Romain Grosjean: "Die Formel E ist definitiv eine Option"
Timo Pape
Romain Grosjean kann sich vorstellen, im kommenden Jahr in der Formel E zu fahren. Das erklärte der französische Formel-1-Pilot während einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag im Vorfeld des Grand Prix von Russland. Weil derzeit vieles darauf hindeutet, dass Grosjean in der nächsten Saison nicht mehr für Haas starten wird, sieht sich der 34-Jährige nach Alternativen um.
"Die Formel E ist definitiv eine Option", erklärt Grosjean. "Es gibt dort einige richtig gute Fahrer und Teams." Zudem hat der Franzose die Langstreckenszene auf seinem Radar: "Ich denke, die Hypercar-Kategorie bei den 24 Stunden von Le Mans und in der WEC wären auch eine nette Sache für die Zukunft."
Ein Wechsel nach Nordamerika hält Grosjean hingegen für eher unrealistisch: "Höchstwahrscheinlich bleibe ich in Europa. Die IndyCar-Serie in Amerika ist zwar eine schöne Serie, aber Ovalkurse reizen mich nicht so - vielleicht machen sie mir sogar Angst. Ich möchte nicht wirklich auf Ovalkursen fahren, also gäbe es in Amerika eigentlich nur ein paar Langstreckenmeisterschaften."
Grosjean: "Die Formel 1 ist schon immer noch sehr reizvoll"
Theoretisch besteht auch noch die Chance, dass Grosjean in der Formel 1 bleibt. Derzeit deutet jedoch vieles darauf hin, dass Haas frischen Wind in sein mäßig erfolgreiches F1-Engagement bringen will und sich nach mindestens einem neuen Fahrer umschaut. Zumal sich Grosjean in diesem Jahr nicht mit Ruhm bekleckert und nach zehn Saisonläufen noch immer ohne jeden WM-Punkt ist.
"In der Formel 1 sind die noch verfügbaren Cockpits natürlich sehr überschaubar", sieht Grosjean ein. "Gleichzeitig gibt es viele Kandidaten, weshalb ich die Position von Haas verstehen kann - sie haben keine Eile. Ich selbst habe, denke ich, auch keinen Zeitdruck. Es gibt andere Möglichkeiten da draußen, die auch interessant sein können." Nichtsdestotrotz bleibt sein Hauptziel jedoch, weiter in der "Königsklasse" anzutreten: "Die Formel 1 ist schon immer noch sehr reizvoll. Es ist absolut einzigartig, was ich hier fahren darf."
Auch Kevin Magnussen "offen für alles"
Wie Grosjean steht auch sein aktueller Haas-Teamkollege Kevin Magnussen auf der Kippe. Zwar spricht der Däne nicht explizit über die Formel E, erklärt aber: "Ich schaue mir im Moment wirklich alles an und bin auch für alles offen. Ich wollte schon immer andere Dinge neben der Formel 1 machen, aber diese Zeiten werden kommen. Ich bin ein leidenschaftlicher Rennfahrer und würde in Zukunft gern auch andere Dinge erkunden."
Sollte einer der beiden Haas-Fahrer die Formel E konkreter ins Auge fassen, gäbe es - zumindest mit Blick auf die kommende siebte Saison - nicht mehr unendlich viele Möglichkeiten. Venturi hat nach dem Abgang von Felipe Massa noch ein Cockpit frei. Ebenso bestünden zumindest in der Theorie noch Chancen bei Mahindra, BMW, Dragon und Nio. Bei Interesse müssten Grosjean und Magnussen jedoch schnell sein, denn die Formel-E-Teams stecken bereits mitten in den Vorbereitungen für Saison 7.
Foto: Sergey Savrasov / Spacesuit Media
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