Formel E

Robin Frijns verliert Formel-E-Cockpit - neues Ziel heißt Audi

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Nach nur zwei Jahren ist der Formel-E-Traum von Robin Frijns - für viele unbegreiflich - ausgeträumt. Der Vertrag des Niederländers wird, wie Andretti-Teamchef Roger Griffiths nun bestätigte, nicht um eine weitere Saison verlängert. Hintergrund sei die Verbindung von Frijns zu Audis Blancpain-GT-Team, die sich nicht länger mit dem BMW-Hintergrund von Andretti vereinen lässt.

"Es gab leider einige Schwierigkeiten wegen Robins Beziehung zu Audi, dem vielleicht größten Konkurrenten von BMW", erklärt Griffiths bei 'Autosport'. "Natürlich wollten wir ihn unbedingt im Team halten, aber wir mussten die Entscheidung gemeinsam mit BMW treffen."

Für die anstehende Formel-E-Saison möchte der bayrische Hersteller, der bislang als technischer Partner nur im Hintergrund agierte, neben Antonio Felix da Costa einen weiteren Werksfahrer im US-amerikanischen Team installieren. Ab dem darauffolgenden Rennjahr (2018/19) wird sich BMW, ähnlich wie Audi in dieser Saison, auch werksseitig in der Elektroserie engagieren und die Hersteller-Lizenz von Andretti übernehmen.

Zuletzt testete Andretti bei den offiziellen Vorsaison-Testtagen der Formel E in Valencia die beiden BMW-Asse Alexander Sims (GT-Sport) und Tom Blomqvist (DTM) im zweiten blau-grünen Fahrzeug neben Felix da Costa. Die Entscheidung über den neuen Teamkollegen des Portugiesen soll in den nächsten Tagen fallen - Frijns spielt bei der Auswahl jedoch keine Rolle mehr.

Nach zwei Jahren, 23 Rennen und einem Podium in der Formel E ist die Elektro-Karriere von Robin Frijns damit zumindest vorerst beendet: "Das Team wollte mich unbedingt behalten, ich hatte eine tolle Beziehung zum Teamchef Michael Andretti, meinen Mechanikern und Antonio", fügt der 26-Jährige an. "Aber die Situation mit BMW ist sehr kompliziert."

"Das Ziel ist jetzt ein Audi-Cockpit"

Den Kontakt zur Formel E möchte Frijns trotzdem nicht abreißen lassen. Spätestens zur fünften Saison strebt er ein Comeback in der Elektroserie an: "Ich will kein Reservefahrer sein, so etwas hat mich schon in der Formel 1 nicht glücklich gemacht. Ich war die letzten Jahre Werksfahrer bei Audi. Mein Ziel ist also ganz klar: Ich will ein Stammcockpit bei Audi."

Damit begibt sich Frijns in den direkten Schlagabtausch mit dem amtierenden Formel-E-Champion Lucas di Grassi und dem neuen Audi-Werksfahrer Daniel Abt. "Ich mag die Marke und fühle mich sehr wohl. Warum sollte ich meine Ambitionen also ändern?", so Frijns.

Bereits im Frühjahr 2018 will sich Frijns bei privaten Testfahrten für Saison fünf bei mehreren Teams ins Gespräch bringen. Allzu groß sind die Chancen des Niederländers bei Audi - zumindest im Moment - jedoch nicht. Zumindest die nächste Formel-E-Saison, die bereits am 2. Dezember in Hongkong beginnt, muss Frijns wohl oder übel vor dem heimischen Fernseher aussitzen. Dann wird es davon abhängen, wie gut Abt im kommenden Jahr abschneidet.

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