Formel E

Robert Kubica: Formel E ist "wie Sex mit einer Gummipuppe" - Lucas di Grassi relativiert kuriosen Vergleich

Timo Pape

Timo Pape

Robert-Kubica-Abu-Dhabi-2018

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Robert Kubica sorgt in diesen Tagen mit einer derben Aussage gegen die Formel E für Gespräche. Er verglich die Elektrorennserie, in der er gleich zwei Testgelegenheiten bekam, mit einem Sexspielzeug. Sein langjähriger Weggefährte Lucas di Grassi ordnet den kuriosen Vergleich gegenüber e-Formel.de ein und macht ihm ein Angebot, das zum Schmunzeln anregt.

"Ich habe da so einen Spruch, den man eigentlich nicht laut sagen darf", kündigte Kubica vor einigen Tagen im italienischsprachigen Podcast Gurulandia an. Dann tat er genau dies: "Dort zu fahren, ist, als ob man Sex mit einer Gummipuppe hätte."

Kubica muss es wissen - wie sich ein Formel-E-Auto anfühlt, versteht sich: Zwei private Testgelegenheiten in den Jahren 2017 und 2020 nahm der Pole wahr, um sich einen eigenen Eindruck machen zu können. Erste Berichte, Kubica wolle in die Formel E, waren bereits 2016 aufgetaucht.

Im Mai 2017 testete er schließlich den Elektrorennwagen von DS Virgin Racing im britischen Donington Park, um ein potenzielles Comeback in den Formelsport zu evaluieren. Schon wenige Tage später lenkte er jedoch ein: "Es war noch nicht einmal eine richtige Testfahrt. Ich wollte nur wissen, ob ich das Fahrzeug (mit beeinträchtigtem Handgelenk) bewegen könnte. Zumindest für die nahe Zukunft gibt es keine Formel-E-Pläne von meiner Seite aus."

Kubica: "Hatte mehrere Angebote & habe viel Geld abgelehnt"

Im April 2020 berichtete er trotzdem von einem weiteren Geheimtest, ohne jedoch das Team und die genauen Umstände zu nennen. "Die Kombination, dieses (Gen2-) Auto auf engen Strecken zu fahren, ist für mich nicht perfekt", so sein Fazit damals. Folgerichtig entschied er sich gegen die Elektroserie.

"Ich bin nicht gegen elektrische Autos auf einer Rennstrecke", stellt Kubica im erwähnten Podcast klar. "Ich hatte mehrere Angebote und habe viel Geld abgelehnt." Seine Vorbehalte waren anscheinend aber größer. So konzentrierte sich Kubica vermehrt auf die Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC.

"Für mich muss ein konkurrenzfähiges Auto Lärm machen", meint Kubica. "Ich werde mich immer an diesen Geruch erinnern, als ich 2006 in der Boxengasse stand, und Alonso mit dem Renault vorbeifuhr." Vermutlich wird der inzwischen 39-Jährige auch in Zukunft weiterhin Abgase atmen. Dass er eines Tages doch noch in der Formel E landet, ist spätestens nach seiner jüngsten Aussage sehr unwahrscheinlich.

Di Grassi: "Unabhängig davon, ob die Formel E eine Gummipuppe ist..."

Im Exklusiv-Interview mit e-Formel.de haben wir Formel-E-Routinier Lucas di Grassi mit der Aussage Kubicas konfrontiert. Nach einem kurzen Lacher erklärt er: "Zuerst einmal weiß ich nicht, wie es ist, Sex mit einer Gummipuppe zu haben. Wenn er das weiß, stimmt irgendwas nicht mit ihm", lacht di Grassi.

"Robert ist ein guter Mensch. Ich kenne ihn sehr gut - wir sind schon zusammen Go-Kart gefahren. Und als er seine Hand gebrochen hat, bin ich bei Prema für ihn eingesprungen. Trotzdem ist das natürlich ein unglücklicher Kommentar für einen Kerl wie Robert."

Di Grassi versucht, eine Erklärung für den kuriosen Vergleich seines alten Weggefährten zu finden: "Robert hat ja versucht, in die Formel E zu kommen. Vielleicht hat es für ihn nicht funktioniert, weil die Lenkung extrem schwergängig ist - ich weiß es nicht. Wenn er etwas Schlechtes über die Formel E sagt, ist er vielleicht einfach ein bisschen frustriert gewesen, dass er nie in der Formel E angetreten ist."

Der Brasilianer ordnet die Elektroserie auf süffisante Art und Weise für Kubica ein: "Unabhängig davon, ob die Formel E eine Gummipuppe ist, generiert sie viele Jobs für Fahrer und Teammitarbeiter. Sie ist nach der F1 die Nummer 2 im globalen Motorsport, wenn es um Fahrergehälter geht." Mit einem Zwinkern fügt er an: "Ich würde ihm liebend gern erklären, wie es ist, 'Sex mit einer Gummipuppe' zu haben."

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