Formel E

Porsche hadert trotz vieler New-York-Punkte mit teaminternem Duell: "Müssen schauen, wie wir das besser machen"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Porsche hat den New York City E-Prix mit einem starken Rennen am Sonntag beendet: Pascal Wehrlein und Andre Lotterer bildeten über weite Strecken einen "Zug" in der Spitzengruppe und verpassten das Podest nur knapp. Mit 22 Punkten holte Porsche sein bestes Ergebnis in der bisherigen Saison, in der Gesamtwertung gingen die Zuffenhausener an Nissan und Venturi vorbei und belegen nun den siebten Platz. Glücklich waren die Piloten nach dem Rennen trotzdem nicht vollends, weil noch mehr möglich gewesen wäre...

Beide Fahrer zeigten starke Runden im Qualifying und zogen in die Super-Pole ein. Hier qualifizierte sich Wehrlein auf Platz 4, Lotterer wurde nach einem Verbremser in der ersten Kurve nur Sechster. Den Großteil des Rennens waren die beiden Porsche-Fahrer dann im Formationsflug unterwegs.

In der Anfangsphase des E-Prix konnte das Duo Sergio Sette Camara im Dragon überholen, der sich beim Start noch vor Wehrlein geschoben hatte. Später gelang es Antonio Felix da Costa (DS Techeetah), sich mit einem Attack-Mode-"Undercut" an beiden Porsche-Piloten vorbeizuschieben. In der vorletzten Runde des Rennens überholten die beiden Deutschen Mitch Evans, der sich nach einem Mauerkontakt mit seinem beschädigten Jaguar nicht mehr gegen die Angriffe wehren konnte.

Für Verwunderung sorgte jedoch die Tatsache, dass Wehrlein nach der Aktivierung seines ersten Attack-Modes eineinhalb Runden hinter seinem Teamkollegen festhing, bis er endlich vorbeigehen und den Vorteil der Zusatzleistung auf der Strecke nutzen konnte. Lotterer wehrte sich verbissen, was Porsche am Ende womöglich sogar das Podium kostete.

Lotterer: "Vielleicht hätten wir das besser machen können"

"Wir haben versucht zusammenzuarbeiten", erklärte Lotterer nach dem Rennen. "Vielleicht hätten wir das noch etwas besser machen können. Der dritte Platz wäre vielleicht möglich gewesen, aber im Nachhinein ist man immer klüger. Wir haben unser Bestes gegeben, um das bestmögliche Ergebnis für das Team zu erzielen. Beide Autos haben gute Punkte geholt. Ich war sehr zufrieden mit der Balance meines Wagens heute und freue mich auf weitere Rennen wie dieses."

"Wir haben viel über Funk miteinander kommuniziert, um herauszufinden, was das Beste ist", beschreibt Lotterer die Taktik des Teams im Rennen. "Ich habe Pascal einmal vorbeigelassen. Wir haben dann darüber gesprochen, die Positionen möglicherweise wieder zu tauschen. Aber dann hatte Evans den Aufhängungsschaden, und wir haben die Positionen gehalten."

Wehrlein ergänzt: "Ich habe heute einige Punkte erzielt, was sehr gut ist. Dabei konnte ich mich aus allem Ärger herausgehalten. Ich hatte zwar einen kleinen Schaden am Heck, ich glaube von Felix da Costa, aber das Rennen war trotzdem in Ordnung. Wir hatten am Ende eine etwas bessere Pace als die Fahrer vor uns, da sie mehr Energie sparen mussten. Es hat aber nicht gereicht, um sie zu überholen."

Nach dem Rennen zeigte sich Wehrlein auch am Mikrofon von 'e-Formel.de' zufrieden: "Es wären vielleicht ein, zwei Plätze mehr drin gewesen, wir waren sehr eng zusammen. Am Ende habe ich ein wenig den Anschluss verloren, als Evans das Problem mit seinem Auto hatte. Dadurch konnte ich nicht mehr angreifen. Trotzdem war es ein starkes Rennen, und wir haben viele Punkte geholt. Wir waren beide in der Super-Pole und haben beide Zähler geholt. Es war ein guter Tag für das Team."

Wehrlein: "Ich habe Zeit verloren, und es war nicht ideal"

Auf die Frage, ob er nach der Aktivierung seines ersten Attack-Modes Zeit hinter seinem Teamkollegen verloren habe, weicht Wehrlein aus: "Das müssen wir schauen. Klar, ich habe Zeit verloren und es war nicht ideal. Wir müssen einfach schauen, wie wir das zukünftig besser machen können. Wir versuchen immer, das Optimum für beide Fahrer herauszuholen. Da wird keiner bevorzugt."

"Ich bin jetzt definitiv bei Porsche angekommen", so Wehrlein weiter. "Die letzten beiden Rennwochenenden fühlte ich mich mega wohl im Auto. Wir haben gute Schritte gemacht. Ich spüre den vollen Support und weiß, dass das Team alles für mich gibt. Aber auch ich gebe alles für das Team."

"Die Bindung wird einfach immer besser", ergänzt er. "Auch das Verständnis von den Ingenieuren und speziell von meiner Crew, was ich bei meinem Auto brauche. Und von meiner Seite, wie ich das Auto fahren muss, wird auch alles besser. Schon nach dieser kurzen Zeit sind wir ein sehr eingeschworenes Team."

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