Formel E

Sao Paulo E-Prix 2020: Formel E kurz vor Vertragsabschluss

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Sao Paulo ist wieder einmal ein heißer Kandidat für einen E-Prix in der kommenden Saison. 'e-racing365' berichtet, dass derzeit intensive Verhandlungen zwischen der brasilianischen Metropole und der Formel E laufen. Ziel ist es, einen Platz im Rennkalender für Anfang 2020 zu erhalten, also im Südamerika-Abschnitt der sechsten Saison. Eine Delegation aus Sao Paulo besuchte dazu kürzlich die Formel-E-Rennen in Santiago und Rom.

Mit einem Rennen in der bevölkerungsreichsten Stadt der südlichen Hemisphäre gelänge der Formel E endlich der langersehnte Schritt nach Brasilien. Motorsport ist in Sao Paulo ein großes Thema. Die Formel 1 ist bereits seit vielen Jahren auf dem Autodromo Jose Carlos Pace am Stadtrand zu Gast, wo der Große Preis von Brasilien ausgetragen wird. In der Stadt wurden zudem nicht nur die brasilianischen Motorsportlegenden Emerson Fittipaldi, Ayrton Senna und Rubens Barrichello geboren, sondern mit Lucas di Grassi und Felipe Massa auch zwei aktuelle Formel-E-Piloten.

Ein für März 2018 in Sao Paulo geplantes Rennen musste vier Monate vor der Austragung abgesagt werden. Grund waren Verzögerungen bei der Privatisierung des Anhembi Parks, in dem das Rennen hätte stattfinden sollen. Stattdessen fuhr die Elektroserie ein weiteres Mal in Punta del Este.

Mit einer Aufnahme von Sao Paulo in den Rennkalender würde der "Süd- und Mittelamerika-Abschnitt" um eine weitere Station erweitert. Santiago trug im Frühjahr den zweiten, Mexiko-Stadt bereits den vierten E-Prix aus. Ein Termin Ende Januar oder Anfang Februar des kommenden Jahres wäre für die Formel-E-Premiere in Brasilien daher am wahrscheinlichsten.

Starkes Engagement durch Lucas di Grassi

Audi-Pilot Lucas di Grassi ist in die Pläne eingebunden und hat maßgeblich zur Entwicklung des Streckenlayouts beigetragen. Bereits im Januar sagte di Grassi im Interview mit 'e-Formel.de': "Ich arbeite selbst daran und versuche, der Formel E zu helfen. Ich habe schon eine Streckenführung entworfen, die auch schon grünes Licht von offizieller Seite erhalten hat. Jetzt geht es nur noch darum, die Finanzierung zu sichern, damit das Event stattfinden kann."

"Ich habe mit dem Bürgermeister und potenziellen Investoren für das Rennen gesprochen, und es sieht gut aus", sagte di Grassi schließlich vergangene Woche in Rom. Ein Vertrag wurde bislang jedoch noch nicht unterzeichnet. "Die Sache ist noch nicht durch. Es gibt ein paar finanzielle Probleme, die noch gelöst werden müssen. Aber es sieht vielversprechend aus und geht in die richtige Richtung", so der Brasilianer weiter.

Gerüchten zufolge sollen die Verhandlungen zwischen der brasilianischen Delegation und der Formel E in Rom positiv verlaufen sein, sodass die Chancen auf einen E-Prix recht gut stehen. Formel-E-Mitbegründer Alberto Longo hob die Wichtigkeit des südamerikanischen Marktes für die Formel E hervor: "Nicht nur für unsere Partner und Sponsoren, auch für die Teams hat Südamerika eine große Anziehungskraft. Sie wollen ein weiteres Rennen in Südamerika, besonders in Brasilien."

Der Rennkalender der kommenden Formel-E-Saison soll auf dem Treffen des Weltmotorsportrats (WMSC) der FIA am 14. Juni diesen Jahres in Paris verabschiedet werden. Mit London und Seoul stehen zwei neue Stationen bereits fest, eine Rückkehr nach Zürich wird ebenfalls erwartet.

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