Formel E

Sao Paulo: Unachtsamkeit kostet Drugovich beim Debüt als Formel-E-Stammfahrer Punkte

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Andretti-Pilot Felipe Drugovich war eine der positiven Überraschungen beim Sao Paulo E-Prix. Bei seinem ersten Formel-E-Rennen als Stammpilot war der Brasilianer bei seinem Heimrennen auf dem besten Weg, Punkte einzufahren. Eine Unachtsamkeit bei der Full-Course-Yellow brachte ihm jedoch zwei Strafen ein - eine davon sogar für das folgende Rennen in Mexiko.

Das Qualifying war für Drugovich bereits früh beendet: In der Schikane lenkte er zu früh ein und traf mit dem linken Vorderrad die Mauer. Die Radaufhängung brach, Drugovich musste den Porsche 99X Electric des Kundenteams am Streckenrand abstellen. Die Rennleitung zeigte die rote Flagge, als Konsequenz wurde die schnellste Rundenzeit des Brasilianers gestrichen.

Von Startplatz 17 aus fuhr Drugovich ein über weite Teile unauffälliges Rennen. Er hielt sich aus allen Scharmützeln heraus und profitierte vom Safety-Car nach dem Unfall von Edoardo Mortara. Sechs Fahrer vor ihm verloren die Zeit mit der Zusatzleistung durch die Neutralisierung, Drugovich war auf Platz 8 einer der wenigen Fahrer, die noch einen Attack-Mode über vier Minuten übrig hatten.

Diesen aktivierte der Lokalmatador genau wie sein Teamkollege Jake Dennis in Runde 26. Anschließend ging er dank 350 kW und Allradantrieb an drei Konkurrenten vorbei und lag sogar auf Podiumskurs. Mehr als zwei Minuten mit der Zusatzleistung hatte er noch übrig, als Rennleiter Marek Hanaczewski aufgrund des Unfalls von Mitch Evans eine Full-Course-Yellow ausrief.

Zwei Strafen machen gutes Ergebnis zunichte

Hier passierte Drugovich ein Anfängerfehler: Er aktivierte den Speedlimiter zu spät und überholte Pascal Wehrlein sowie Nick Cassidy. Zwar ließ er beide Fahrer wenige Sekunden später wieder vorbei, das Unheil war aber bereits angerichtet.

Die Rennkommissare bestraften Drugovich nachträglich wegen zu schnellen Fahrens während der Full-Course-Yellow mit einer Zeitstrafe von fünf Sekunden. Diese Strafe warf ihn von Platz 5 auf 12 zurück. Damit jedoch nicht genug: Auch für das Überholen unter Full-Course-Yellow bekam der Brasilianer eine Strafe.

Da er jedoch bereits außerhalb der Punkteränge lag, wurde anstelle der Zeitstrafe eine Rückversetzung beim kommenden Rennen in Mexiko-Stadt ausgesprochen. Drugovich muss hier in der Startaufstellung drei Positionen nach hinten. Zusätzlich bekam er drei Strafpunkte auf seine Rennlizenz - einen für zu schnelles Fahren und zwei weitere für das Überholen. Nach dem Rennen vermieden es sowohl der Fahrer als auch Teamchef Roger Griffiths, sich zum Zwischenfall zu äußern.

Roger Griffiths: "Hätten einen Doppelsieg erzielen können"

"Ich denke, wir haben alles getan, was wir konnten, und bis zur Full-Course-Yellow lief alles großartig", sagte Drugovich nach dem Rennen. "Ohne diese und die späte rote Flagge hätten wir locker den zweiten Platz erreichen können. Schade, aber wir nehmen das Positive mit und konzentrieren uns nun auf Mexiko-Stadt in ein paar Wochen."

"Er hat während des Rennens große Fortschritte gemacht, und ohne die rote Flagge hätten wir angesichts unserer Position mit der Attack-Mode-Strategie meiner Meinung nach sogar einen Doppelsieg erzielen können", so Griffiths. "Dann wurden wir durch einige unglückliche Strafen zurückgeworfen, wodurch wir aus den Punkten fielen. Aber insgesamt war es ein wirklich starkes Rennen für ihn."

Die nächste Gelegenheit, ein gutes Ergebnis einzufahren, hat Drugovich in knapp fünf Wochen. Am 10. Januar 2026 steht der Mexico City E-Prix an. Es bleibt abzuwarten, ob der Brasilianer dort trotz der Rückversetzung, die er nun im Gepäck hat, um WM-Punkte kämpfen kann.

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