Formel E

Premierensieg für DS als Formel-E-Hersteller, Meister Vergne zurück im Titelkampf

Timo Pape

Timo Pape

Der Champ ist zurück. Mit einem souveränen Sieg beim Sanya E-Prix hat sich der amtierende Formel-E-Meister Jean-Eric Vergne am Samstag im Kampf um den Titel 2018/19 zurückgemeldet. Nach zuletzt drei punktlosen und frustrierenden Rennen brachten ihn die 26 Punkte aus China (Sieg und schnellste Runde) vor auf Platz 3 der Meisterschaft. Vergne liegt nun nur noch acht Zähler hinter dem Gesamtführenden Antonio Felix da Costa (BMW) und hat alle Chancen auf die Titelverteidigung.

"Nach 20 Punkteergebnissen in Folge war es extrem hart für mich, in den letzten drei Rennen mit völlig leeren Händen dazustehen. Ich habe seit Hongkong nicht wirklich gut geschlafen", erklärt Vergne und freut sich über den Heimsieg für Techeetah: "Als chinesisches Team hier zu gewinnen, war absolut fantastisch. Als ich auf dem Podium stand, die chinesische Hymne lief, und die ganzen Fans mitsangen, war das schon ziemlich emotional."

Doch nicht nur für den chinesischen Teil von DS Techeetah war der Sanya E-Prix ein ganz besonderes Rennen. Auch die Franzosen von DS feierten ihren ersten Sieg als offiziell eingeschriebener Formel-E-Hersteller. Zwar entwickelte DS bereits seit Saison 2 den Antriebsstrang für Virgin Racing, die Herstellerlizenz hatten aber bis zum vergangenen Sommer die Briten inne. Der letzte Sieg für einen DS-Antrieb liegt ziemlich genau ein Jahr zurück und passierte beim Rom E-Prix 2018. Damals gewann Sam Bird für DS Virgin Racing. Nach der vierten Saison verabschiedete sich DS von Virgin in Richtung Techeetah, die vorher mit Renault-Antrieben unterwegs gewesen waren.

"Dies ist unser erster Sieg für das neue Team", sagt Vergne. "Ich bin sehr stolz und glücklich, dass ich in der Lage war, diesen Sieg für DS zu holen. Wir haben eine ganz neue Teamkonstellation, und aller Anfang ist bekanntlich schwer. Es war ein großer Tag für uns. Ich denke, das war der Wendepunkt in dieser Saison."

Möglich gemacht hatte den Sieg unter anderen ein beherztes Manöver zur Rennmitte gegen den bis dahin Führenden Oliver Rowland (Nissan). Vergne setzte sehr spät auf der Bremse zum Überholversuch an, überraschte Rowland, wie der Brite nach dem Rennen bestätigte, und ging innen vorbei. Bis zur Zieldurchfahrt ließ Vergne nichts mehr anbrennen. Schon im Qualifying hatte der Franzose mit Startplatz 2 bewiesen, dass in Sanya mit ihm zu rechnen sein würde.

Lotterer: "Wäre sehr gern auch aufs Podium gefahren"

Auch Teamkollege Andre Lotterer sammelte als Vierter reichlich Punkte und bewies, dass er das bittere Rennende in Hongkong inzwischen verdaut hatte. Nach einem ordentlichen, wenn auch nicht berauschenden Qualifying mit Startplatz 7 kämpfte sich der Deutsche im Rennen drei Positionen nach vorn und nahm am Ende zwölf Punkte mit. In der Meisterschaft belegt er nun den neunten Gesamtrang. Auf die Spitze fehlen ihm nichtsdestotrotz nur 21 Punkte.

"Glückwunsch an JEV und das Team für diesen Sieg. Es ist großartig, dass wir unser Heimrennen gewinnen konnten", sagt Lotterer. "Natürlich wäre ich sehr gern auch aufs Podium gefahren oder hätte das Rennen gewonnen - als Wiedergutmachung für Hongkong. Aber es war kein schlechtes Wochenende für uns. Ich bin als Siebter gestartet und auf Platz 4 vorgefahren, habe ein paar Konkurrenten überholt und hatte ein gutes Auto. Also freue ich mich nun auf den Rom E-Prix und hoffe, dort noch mehr Punkte holen zu können."

DS Techeetah liegt dank der 38 Punkte aus Sanya - kein Team holte in dieser Saison mehr Punkte an einem Rennwochenende - nun auf dem vierten Platz der Teamwertung. Das klingt allerdings schlechter, als es ist: Gerade einmal zwei Pünktchen trennen die Equipe von Spitzenreiter Virgin. Der siebte Saisonlauf in Rom steigt am 13. April - dann winkt sogar die Gesamtführung für Vergne und sein Team.

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