Formel E

Rowdy Rowland gesteht Schuld für Vandoorne-Unfall in London: "Er hätte nichts tun können"

Svenja König

Svenja König

Oliver-Rowland-Mic-London

Bis kurz nach der Rennhälfte lief am Sonntag alles nach Plan für Stoffel Vandoorne. Er fuhr auf Pole-Position und lag im Rennen bis zu dem Zeitpunkt auf Position 2 hinter Lucas di Grassi, der für seinen Safety-Car-Trick allerdings noch bestraft werden sollte - also führte er eigentlich das Rennen an. Eine Verbremser von Rowland führte zu einer Kollision mit Vandoorne und kostete ihn wahrscheinlich den Sieg. Der ungestüme Brite fiel nicht zum ersten Mal in dieser Saison negativ auf...

"Das tut weh, vor allem da wir heute das schnellste Auto hatten", sagt ein frustrierter Vandoorne. "Ich bin auf die Pole gefahren und hatte eine tolle Pace. Es war alles unter Kontrolle, und ich bin fast gecruised. Ich habe immer eine Lücke zu den Fahrern hinter mir behalten. Wenn du dann so rausgenommen wirst, tut das weh. Ich konnte nichts tun."

Rowland und Vandoorne waren schon in der Super-Pole Konkurrenten. 41 Tausendstelsekunden lag der Mercedes-Pilot am Ende des Qualifyings vor dem Briten. Im Rennen verteidigte sich Vandoorne konsequent und konnte sich nach und nach absetzen, während Rowland auch von hinten unter Druck stand, beispielsweise von Vandoornes Teamkollege Nyck de Vries.

Rowland: "Das war meine Schuld"

Rowland verschätzte sich circa 20 Minuten vor Schluss beim Einlenken in die Haarnadelkurve. Er konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen, berührte Vandoorne und trug beide so auf die äußere Linie der Kurve. Das restliche Fahrerfeld fuhr innen an ihnen vorbei. Beide konnten zwar weiterfahren, schafften es aber nicht mehr in die Punkte. Für das Verursachen der Kollision bekam Rowland eine 5-Sekunden-Zeitstrafe.

"Das war komplett meine Schuld", gesteht Rowland bei 'The Race'. "Meine Bremsen waren kalt. Ich musste mich gegen Nyck verteidigen und habe mich dabei verschätzt. Ich konnte nirgendwo hin außer an seine Innenseite. Es war komplett meine Schuld, er hätte nichts tun können. Sobald ich das realisiert hatte, sind meine Reifen blockiert, und ich war selbst Passagier. Es tut mir sehr leid für Stoffel und mein Team."

"Ich habe mit Oliver gesprochen, und er nimmt die volle Verantwortung auf sich", bestätigt Vandoorne nach dem Rennen.

Es war nicht die erste Kollision in dieser Saison, bei der der Brite negativ auffiel. Insbesondere Daniel Abt fand am Sonntag bei 'ran' klare Worte für das Fahrverhalten des künftigen Mahindra-Piloten: "Meine Güte! Wirklich, Rowland ist einfach unfassbar. Es sind immer dieselben Spinner, die diese Moves machen. Einfach mal aus dem Verkehr ziehen, mal zwei Rennen zu Hause lassen, denn der lernt einfach nicht dazu."

"Sehr frustrierend" - Aus für Vandoorne im Meisterschaftskampf?

Die Pole-Position scheint in dieser Saison kein gutes Omen für den ehemaligen Formel-1-Piloten Vandoorne zu sein. Schon in Rom geriet er mit Andre Lotterer aneinander, nachdem beide aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangen waren. In Valencia wurde ihm die Pole-Position wegen einer falschen Reifenmarkierung genommen und nun verlor er einen potenziellen Sieg nach einer Kollision.

Diese Ausfälle machen sich auch in der Fahrerwertung bemerkbar, die Teamkollege de Vries anführt. Vandoorne selbst liegt dagegen nur noch auf Position 13 und hat mittlerweile 30 Punkte Rückstand auf die Spitze. "Mit diesem hier wurden mir drei wahrscheinliche Siege genommen", so Vandoorne. "Dieser hier tut am meisten weh. Es ist sehr frustrierend, da es jetzt nur noch zwei Rennen gibt, und die Lücke in der Meisterschaft groß ist."

Theoretisch hat Vandoorne - wie viele andere Piloten auch - noch Chancen, Formel-E-Weltmeister zu werden. Aber er bräuchte zwei starke Rennen beim Saisonfinale in Berlin und muss auf Fehler der Konkurrenz hoffen. Er kann allerdings auf einen Vorteil im Qualifying hoffen, das er aus Startgruppe 3 bestreiten wird. Größere Chancen hat Mercedes in der Teamwertung, denn die Stuttgarter liegen nur sieben Punkte hinter Envision Virgin Racing. Das Saisonfinale findet am 14. und 15. August in Berlin statt.

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