Formel E

Postkarte aus Valencia: Die Paddock-Themen vom Formel-E-Dienstag

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Bei spätsommerlichen Temperaturen ist am Montag offiziell der Startschuss für die sechste Saison der Formel E ertönt. Wie bereits im Vorjahr veranstaltet die Elektrorennserie ihre kollektiven Vorsaison-Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia. e-Formel.de ist für dich in Spanien vor Ort und hat die Augen und Ohren offen gehalten. Die interessantesten Erkenntnisse und Geschichten vom Dienstag hat dir unser Vor-Ort-Reporter Tobias Wirtz in seiner "Postkarte aus Valencia" zusammengestellt.

>>> Chaos um die Nio-Präsentation: Die Vorstellung des Teams und der beiden Fahrer fand erst um 9:00 Uhr und damit eine Stunde später als allgemein erwartet statt. Die Chinesen hatten die falsche Zeitzone kommuniziert - die Sommerzeit in Europa scheinen sie nicht bedacht zu haben. Ein ähnlicher Fauxpas war vor ein paar Wochen bereits DS Techeetah passiert, als die Verpflichtung von Antonio Felix da Costa im chinesischen Social Network Weiboo eine Stunde zu früh kommuniziert wurde.

>>> Unter der Haube des NIO Sport 005 befindet sich tatsächlich altbekannte Hardware: Das Team hat Motoren und Inverter von Dragon Racing aus Saison 5 gekauft und diese - gemeinsam mit dem eigenen Getriebe und weiteren Komponenten - als neuen Nio-Antrieb homologieren lassen. Nio behält damit auch in dieser Saison seinen Herstellerstatus, der dem Team private Testfahrten gestattet.

>>> Durchwachsener Start für Jaguar-Neuling James Calado: Nach gut einer halben Stunde versenkte der Brite seinen Wagen in der Streckenbegrenzung der Schikane. In der folgenden Unterbrechung der Session musste das Fahrzeug mit einer gebrochenen rechten Vorderradaufhängung zur Box zurückgeschleppt werden.

>>> Eine zweite rote Flagge folgte, als Nyck de Vries mit seinem Mercedes auf der Strecke stehenblieb. Technische Probleme mit der Batterie sorgten dafür, dass sein Testtag für mehrere Stunden unterbrochen wurde, und er erst ganz am Ende des Tages noch einmal für zwei Runden auf die Strecke gehen konnte. Kein guter Start für den frischgekürten Formel-2-Champion.

>>> Probleme gab es auch bei Porsche. Neel Jani prallte kurz vor der Mittagspause in Kurve 1 gegen die Mauer und löste damit eine weitere rote Flagge aus. Am Nachmittag fuhr er als einziger der 24 Piloten überhaupt nicht mehr, was auf eine größere Beschädigung an seinem 99X Electric hindeutet. Es blieb somit bei 30 Runden für den Schweizer.

>>> Gary Paffett, in der kommenden Saison Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes und außerdem technischer Berater des Teams, war zur Unterstützung von Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries in Valencia zu Gast.

>>> Nissan war bei den Testfahrten komplett in Schwarz mit weißen Sponsorenlogos unterwegs. Die Lackierung des Autos wird erst in der kommenden Woche vorgestellt. Die Overalls von Sebastien Buemi und Oliver Rowland sowie die neue Kleidung der Teammitarbeiter lassen aber darauf schließen, dass Schwarz und Rot bei der Farbgebung dominieren werden, ergänzt durch weiße Akzente.

>>> Neu bei Nissan: Sponsorenlogos von Credit Financier Invest (CFI). Das Unternehmen mit Sitz auf Zypern ist spezialisiert auf den Handel mit CFDs (Contracts for Difference, zu deutsch: Differenzkontrakte).

>>> Auch Dragon Racing war am Dienstag in Valencia ohne die neue Lackierung unterwegs. Die Fahrzeuge waren optisch daher kaum von den Nissan-Boliden zu unterscheiden - höchstens daran, dass Nissan deutlich mehr Sponsorenaufkleber auf den Autos hatte.

>>> Erstmals zu sehen hingegen war die neue Lackierung von Venturi, fast ganz in Weiß mit schwarzen Dreiecken. Eine offizielle Präsentation gab es jedoch nicht, genauso wenig wie einen Hauptsponsor. Die Seitenkästen blieben auffallend leer. Wir gehen jedoch davon aus, spätestens zum Saisonbeginn einen Schriftzug zu sehen.

>>> Ein weiteres Detail fiel uns an allen Fahrzeugen für Saison 6 auf: zwei kleine Höcker auf der Nase auf Höhe der Vorderräder. Hierbei handelt es sich um einen Transmitter, der von der FIA dafür verwendet wird, um die Reduzierung der Energiemenge aufgrund einer Safety-Car-Phase an die Bordelektronik zu übertragen.

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