Formel E

Sanya strebt zurück in den Formel-E-Kalender: Unterhaltungspark an Rennstrecke geplant

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Dreieinhalb Jahre liegt die letzte Reise der Formel E nach China zurück. Der Sanya E-Prix fand im Schatten eines Luxus-Hotelkomplexes stand, auf einem abgesehen von der Kulisse unscheinbaren Kurs. Dann kam Corona - und China verschwand von der Landkarte der Elektroserie. Das soll sich ab 2024 ändern.

Schon seit einigen Monaten kursiert der Name der Provinz Hainan wieder durch das Fahrerlager der Formel E. Das Interesse des lokalen Promoters, die Serie zurück nach Sanya zu holen, ist unbestritten. Ein neuer Anlauf für das China-Rennen soll nun 2024 unternommen werden: mit einem Rennen in einem neu gebauten Entertainment-Park.

Die geplante Anlage soll neben der Formel E auch Fahrzeugherstellern und ihren Zulieferern gewidmet werden. Die Baupläne, über die zuerst die 'South China Morning Post' berichtete, umfassen unter anderem Ausstellungsflächen für die Vorstellung neuer Autos, Hotels und Bürogebäude für Geschäftskunden sowie einen Freizeitpark mit Bahnen für elektrische Go-Karts.

Unterhaltungspark an der Rennstrecke - kommt die E1 Series?

Die Regierung der Provinz Hainan will insgesamt fünf Milliarden Yuan in das Bauprojekt investieren, umgerechnet rund 685 Mio. Euro. Mit der Umsetzung wurde die Firma Lianxin International aus der Millionenstadt Shenzhen beauftragt. Diese war auch an der Organisation der bisherigen China- beziehungsweise Hongkong-Rennen der Formel E beteiligt.

"Hainan wird mit Sicherheit eine einflussreiche Region in China und sogar weltweit werden, wenn es um die Veranstaltung internationaler Sportveranstaltungen geht", erklärt der Lianxin-Vorsitzende Yin Xiaoming seine Vision für das Projekt. Und Ji Gang, Partner bei der Unternehmensberatung Roland Berger in Shanghai, fügt hinzu: "Die Formel E kann als Einstiegspunkt für das Projekt dienen und die Vermarktung von Elektromarken unterstützen."

Neben der Formel E könnte künftig außerdem die E1 Series, die geplante Schnellboot-Meisterschaft von Alejandro Agag, in Sanya Station machen. Und das am besten so schnell wie möglich: Geht es nach den Veranstaltern, soll die Formel E schon in einem Jahr wieder in China fahren, bald darauf die E1-Kategorie.

Auch für die in der Formel E eingeschriebenen Teams kann eine Rückkehr ins "Land der Mitte" nicht schnell genug kommen. Mit Nio 333 nimmt sogar ein Rennstall mit chinesischer Startlizenz an den Rennen der Serie teil. Doch auch alle anderen Hersteller haben großes Interesse daran, auf dem wichtigen Verkaufsmarkt China ihre Elektrofahrzeuge zu vermarkten.

Wann der nächste Sanya E-Prix stattfindet, dürfte dabei maßgeblich von der Corona-Politik Chinas abhängen. In den vergangenen Wochen wurden nach monatelangen Restriktionen die Einreise- und Quarantäneregeln gelockert. Internationale Sportveranstaltungen könnten ebenfalls bald möglich werden. Dann liegt der Ball im Feld der Formel E, die mit ihrem lokalen Veranstalter die Detailfragen zu einer Rückkehr nach China klären muss.

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