Formel-E-Qualifying von Tokio: Rowland auch am Sonntag auf Pole-Position, Ticktum crasht im Finale
Timo Pape

Dan Bathie / Spacesuit Media
Oliver Rowland hat sich im Qualifying der Formel E in Tokio auch am Sonntag die Pole-Position gesichert. In einem hochklassigen Finale setzte sich der Nissan-Fahrer gegen Dan Ticktum im Cupra Kiro durch, weil dieser verunfallte. Zuvor waren bereits Mitch Evans (Jaguar) und Nico Müller (Andretti) gecrasht. Weltmeister Pascal Wehrlein schaffte es im Porsche auf den dritten Startplatz.
Gruppe A: Di Grassi bärenstark, Evans crasht
In der ersten Gruppen traten unter anderem die Top 4 des Samstagsrennens an: Stoffel Vandoorne, Oliver Rowland, Taylor Barnard und Sebastien Buemi, außerdem die beiden Jaguar-Fahrer. Nach den ersten neun Minuten lag Lucas di Grassi an der Spitze vor Norman Nato, Rowland und Mitch Evans. Der Jaguar-Pilot stand anschließend jedoch unrühmlich im Mittelpunkt: Evans schlug - ähnlich wie Taylor Barnard im 1. Freien Training - hart in der schnellen Kurve 16 an der Mauer an. Dabei brach seine Felge, er verlor er sein rechtes Hinterrad und rutschte geradeaus bis in die TecPro-Barriere der Auflaufzone. Ein Streckenposten hatte Glück, nicht getroffen worden zu sein. Rennleiter Marek Hanaczewski ließ sofort rote Flaggen schwenken, um das Auto zu bergen. Evans stieg unverletzt aus.
🛑 RED FLAG 🛑
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Mitch Evans loses a tyre and goes into the wall, he is ok. #TokyoEPrix pic.twitter.com/CUXUVBkURY
Nach einigen Minuten Unterbrechung gingen die Fahrer wieder auf die Strecke. Es war theoretisch noch Zeit für zwei schnelle Runden, sofern sich die Fahrer beeilten und gut auf dem Kurs positionierten. Nick Cassidy setzte die zwischenzeitliche Bestzeit, doch auch die meisten anderen waren schneller als vorher. Die absolute Bestzeit kam abermals von di Grassi - starke Leistung des Brasilianers beim Lola-Yamaha-Heimspiel! Zweiter wurde Nato vor Rowland. Als Vierter qualifizierte sich zudem Jean-Eric Vergne für die Duelle. Auf der buchstäblichen Strecke blieben Barnard, Nyck de Vries, Cassidy, Zane Maloney, Sebastien Buemi, Vandoorne und Evans.
Gruppe B: Müller verunfallt in Schikane, Wehrlein souverän
In der zweiten Gruppe gingen alle sechs Porsche-Fahrzeuge an den Start. Außerdem zählten Max Günther, Jake Dennis und Edo Mortara zu den Kandidaten fürs Viertelfinale. Nach den ersten neun Minuten lag Pascal Wehrlein an der Spitze vor Mortara, Antonio Felix da Costa und Dennis. Dann wurde es allmählich ernst - die Fahrer machten Druck. Nico Müller ging dabei zu viel Risiko ein und crashte in der Schikane. Er beschädigte sich seine rechte Frontaufhängung und rollte in der Auslaufzone aus. Die daraufhin doppelt geschwenkten gelben Flaggen beeinträchtigten auch manch anderen Fahrer, doch Verbesserungen gab es trotzdem noch.
Zwar kam an die Zeiten von Wehrlein und Mortara niemand mehr heran, doch Dan Ticktum verbesserte sich noch auf den dritten Platz. Felix da Costa sicherte sich als Vierter den letzten Platz im Viertelfinale. Sam Bird scheiterte knapp als Fünfter vor Günther und Dennis. David Beckmann, Jake Hughes, Müller und Robin Frijns schlossen die Gruppe B ab. Letzterer hatte seine schnelle Runde wegen des Müller-Unfalls abbrechen müssen.
Viertelfinale
VF1: Oliver Rowland vs. Norman Nato
Die beiden Nissan-Fahrer begannen ihr teaminternes Duell mit einem nahezu identischen ersten Sektor. Im zweiten Abschnitt leistete sich Nato jedoch einen Fehler und schlug - an derselben Stelle wie Müller zuvor - an der Mauer an. Er war zu schnell in die Schikane gefahren. Offenbar mit einem leichten Schaden am Auto fuhr er die Runde langsam noch zu Ende, um überhaupt eine Zeit zu setzen. So qualifizierte sich Rowland ohne große Mühe abermals für das Halbfinale.
