Saison 5: Auch Kairo gesellt sich zu Kandidaten für neuen Formel-E-Kalender
Timo Pape
Die Liste der Kandidaten für ein Formel-E-Rennen in der kommenden fünften Saison wird immer länger. Wie wir bereits berichteten, könnte die Elektroserie in ihrer Meisterschaft 2018/19 in Städten wie Doha oder Beirut oder Haikou Station machen. Nun gesellt sich auch die ägyptische Metropole Kairo als "seriöse Alternative" hinzu.
Formel-E-Boss Alejandro Agag bestätigte die Spekulationen um Kairo bei 'Motorsport.com'. Der Hauptfokus liege nichtsdestotrotz weiterhin auf einem E-Prix in China, nachdem Peking zur dritten Saison verschwand und stattdessen die chinesische Sonderverwaltungszone Honkong in den Rennkalender einzog. Heißester Kandidat bislang: die Insel Hainan.
Ein Rennen im Nahen/Mittleren Osten wird zugleich immer realistischer. Im vergangenen Oktober traf sich Agag samt einer Delegation mit dem libanesischen Premierminister Saad Hariri. Nach einem Bericht der nationalen Nachrichtenagentur ging es bei dem Treffen um einen E-Prix in der Hauptstadt des Libanon. "Beirut wäre ein großartiger Austragungsort für diese Meisterschaft. Die Stadt ist sehr schön und eine echte Metropole. Wir würden das liebend gern resalisieren. Wir arbeiten daran und hoffen, dass wir in Zukunft ein Rennen in Beirut haben werden.
Auch ein E-Prix an der US-amerikanischen Westküste stehe bei gewissen Interessensgruppen wieder hoch im Kurs, nachdem Long Beach zur dritten Saison aus dem Rennkalender weichen musste. Auch eine Rückkehr nach Kanada schwebt noch immer durch den Raum. China sei für Agag allerdings "wichtiger" als ein weiteres Rennen in Nordamerika. Zudem dürfte die Formel E - wie eigentlich schon für 2018 geplant - in Sao Paulo starten und nach Monaco zurückkehren.
Ein zweiter Santiago E-Prix steht trotz des laut Agag "riesigen Erfolgs" am vergangenen Wochenende noch auf der Kippe, weil in der chilenischen Hauptstadt ein Regierungswechsel ansteht. Der aktuelle Straßenkurs verlief durch drei Stadtviertel - eine organisatorische Mammutaufgabe. Sollte die Formel E nach Santiago zurückkommen, könnte sie einen neuen Kurs nutzen, der wohl nur noch durch ein Viertel führen würde.
"Eine Million mal schwieriger"
Wie anspruchsvoll es ist, einen Rennkalender für die Formel E zusammenzustellen, verrät Agag im Interview mit 'SportsPro'. Es sei im Vergleich zu anderen Rennserien "eine Million mal schwieriger", einen E-Prix zu organisierten. "Es ist wirklich eine Herausforderung, und wir werden immer wieder Ausfälle wie in Sao Paulo und Montreal hinnehmen müssen. Städte sind wie lebendige Gebilde. Wir müssen uns also anpassen, sehr flexibel und für Veränderungen offen sein."
Das Gute sei immerhin, dass in der Formel E alle an einem Strang zögen: "Unsere Teams und Sponsoren sind jederzeit bereit für Veränderungen", erklärt Agag. "Wir werden flexibel bleiben, weil wir in den Städten bleiben wollen. Wenn wir unsere Events auf Rennstrecken austragen wollten, könnten wir für die nächsten zehn Jahre entspannt auf permanente Kurse gehen. Aber das wollen wir nicht."
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