Wehrlein finden am Samstag und am Sonntag statt. Rennstart ist jeweils 15 Uhr.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 1 und 2?
Advertisement