Quarter-Final 1: Rowland 🆚 Nato
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The @NISMO drivers battle it out but it's championship leader Oliver Rowland who comes out on top ☝️#TokyoEPrix pic.twitter.com/PzoGmjBtPU
VF2: Jean-Eric Vergne vs. Lucas di Grassi
Zum Start des zweiten Duell zwischen zwei echten Formel-E-Urgesteinen hatte Vergne zunächst die Nase vorn. Sektor 2 ging mit leichtem Vorteil an di Grassi, doch im letzten Teil des Kurses war Vergne wieder etwas schneller. Unter dem Strich war der Franzose 75 Tausendstelsekunden besser als sein langjähriger Widersacher und rückte ins Viertelfinale vor.
Quarter-Final 2: Vergne 🆚 Di Grassi
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JEV takes it by less than a tenth and proceeds to the Semi-Finals! 🤏#TokyoEPrix pic.twitter.com/jO808PzhUh
VF3: Dan Ticktum vs. Edo Mortara
Nach einer kurzen Verzögerung der Qualifikation ging es mit dem dritten Viertelfinale weiter. Im ersten Sektor drehte Ticktum bereits richtig auf und nahm Mortara fast drei Zehntelsekunden ab! Auch die Sektoren 2 und 3 gingen klar an den Briten, der sich am Ende mit einer großartigen Runde und einer halben Sekunde Vorsprung gegen den Mahindra-Piloten durchsetzte. Cupra Kiro erneut im Halbfinale!
Quarter-Final 3: Ticktum 🆚 Mortara
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An absolute flyer from Ticktum sees him through to the Semi-Finals!#TokyoEPrix pic.twitter.com/fmzF2efFA9
VF4: Antonio Felix da Costa vs. Pascal Wehrlein
Im teaminternen Duell der beiden Porsche-Fahrer gelang Wehrlein der deutlich bessere Start. Sektor 2 waren beide nahezu auf Augenhöhe, bevor sich Wehrlein auch noch den dritten Streckenabschnitt holte. Letztlich war er mehr als sechs Zehntelsekunden schneller als Felix da Costa und zog problemlos in die Runde der letzten Vier ein.
Halbfinale
HF1: Jean-Eric Vergne vs. Oliver Rowland
Im ersten Halbfinale legte Rowland mit einem starken ersten Sektor vor, der rund zwei Zehntelsekunden schneller war als jener von Vergne. Im zweiten Streckenteil baute der WM-Führende seinen Vorteil weiter aus und legte in Sektor 3 noch einen drauf! Mit einem neuen Streckenrekord schickte Rowland Vergne in die zweite Startreihe und qualifizierte sich einmal mehr fürs Qualifying-Finale.
HF2: Pascal Wehrlein vs. Dan Ticktum
In diesem spannenden Duell der Quali-Giganten im Porsche-Lager erwischte Ticktum den minimal besseren Auftakt. Auch Sektor 2 war absolut auf Augenhöhe - beide Fahrer bewegten sich weiterhin innerhalb von einer Zehntelsekunde. Letztlich war Ticktum aber in allen drei Sektoren etwas schneller als der Weltmeister und zog mit einer ähnlich schnellen Runde wie Rowland ins Finale ein!
Semi-Final 2: Wehrlein 🆚 Ticktum
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A quality lap from Ticktum as he comes out on top of a close match-up! He advances... #TokyoEPrix pic.twitter.com/WwYFoSWjHH
Finale: Dan Ticktum vs. Oliver Rowland
Das Duell der beiden Stars der bisherigen Qualifikation hatte es zuvor schon zweimal gegeben, beide Male in Saudi-Arabien: In Jeddah (Freitag) dieses Jahr gewann Rowland, beim Diriyah E-Prix 2023 Ticktum. Diesmal erwischte Ticktum den besseren Start! Der zweite Streckenabschnitt ging ebenfalls an den Briten, doch dann übertrieb er es! Ticktum schlug am Ausgang von Kurve 15 mit dem rechten Heck an der Mauer an! Er fuhr die Runde noch im Schritttempo zu Ende und rollte dann aus. "Tut mir leid", funkte er. Rowland hingegen brachte seine Runde sauber zu Ende und holte sich seine bereits elfte Pole-Position in der Formel E - seine dritte in Folge!
A disappointing end to Dan Ticktum's bid for pole, but he secures his best-ever starting position 🤝#TokyoEPrix pic.twitter.com/YTbv5pRCBa
— Formula E (@FIAFormulaE) May 18, 2025
Der neunte Saisonlauf der Formel-E-WM 2024/25 findet am Sonntagmorgen um 8:00 Uhr (MESZ) statt. Der deutsche Fernsehsender DF1 überträgt den Tokio E-Prix live im Free-TV sowie im Livestream. e-Formel.de begleitet das Rennen wie gewohnt im Formel-E-Liveticker - optimal als geeignet als "Second-Screen" für echte Fans!
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