Rowland & Cassidy beim Formel-E-Chaos in Sao Paulo vom Mittelfeld aufs Podium: "Fuhren um den Sieg mit"
Thomas Grüssmer
Oliver Rowland (Nissan) und Nick Cassidy (Citroen) konnten bei einem spannenden Saisonauftakt in Sao Paulo das Podium erreichen. Für beide Piloten begann der Tag jedoch zunächst enttäuschend. Nach einem mittelmäßigen Qualifying starteten sie aus dem Mittelfeld. Während des Rennens demonstrierten beide Fahrer eine starke Pace und gute Effizienz.
Rowland ging mit hohen Erwartungen in das Wochenende. Das Ziel sei schließlich, in dieser Saison seinen Titel zu verteidigen. In Qualifying zum Sao Paulo E-Prix schied der amtierende Weltmeister aber schon überraschend in der Gruppenphase aus. Es reichte nur für Platz 10. Der Brite hatte aus dem letzten Rennen der vergangenen Saison aber noch eine Startplatzstrafe im Gepäck und startete somit von Platz 13.
Rowland: "Platz 5 oder 6 war mein eigentliches Ziel"
Im Rennen arbeitete er sich schnell nach vorne: "Von diesem Startplatz aus habe ich das nicht erwartet. Das Qualifying lief nicht so gut, wie wir es erwarteten. Zu Beginn des Rennens fuhren wir effizient. Danach konnten wir schnell nach vorne kommen. An einem Punkt im Rennen fand ich mich sogar in der Position, das Rennen zu gewinnen - dann war ich zwei Runden später plötzlich wieder Achter. Von außen war das bestimmt gut anzuschauen", so Rowland in der Pressekonferenz nach dem Rennen.
"Ehrlich gesagt war Platz 5 oder 6 mein Ziel", so Rowland weiter. "Platz 5 hätten wir eigentlich verdient. Mit der Full-Course-Yellow und dem Safety-Car gegen Ende haben wir ein bisschen Glück gehabt. Einige Leute waren durch den Attack-Mode eigentlich im Vorteil. Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft, im Kampf zu bleiben und gute Punkte mitzunehmen. An unserer Performance müssen wir aber noch arbeiten." Das Rennen beendete er auf Platz 2.
Cassidy: "Wenn wir clever sind, können wir stark sein"
Für Citroen lief der Einstand in die Elektro-Rennserie überraschend gut. Neuverpflichtung Nick Cassidy fuhr ein starkes Rennen und hielt sich aus allen Zwischenfällen raus, was ihm am Ende den dritten Platz einbrachte. Doch auch für ihn lief das Qualifying mit Startplatz 16 nicht so wie erwartet: "Nach der harten Arbeit in der Saisonpause hatte ich das Gefühl, dass die Dinge nach dem Valenciia-Test und nach dem Training hier wirklich gut aussehen könnten", so der Neuseeländer. "Das Qualifying war dann aber ein Desaster. Ich war ziemlich enttäuscht."
Auch er zeigte starken Kampfgeist, arbeitete sich nach vorne und setzte seine Podiumsserie aus dem Ende der vergangenen Saison fort: "Ich bin glücklich, im Rennen so zurückkommen zu können. Im ersten Rennen für Citroen das Podium zu holen ist fantastisch. Wenn wir uns in den kommenden Rennen gut qualifizieren und unsere Chancen clever nutzen, können wir stark sein, auch wenn uns die Effizienz der anderen noch etwas fehlt."
Nach dem Rennen stand Cassidy e-Formel.de ebenfalls für einige Worte zur Verfügung: "Bis zum Safety-Car hatten wir die perfekte Strategie. Mit dem Attack-Mode hätte ich Rowland noch überholen können. Dann wäre nur noch die Frage gewesen, ob Jake (Dennis) mich hätte zurücküberholen können. Wir kämpften um die Sieg. Das Safety-Car war für uns vielleicht nicht gut, andererseits kann ich mich mit dem Podium auch nicht beklagen. Ich denke, wir haben ein gutes Auto und hoffe, dass mehr Podien drin sind."
Nun herrscht über die Weihnachtszeit erst einmal wieder einige Wochen Ruhe, bevor der zweite Lauf der Formel-E-Weltmeisterschaft in Mexico City ausgetragen wird. Die Teams haben also wieder einige Zeit, um sich vorzubereiten und den Fokus voll aufs nächste Rennen zu legen. Am 10. Januar 2026 auf dem bekannten Autodromo Hermanos Rodriguez ist es soweit.
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