Formel E

Rowland verliert 2. Misano-Sieg wenige Kurven vor Ziel: "Hatten leider ein Problem mit dem Rundenzähler"

Timo Pape

Timo Pape

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Nachdem Oliver Rowland am Samstag noch den Sieg von Antonio Felix da Costa geerbt hatte, endete das zweite Formel-E-Rennen in Misano mit einer herben Enttäuschung für ihn: Der Nissan-Fahrer rollte als Führender dramatisch in der letzten Runde ohne Energie aus und verlor einen möglichen Sieg und die WM-Führung. Den Grund für den Ausfall hat Nissan noch nicht gefunden.

"Wir versuchen, es zu verstehen", erklärte Teamchef Tommaso Volpe kurz nach Rennschluss im TV-Weltsignal. "Es sah hinsichtlich Daten, Energie und Batterietemperatur eigentlich so aus, als wäre alles unter Kontrolle. Um ehrlich zu sein: Wir wissen es noch nicht. Es war wirklich sehr seltsam."

Volpe vermutet einen Fehler in den Daten, mit denen die Nissan-Strategieabteilung während des Rennens arbeitete. "Wahrscheinlich hatte das System falsche Informationen wie zum Beispiel die Rundenanzahl oder etwas in der Richtung. Oliver hat jedenfalls kein mechanisches Problem gemeldet. Wir müssen nun in den Prozess und in die Daten schauen, um das zu verstehen."

Erinnerungen werden wach an den Mexico City E-Prix 2019: Damals waren beide Nissan-Fahrzeuge - Sebastien Buemi und schon damals Oliver Rowland - auch in der vorletzten Rennrunde ohne Energie ausgerollt. Der Grund war seinerzeit eine Fehlkalkulation der Rennlänge durch das Team.

[UPDATE] Tatsächlich hatte der Ausfall in Misano eine ähnliche Ursache, wie das Team einige Stunden nach Rennschluss bekannt gab: "Leider hatten wir heute am Start ein Problem mit dem Rundenzähler, sodass dieser meinte, wir hätten eine Runde weniger zu fahren, als wir tatsächlich hatten", erklärt Rowland. "Wir waren so nah dran an einem weiteren Sieg, aber wir sind stolz auf das, was wir hier erreicht haben, und werden weiter hart kämpfen."

"Es hätte sein zweiter Sieg in Folge sein können"

Verdient hätte Rowland den Sieg nach Ansicht von Volpe in jedem Fall: "Er hat wirklich alles perfekt gemacht das gesamte Rennen über - wie gestern auch schon. Es hätte sein zweiter Sieg in Folge sein können. Aber so ist es manchmal im Motorsport. Es gibt immer Faktoren, die du nicht kontrollieren kannst. Gestern war es sehr hart für Antonio (Felix da Costa). Solche Dinge passieren. Wir müssen den Fehler finden und ihn nächstes Mal vermeiden."

Grundsätzlich habe das Team in Misano einen "riesigen Schritt" nach vorn gemacht, findet der Nissan-Teamchef. Auch mit Blick auf den zweiten Fahrer im Team - Sacha Fenestraz -, der bislang keine leichte Saison hatte und mit Platz 5 sein bisher bestes Saisonergebnis in Misano holte.

"Das Positive an diesem Rennen ist, dass auch Sacha eine großartige Leistung gezeigt hat. Hughes (mit identischem Nissan-Antrieb) startete immerhin auf der Pole-Position, und am Ende war er (Fenestraz) vor ihm. Klar ist es frustrierend, dass Oliver nur ein paar Kurven vom Sieg entfernt war. Aber alles in allem war es ein sehr gutes Wochenende."

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