Sam Bird: Das Phantom von Putrajaya
Timo Pape
Sam Bird gehörte wie schon im Vorjahr zu den großen Gewinnern des Putrajaya ePrix. Im Stile eines Phantoms sicherte sich der Brite den ersten Podiumsplatz für das Team DS Virgin Racing in der Saison 2015/2016. Nach einer starken Vorstellung im Freien Training verlief das Qualifying für Bird aufgrund einer heftigen Wandberührung in Kurve 3 weniger erfreulich, sodass er nur von Position 14 an den Start gehen konnte.
Die Erfolgschancen standen für den 28-Jährigen zunächst also nicht allzu gut. Aufgrund seiner exzellenten Fahrleistung wurde er am Ende aber noch sensationell Zweiter hinter dem Sieger Lucas di Grassi (Abt). Dieses Resultat war auch deshalb so unerwartet, da weniger als eine Stunde vor dem Start eines der Aufladesysteme in Birds Fahrzeug ausgefallen war. DS Virgin musste unter höchstem Zeitdruck die gesamte Heckpartie des Einsitzers erneuern.
“Ich widme dieses Resultat meinem Team. Alle haben einen unglaublich guten Job gemacht, um die Probleme, die kurz vor dem Rennen aufgetreten sind, zu lösen”, erklärt Bird. “Sie mussten unter großem Zeitdruck und bei wegen der Hitze und Luftfeuchtigkeit besonders harten Bedingungen arbeiten. Wir wissen, dass es in der Meisterschaft auf hohe Geschwindigkeiten ankommt, aber man muss auch erst einmal das Ziel erreichen. Dies ist uns heute gelungen.”
Nach der Hälfte der zu absolvierenden 33 Runden wechselte Bird sein Fahrzeug und kehrte an aussichtsreicher neunter Position auf die Strecke zurück. Im Anschluss an den Boxenstopp konnte er aufgrund seiner Fahrleistung und eines effizienten Batteriemanagements Platz um Platz vorrücken.
Bird präsentierte sich in ähnlich beeindruckender Form wie bei seinem Sieg im vergangenen Jahr und erhöhte das Tempo sogar noch drei Runden vor Schluss. Er profitierte von einem Zweikampf zwischen Loic Duval und Robin Frijns und wählte die Ideallinie, um beide Kontrahenten zu überholen und damit auf einen Podiumsplatz vorzurücken. Eine gebrochene Radaufhängung in der letzten Runde bei Duvals Teamkollegen Jerome d’Ambrosio bedeutete für Bird am Ende sogar Position zwei. Nachdem er bei den ersten beiden Rennen in die Punkte gefahren ist, hat Bird nun 24 Zähler auf dem Konto und liegt im Gesamtklassement auf Rang drei.
Für seinen Teamkollegen Jean-Eric Vergne endete der Tag hingegen frustrierend. Bereits in der ersten Kurve war das Rennen für ihn infolge einer Kollision mit Nick Heidfeld (Mahindra) und Jacques Villeneuve (Venturi) vorzeitig beendet. “Es ist wirklich frustrierend, dass das Rennen für mich so schnell vorbei war. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, aber in der ersten Kurve konnte ich nirgendwo hin ausweichen. Ich freue mich aber für Sam und das Team. Jeder Einzelne hat großen Einsatz gezeigt.”
Auch Teamchef Alex Tai zeigt sich zufrieden: “Nach dem Sieg von Sam im vergangenen Jahr freuen wir uns nun sehr über einen erneuten Podiumsplatz in Putrajaya. Die Zuverlässigkeit des DS-Antriebes zusammen mit der Zielstrebigkeit von Sam haben für dieses großartige Ergebnis gesorgt. Ebenso hervorheben möchte ich die Anstrengungen des gesamten Teams, dem es rechtzeitig vor dem Rennstart gelungen ist, zwei entscheidende Fahrzeug-Komponenten auszutauschen.”
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