Formel E

Porsche will an Mexiko-Erfolg von 2022 anknüpfen, ABT Cupra abwartend vor Formel-E-Comeback

Timo Pape

Timo Pape

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Porsche kehrt am Wochenende an den Ort seines größten Erfolges zurück: nach Mexiko-Stadt. Beim Formel-E-Saisonstart 2023 will die deutsche Werksmannschaft den Doppelsieg vor rund einem Jahr als Vorbild nehmen und gut in die neue Gen3-Ära starten. Auch das zweite deutsche Team, ABT Cupra, reist mit viel Vorfreude nach Mexiko.

Im Vorjahr feierte Porsche auf der anspruchsvollen Grand-Prix-Strecke, die unter anderem durch das Baseball-Stadion Foro Sol führt, einen Doppelsieg: Pascal Wehrlein, der damals die Pole-Position und vor Teamkollege Andre Lotterer den ersten Formel-E-Sieg für Porsche holte, ist im Porsche 99X Electric Gen3 mit der Startnummer 94 auch diesmal mit dabei. Sein neuer Teamkollege Antonio Felix da Costa bestreitet hingegen sein erstes Rennen für den Sportwagenhersteller.

"Ich mag diese Spannung vor der Saison und bin super aufgeregt", sagt Felix da Costa. "Mit dieser Marke gibt es nur ein Ziel: Rennen gewinnen. Meiner Porsche-Premiere in Mexiko sehe ich gelassen entgegen. Wichtig ist, wie wir die Saison beenden, nicht, wie wir sie beginnen. Mit meinem neuen Auto bin ich glücklich. Ich denke, wir sind damit auf jeden Fall konkurrenzfähig."

Teamkollege Wehrlein ist in Mexiko traditionell immer stark gewesen und kann den E-Prix kaum erwarten: "Ich freue mich sehr darauf, dass wir jetzt wieder Rennen fahren und uns mit den anderen Teams messen können. Unser neues Auto hat sehr viel Potenzial."

Sein Chef, Florian Modlinger, denkt gern an den Mexico City E-Prix 2022 zurück: "Das Team hat mit dem Doppelsieg gezeigt, was es zu leisten imstande ist. Diese Leistung müssen wir in Zukunft konstanter abrufen. Wir gehen in Mexiko mit Zuversicht und Optimismus an den Start. Wir wollen auch in dieser Saison Siege holen und bis zum Schluss um den Weltmeistertitel mitfahren."

Porsche stapelt für Saisonstart tief

Dennoch stapelt Wehrlein eher tief: "Wir stehen noch ganz am Anfang. Beim Test in Valencia sahen wir uns vielen Herausforderungen gegenüber, weil bei den Gen3-Autos vieles neu ist, beispielsweise ein zweiter Antriebsstrang. Auch der Reifenhersteller ist neu. Doch das eröffnet uns gleichzeitig viele Möglichkeiten, uns zu verbessern. Ich erwarte, dass wir im Verlauf der Saison große Schritte nach vorne machen werden", so Wehrlein.

Da alle elf Formel-E-Teams mehr oder weniger auf demselben technischen Stand in die neue Saison starten, erwartet Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E bei Porsche, spannende und hart umkämpfte Rennen: "Mit diesen Autos werden die Karten in der Weltmeisterschaft neu gemischt. Wo wir von der Performance her stehen, werden wir erst nach dem Qualifying wissen."

"Ein guter Saisonstart ist immer extrem wichtig", betont er dennoch. "Je besser man in eine Saison startet, umso größer ist die Chance, ein positives Momentum zu erzeugen und auf einer emotionalen Welle zu reiten, die einen zu weiteren Erfolgen trägt."

ABT Cupra mahnt: "Müssen es Schritt für Schritt angehen"

Auf ähnliche Art und Weise geht das deutsche ABT-Team den Saisonstart an - allerdings mit deutlich weniger Testerfahrung. Die Kemptener kehren nach einem Jahr Pause als Kundenteam von Mahindra in die Formel E zurück und haben zudem den Automobilbauer Cupra als Titelsponsor gewonnen. Auf Fahrerseite hat ABT Nico Müller und Routinier Robin Frijns verpflichtet.

"Wir haben vor dieser Saison nicht viel Zeit im Rennauto verbracht, daher wird der Saisonauftakt in Mexiko sicherlich eine große Herausforderung für unser Team sein", gibt Frijns zu bedenken. "Wir müssen es Schritt für Schritt angehen. Aber wenn wir keine Fehler machen und das Auto mitspielt, sind wir auch in der Lage, um gute Punkte zu fahren", so der 31-jährige Niederländer.

Nico Müller fuhr von 2016 bis 2020 für ABT in der DTM und absolvierte in der sechsten und siebten Formel-E-Saison 17 Rennen für das Dragon-Team. Der 30-jährige Schweizer freut sich auf sein Comeback: "Mexiko ist der perfekte Ort für den Saisonauftakt. Die Atmosphäre mit den begeisterten Menschen dort ist einzigartig - vor allem im Stadion, wo man die Fans sogar im Rennwagen hören kann. Die Vorbereitung ist für einen Rennfahrer immer zu kurz - trotzdem freuen wir uns darauf, jetzt in die neue Ära der Formel E zu starten."

Den ersten Erfolg feiert Hans-Jürgen Abt, CEO der ABT SE, schon vor dem Rennwochenende: "Dass wir in Mexiko mit zwei Autos am Start sind, ist für uns schon wie ein kleiner Sieg: Seit dem Finale der siebten Saison (2021) arbeiten wir mit vereinten Kräften daran, mit unserem Team in die Formel E zurückzukehren." Das hat schon mal geklappt.

Wie Porsche und ABT in Mexiko abschneiden, zeigt sich spätestens beim Rennen am Samstagabend um 21 Uhr deutscher Zeit. e-Formel.de begleitet den E-Prix wie gewohnt mit einem Liveticker, Streams und zahlreichen Berichten.

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