Formel E

Postkarte aus Diriyya: Die Paddock-Themen vom Formel-E-Freitag

Timo Pape

Timo Pape

Der Start in die Formel-E-Saison 2018/19 steht kurz bevor. Der Diriyya E-Prix bildet dabei nicht nur den Auftakt in das neue Elektro-Rennjahr, sondern auch den Beginn der zweiten Fahrzeug-Generation der Elektroserie. e-Formel.de ist für dich live an der Rennstrecke in Saudi-Arabien und hat die Augen und Ohren für dich offen gehalten. Die interessantesten Paddock-Themen vom Formel-E-Freitag in Diriyya hat unser Vor-Ort-Reporter Timo Pape für dich notiert. Hier kommt unsere "Postkarte aus Diriyya".

Die interessantesten Erkenntnisse vom Formel-E-Freitag

>>>  Was wir bereits beim Trackwalk feststellen konnten, bestätigten uns die Fahrer wenig später in mehreren Interviews: Der Straßenkurs von Diriyya ist extrem anspruchsvoll. "Die Strecke ist einfach unglaublich, ein bisschen wie Macau", sagt uns Nelson Piquet jr. Venturi-Pilot Edo Mortara ergänzt bei uns am Mikro: "Es wird sehr schwer, hier präzise zu fahren. Diriyya ist wahrscheinlich die anspruchsvollste Strecke, die jemals in der Formel E aufgebaut wurde."

>>> Das Thema schlechthin im Paddock ist jedoch die Aktivierungszone für den neuen Attack-Mode. Sie befindet sich am rechten Straßenrand der langen Geraden - allerdings nur wenige Meter hinter dem Kurvenausgang. "Sie haben einen Fehler gemacht, indem sie die Zone an diese Stelle gepackt haben", sagt Piquet gegenüber 'e-Formel.de'. "Das wird zu Problemen führen. Der eine Pilot will den Attack-Mode nutzen und bremst, der andere will es nicht, und es kommt zum Crash. Normal geht es immer um die Sicherheit - wenn das Absicht war, würde es mich überraschen. Ich denke, dass jeder auf ein Safety-Car wartet, um den Attack-Mode zu nutzen, denn eigentlich will das niemand." Möglich, dass die Aktivierungszone am Samstag noch um ein paar Meter verschoben wird.

>>> Diriyya steht Kopf. Während die Formel E in anderen Städten manchmal kaum wahrgenommen wird, ist eine ganze Metropole in Aufruhr. "Jeder in der Stadt weiß, dass das Rennen ist", sagen uns die Einheimischen. "Das ganze Land fiebert diesem Rennen entgegen." Dazu tragen natürlich auch die hochkarätigen Live-Acts bei. Videos vom Donnerstagabend zeigen eine ausgelassen tanzende Menge und Feuerwerk an der Rennstrecke. Beim Rennen werden 40.000 Zuschauer erwartet.

>>> Zum Saisonauftakt der Formel E geben sich einige Stars in Diriyya die Ehre. Schon im Flieger trafen wir auf Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier mit Frau Andrea Kaiser, die für ran.de die Jaguar I-Pace eTrophy begleiten wird. Zudem trafen wir im Paddock unter anderem auf Emmerson Fittipaldi. Im Anflug ist übrigens auch der britische Fußball-Star Wayne Rooney.

>>> Kurz nach der Ausfahrt aus der Boxengasse fahren die Piloten unter einer Deluxe-Location hindurch, die ausschließlich der saudi-arabischen Königsfamilie gehören soll. Sie ist tatsächlich derselbe Holzbau, der sich schon beim Zürich E-Prix über die Start- und Zielgerade erstreckte. Der Veranstalter in Saudi-Arabien hat das Gebäude aus Zürich gekauft und in Diriyya wieder aufgebaut. Beim Shakedown flog bereits eine Fliegerstaffel über das Renngelände - Saudi-Arabien fährt richtig auf.

>>> Beim Shakedown der Formel E in Diriyya musste bereits der eine oder andere Pilot den ersten Rückschlag hinnehmen. Zunächst rollte Sam Bird aus, konnte mit seinem Virgin aber wenig später weiterfahren. Dann erwischte es Neuling Felipe Massa. Der Venturi-Fahrer wurde anschließend über die Strecke an die Box zurückgeschleppt. Viele Fahrer nutzten den Shakedown, um sich auf die Attack-Zone einzuschießen. Dragon präsentierte zudem erstmals seine neue Lackierung.

>>> Beim allerersten Freien Training der Jaguar I-Pace eTrophy gab es bereits hier und da Kontakt mit der Mauer. So rutschte beispielsweise Celia Martin vom deutschen Team seitlich in die Mauer. Ein anderer Fahrer verlor beim Kontakt mit der Wand den linken Außenspiegel. Platz 1 sicherte sich indes Simon Evans - gerade einmal 0,011 Sekunden vor Bryan Sellers. Dritter wurde Sergio Jimenez, ebenfalls keine Zehntelsekunde zurück.

>>> Mehrere international bekannte Rennfahrer befinden sich Medienberichten zufolge derzeit in Verhandlungen über die Teilnahme am zweiten In-Season-Testtag der Formel E in Marokko. Laut 'e-racing365' sollen unter anderem Calum Ilott, Antonio Fuoco und Jake Hughes gute Chancen auf die Test-Gelegenheit am Sonntag nach dem Marrakesch E-Prix haben. Über Verhandlungen von Sergey Sirotkin mit zwei Teams hatten wir bereits berichtet.

>>> HWA baut bei den Renningenieuren auf Erfahrung aus der Deutschen Tourenwagen Masters. Im schwäbischen Rennstall wird Wilmar Franssen, der Ex-DTM-Ingenieur von Daniel Juncadella, den Belgier Stoffel Vandoorne betreuen. Franssen sammelte bereits 2015 Erfahrungen bei Dragon Racing. Um das Auto von Gary Paffett wird sich indes Marius Meier-Diedrich kümmern. Der studierte Fahrzeugtechniker war zuletzt Lucas Auers DTM-Ingenieur.

Zusätzliche Berichterstattung durch Tobias Bluhm

Foto: Lou Johnson / Spacesuit Media

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