Formel E

Renault beliefert ein Kundenteam in Saison 3

Timo Pape

Timo Pape

Renault wird in der kommenden dritten Saison der Formel E höchstwahrscheinlich einem Konkurrenzteam seinen leistungsstarken Antriebsstrang zur Verfügung stellen. Das legen Aussagen von e.dams-Teamchef Jean-Paul Driot nahe, nach denen eine Einigung kurz bevorsteht. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es sich bei dem Team um Aguri handelt. Eine Bestätigung wird in den kommenden drei Wochen erwartet, denn bis zum 31. März müssen die Teams ihre Pläne für die Saison 2016/17 auf den Tisch legen.

In der Formel E verpflichtet sich jeder Motorenhesteller, seinen Antriebsstrang zu einem definierten Maximalpreis zum Kauf oder Leasing anzubieten. Wie viel der Elektromotor exakt kosten würde, ist nicht bekannt. Aktuell stattet Renault nur die eigene Werksmannschaft e.dams aus, die in der Teamwertung klar in Führung liegt. In den bisherigen vier Saisonläufen hat sich immer mehr herauskristallisiert, dass Renault den besten Antrieb der Formel E gebaut hat. Kein Wunder also, dass die Konkurrenz offenbar zuschlagen möchte.

"Ja, ich denke, es könnte dazu kommen", bestätigt e.dams-Teamchef Driot gegenüber 'Motorsport.com'. "Augenscheinlich führen wir enge Verhandlungen mit einem Team. Das ist schließlich auch die Absicht dieser Meisterschaft." Aguri wollte zu den möglichen Verhandlungen übrigens keine Aussage machen.

Aguri selbst hatte bereits angekündigt, man wolle in Saison drei als Kundenteam antreten und demnächst eine Entscheidung verkünden. Demnach scheint es nur logisch, wenn sich der japanische Rennstall beim derzeit stärksten Hersteller bedient. Auch könnte der Renault-Deal Aguris Topfahrer Antonio Felix da Costa zum Bleiben bewegen. Der Portugiese soll auf der Wunschliste des neuen Jaguar-Teams weit oben stehen.

Andretti nur theoretischer Kandidat

Neben Aguri ist in diesem Jahr nur noch Andretti mit altem Antriebsstrang unterwegs. Theoretisch könnten auch die US-Amerikaner Interesse am Renault-Motor haben. Allerdings verkündete Andretti bereits, dass man den eigens entwickelten Antriebsstrang in einer überarbeiteten Form erneut hat homologisieren lassen.

Ursprünglich sollte der ATEC-01 schon in dieser Saison zum Einsatz kommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Testen in Donington entschied sich Andretti jedoch für einen Rückzieher und kehrte gerade noch rechtzeitig zur alten Technologie zurück, die nach wie vor erlaubt ist. Berichten zufolge verhandeln die US-Amerikaner aktuell mit diversen potenziellen Technologiepartnern für die Zukunft.

Alle anderen Teams - inklusive Dragon Racing - dürften im Herbst mit eigenem Antrieb an den Start gehen.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 3 und 9.