Premiere des Formel-E-Rennens in Südafrika 2023 scheint sicher: "Wir sind dem Zeitplan voraus"
Tobias Wirtz
Obwohl Kapstadt im ersten Rennkalender-Entwurf der Formel-E-Weltmeisterschaft 2023 noch nicht auftauchte, soll laut den Organisatoren die Rennserie im Februar erstmals ein Rennen in Südafrika austragen. Die Bauarbeiten laufen bereits seit Monaten und schreiten sehr gut voran.
Der für Februar 2022 angekündigte, dann jedoch wegen der COVID19-Pandemie und Verzögerugen bei Bauarbeiten auf 2023 verschobene Kapstadt E-Prix soll den vakanten Kalender-Slot am 25. Februar 2023 belegen. Die Formel E kündigte bei der Bekanntgabe ihres ersten Kalenderentwurfs 2023 für dieses Datum ein Rennen an, nannte jedoch keinen Austragungsort.
Dieser soll nun von Kapstadt eingenommen werden, wie die Organisatoren Iain Banner und Bruce Parker-Forsyth bestätigten. "Wir werden am 25. Februar an den Start gehen", so Banner, der Geschäftsführer des Promotors e-Movement, bei den Kollegen von 'The Race'. Bereits im März hatte die Formel E das geplante Streckenlayout veröffentlicht, das zukünftig eines der Highlights im Rennkalender der Serie werden soll.
Es habe zwei Gründe dafür gegeben, dass die südafrikanische Metropole im ersten Kalenderentwurf nicht berücksichtigt worden sei: "Erstens waren wir gerade dabei, den Bau der Strecke zu beauftragen. Wir hätten nachweisen müssen, dass die Strecke bis zum 15. Dezember fertiggestellt sein würde. Zweitens hatten wir Schwierigkeiten, den gesamten Plan für die Streckenbegrenzungen und Zäune auszuarbeiten."
"Das ist eine schwere Aufgabe für ein kleines Land wie Südafrika. Aber wir schaffen es", ergänzt er. "Wenn irgendjemand Zweifel hat und fragen will, wie weit wir sind, dann sage ich kategorisch, dass das Rennen stattfindet. Daran gibt es keinen Zweifel."
Die Bauarbeiten in Kapstadt gehen gut voran, unter anderem mussten einige Seitenstraßen auf die erforderliche Streckenbreite von zehn Metern erweitert werden. Dies war nicht ohne Hindernisse möglich. "Für die Fußballweltmeisterschaft 2010 wurden Bäume aufgestellt", beschreibt Parker-Forsyth. "Das war ein enormer Aufwand, denn wir mussten die Leute davon überzeugen, dass wir die Bäume nicht töten würden."
"Wir mussten im Grunde den kompletten Bereich ausgraben, die Bäume versetzen und sie wieder aufstellen", so Parker-Forsyth weiter. "Das ist alles schon genehmigt und erledigt worden. Wir sind dem Zeitplan weit voraus, was die Verbreiterung der Strecke angeht. Wir werden bis Dezember fertig sein."
24.736 Tribünenplätze vorgesehen: "Wollen, dass die Veranstaltung ausverkauft ist"
Der Kapstadt E-Prix soll dabei vor vollen Tribünen stattfinden. Banner verrät, dass für die Veranstaltung 24.736 Zuschauerplätze gebaut werden - selten sind Veranstalter auf den Platz genau, was die Kapazität ihrer Tribünen angeht. "Wir mussten jeden einzelnen Platz planen und für die Baumaßnahmen lokalisieren. Es sollten annähernd 30.000 Zuschauer sein. Jetzt werben wir mit aller Kraft für das Rennen, denn wir wollen keinen einzigen leeren Platz. Wir wollen, dass die Veranstaltung ausverkauft ist", so Banner weiter.
Der Ticketverkauf soll den Plänen der Organisatoren zufolge dabei schnellstmöglich starten: "Wenn der Rennkalender am 19. Oktober vom Motorsport-Weltrat der FIA bekannt gegeben wird, gehen wir am 20. Oktober in den Verkauf."
Im Rennkalender sind neben dem Februar-Termin zwei weitere Rennen noch ohne Austragungsort: Am 11. März und am 24. Juni gibt es zwei bislang verwaiste Termine. Während für den Juni ein Rennen in den USA als Favorit gilt - Saint Petersburg in Florida werden große Chancen zugerechnet - könnte der März-Termin in Gefahr sein. In China wird es wegen der strengen Corona-Politik der Regierung auch 2023 kein Rennen geben.
Die Formel E ist derzeit dabei, ihren Zeitplan für 2023 fertigzustellen, aber es ist bekannt, dass sie den Teams bereits mitgeteilt hat, dass das geplante Rennen in Sanya auf der chinesischen Insel Hainan im kommenden Jahr nicht stattfinden wird. Stattdessen könnte wieder einmal der Berlin E-Prix zu einem "Double-Header" erweitert werden. Klar ist nur, dass die Formel E aus kommerziellen Gründen an den geplanten 18 Saisonrennen festhalten will.
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