Formel E

Robin Frijns im Interview: "Formel-E-Auto schwerer zu bändigen als DTM"

Timo Pape

Timo Pape

Virgin-Pilot Robin Frijns schwebt derzeit auf Wolke 7. Der "fliegende Holländer" von Virgin Racing feierte beim allerersten Regenrennen der Formel E in Paris seinen Premierensieg. Frijns zeigt sich derzeit in bestechender Form und greift als Gesamtführender nach der Titelkrone in der Elektrorennserie. Die nächste Chance bietet sich Frijns am Samstag beim Monaco E-Prix. Auch den Saisonauftakt der DTM am vergangenen Wochenende beendete der 27-jährige Maastrichter mit Bravour. In beiden Rennen stieg Frijns als Dritter aufs Siegertreppchen.

In Hockenheim hatte 'e-Formel.de' exklusiv die Gelegenheit, mit Frijns über die aktuelle Situation in der Formel E zu sprechen. Dabei verriet uns der Virgin-Pilot mit Audi-Power unter der Haube sein Erfolgsrezept für den Formel-E-Titel, weshalb das Qualifying so extrem wichtig ist, und welches Regenrennen in den vergangenen sieben Tagen das schwierigere war - Formel E oder DTM.

Robin, wie wichtig ist das Qualifying in der Formel E?

Ich glaube, es hängt vom Streckenlayout ab. In Monaco ist sehr schwierig zum Überholen, in Paris genauso. Daher ist das Qualifying am kommenden Wochenende sehr, sehr wichtig für uns alle. Wenn man beispielsweise nach Berlin kommt, kannst du als Letzter starten und trotzdem noch das Rennen gewinnen. Monaco wird sehr cool, da das Überholen extrem schwierig ist. Ich werde um meine Position kämpfen, um weiter vorne zu bleiben.

Die Formel E ist diese Saison sehr ausgeglichen - acht Rennen mit acht unterschiedlichen Siegern. Wie schätzt du die derzeitige Lage ein?

Für die Serie ist das natürlich sehr gut. Je mehr Fahrer gewinnen, umso besser für die Meisterschaft. Es ist momentan überhaupt nichts vorhersehbar. Genau das wollen die Rennfans sehen. Die Action für den Sport ist gut. Für uns Fahrer ist es allerdings keine angenehme Situation, denn wir wollen da oben natürlich alleine stehen. Aktuell bieten wir guten Rennsport. Die Rennen zu Saisonbeginn waren zu hart, es gab zu viele Unfälle.

Dein Team Virgin Racing wird mit dir bisher zufrieden sein, oder?

Ja, klar. Wir führen in der Meisterschaft, sind Zweiter in der Teamwertung. Das ist gut so.

Du hast zwei Regenrennen innerhalb einer Woche bestritten. Erst der Premierensieg beim Paris E-Prix, dann das DTM-Auftaktrennen in Hockenheim mit Platz 3. Welches Rennen war für dich schwieriger?

Gute Frage. Ehrlich gesagt war es letzte Woche in Paris schwieriger. Wenn man wie hier in Hockenheim einen kleinen Fehler begeht, landet man vielleicht in der Auslaufzone oder im Kies und fährt weiter. Bei einem Straßenkurs wie in der Formel E ist dagegen bei Fehlern das Rennen gelaufen, du bist draußen. Es sind die Umstände, die Strecken und das Auto, wie und wo man fährt. E-Prix-Strecken sind schon schwieriger zu fahren, da man schneller in der Mauer landet. Das Formel-E-Auto ist schwerer zu bändigen als ein DTM-Auto, da es keinen Anpressdruck gibt. Du fährst keine Slicks, du hast Profilreifen. Und dann die ganzen Systeme im Formel-E-Auto zu beherrschen... Für alle geht’s nur ums Überleben.

Foto: Erich Hirsch

War es für dich eine große Umstellung vom Formel-E-Auto ins DTM-Auto zu wechseln?

Nein, überhaupt nicht. Wenn du dir die Resultate ansiehst, sagt das doch schon einiges aus. Das letzte Rennen habe ich gewonnen, und hier stehe ich erneut auf einem Podiumsplatz.

Was wird der Schlüssel für dich sein, um den Formel-E-Titel zu holen?

Aus allem Getümmel raushalten, Gas geben und so viele Punkte wie möglich sammeln. Wenn du in der Quali-Gruppe 1 ran musst und trotzdem immer in den Top 5 fährst, kämpft du automatisch um den Titel.

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