Proteste in Chile: Santiago-Rennen in Gefahr, Formel E beobachtet Situation
Tobias Bluhm
In der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile dauern Massenproteste an, und auch die Formel E beobachtet die Situation. Trotz eines von Staatspräsident Pinera angekündigten Sozialpakets versammelten sich in den vergangenen Tagen erneut zahlreiche Demonstranten auf zentralen Plätzen in der Hauptstadt Santiago, um gegen die soziale Ungerechtigkeit im Land zu protestieren. Bei vereinzelten Straßenschlachten zwischen Protestlern und dem Militär am Rande der sonst meist friedlichen Demonstrationen kamen bislang 18 Menschen ums Leben. Nun könnte der geplante Santiago E-Prix im Januar 2020 wackeln.
Erst kürzlich musste die Formel E den für März angesetzten Lauf in der Innenstadt Hongkongs aus dem Rennkalender für die Saison 2019/20 streichen. In der chinesischen Sonderverwaltungszone verhinderte ebenfalls die sozio-politische Situation das Rennen, wenngleich die Verantwortlichen der Serie bislang nicht öffentlich zu den Gründen Stellung nahmen. Vorausgegangen waren monatelange und zum Teil gewaltsame Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei in Hongkong.
Wie es um die Zukunft des Santiago E-Prix steht, ist derzeit unklar. Würde der Lauf kurzfristig aus dem Kalender fallen und keine Ersatz-Location gefunden werden, stünde die Formel E vor einer zwölfwöchigen (!) Pause zwischen dem Saisonauftakt in Diriyya (22./23. November 2019) und dem nächsten Rennen in Mexiko-Stadt (15. Februar 2020).
Please excuse my terrible photo editing skills. This is where the circuit was going last year. Here's the start of the 2018 race, see if you can spot a few landmarks: https://t.co/wHOZjSPReN pic.twitter.com/6cno77qkVo
— Tobi Bluhm (@TobiTweetings) October 27, 2019
Möglicherweise könnte zwar - ähnlich wie bei der Absage des Sao Paulo E-Prix im Dezember 2017 - Punta del Este in Uruguay einspringen. Aufgrund des engen Zeitplans dürfte dies aus logistischen Gründen jedoch nahezu unmöglich sein.
Im derzeitigen Rennkalender ist "nur" eine achtwöchige Pause nach dem Auftakt-Wochenende in Saudi-Arabien vorgesehen. In einer vorigen Version des Kalenders hatte die FIA noch am 14. Dezember einen Platzhalter vermerkt, der mit der Veröffentlichung des finalen Rennkalenders jedoch gänzlich entfiel.
#ChileResiste están dándole una hermosa lección de dignidad al continente!!!
— María José Pizarro Rodríguez (@PizarroMariaJo) October 26, 2019
América Latina despierta contra el tirano!! pic.twitter.com/GBpFxR4i0z
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