Formel E

Satirischer Blick in die Glaskugel: Das passiert 2023 im elektrischen Motorsport (2/2)

Timo Pape

Timo Pape

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Das Jahr 2023 hat begonnen und hält viele geschichtsträchtige Events für uns bereit. Wie in jedem Jahr hat e-Formel.de einen satirischen Blick in die Glaskugel geworfen. Wir prophezeien mit gewohnt hoher Treffsicherheit, was in den nächsten Monaten auf dich zukommen wird. Alle Geschichten und Ereignisse sind wie immer frei erfunden und mit einem Zwinkern zu verstehen. Am gestrigen Montag war bereits einiges los. In Teil 2 geht es nun um ein zweites Puebla, um einen deutschen Abschied und um Buxtehude.

Extreme E & WRX starten durch

In der Extreme E startet Mitte Februar die dritte Saison in Neom. Neom McLaren ist stets vorn dabei. Eine Handvoll bezahlter Journalist:innen rund um den Globus berichten über ein spektakuläres Event. Im Nicht-ganz-Livestream verfolgen im Schnitt 180 Zuschauer:innen, wie Johan Kristoffersson bei jedem Lauf den Start gewinnt und dann so viel Sand aufwirbelt, dass ihm niemand folgen und gefährlich werden kann. Auf unerklärliche Art und Weise gewinnt trotzdem X44. Lewis Hamilton streckt Nico Rosberg die Zunge raus - was für eine Headline für die Extreme E!

Die Formel E reist nach Berlin - mit einem Umweg über Seoul, denn hier soll es gute Nachtclubs geben. Das ganze Equipment wird praktischerweise auf der St. Helena zwischengelagert. Alejandro Agag ist nämlich auch in der Stadt und zieht von Club zu Club. Jedoch erlaubt ihm niemand, seinen eigenen DJ mitzubringen, daher wird das Projekt Seoul E-Prix auch in den kommenden Jahren nicht mehr verfolgt. Die K-Pop-Band BTS schreibt trotzdem noch einen nicht ganz günstigen Song über die Formel E - whoah! In Berlin angekommen zeigt sich ein gewohntes Bild: Außer Bratwurst und Musik passiert in Tempelhof nichts.

Die Rallycross-WM startet in Norwegen in ihre zweite vollelektrische Saison. Das erklärte Ziel, mehr Autos an den Start zu bringen, hat die WRX verfehlt. Aber letztlich kommt es doch auf die Qualität an: Kristoffersson und die Hansen-Brüder geben sich Saures und machen - wie bei jedem späteren Saisonlauf - den Sieg unter sich aus. Das bestimmende Thema im Netz sind Wortspiele mit dem Namen des Austragungsortes Hell. Gleiches soll übrigens auch drei Monate später in Buxtehude geschehen.

Portland wird zur Belastungsprobe

Die Formel E fährt notgedrungen auf dem klassischen IndyCar-Kurs in Portland, um überhaupt noch ein Rennen in den USA zu haben. Die Strecke bricht während des Wochenendes an mehreren Stellen auf. Zudem fallen im Rennen 20 der 22 Batterien aus, weil die Randsteine höher sind als auf den typischen Straßenkursen der Formel E. Erstmals in der Geschichte stehen nur zwei Fahrer auf dem Podium: Nio 333 bejubelt seinen ersten Doppelsieg. Die Formel E spricht öffentlich ausschließlich über diese schöne Underdog-Story - positive PR ist doch gar nicht so schwer! Mitbegründer Alberto Longo betont noch einmal, dass es die Formel 1 auch in Jahrzehnten nicht geschafft habe, in New York City zu fahren.

Die ETCR stellt im Juli ihren Rennkalender für 2023 vor. Die meisten Rennen hätten jedoch bereits stattfinden sollen, sodass nur noch wenige Läufe ausstehen. Die Serie hat sich immerhin die Kritik der vergangenen zwei Jahre zu Herzen genommen und reagiert: Das Reglement ist jetzt endlich noch komplizierter. Außerdem kann die ETCR weiterhin mit tollen Drohnenaufnahmen begeistern. Hier wächst etwas heran!

In London wartet bereits das Saisonfinale der Formel E. Diesmal im Vorprogramm: die eSkootr Championship! Die meisten Fahrer:innen beschweren sich allerdings schon nach den ersten Runden, der Mickey-Maus-Kurs sei viel zu eng für E-Roller. Der Formel E ist das egal - Rubbing is Racing! Sie tischt den britischen Fans ein feines Rahmenprogramm in der ExCeL-Halle auf. Zahlreiche britische Acts treten auf und sorgen für eine tolle Show. Britische Journalisten werden umsorgt und freuen sich über die Rückkehr des Motorsports nach Großbritannien. Jetzt soll endlich auch mal ein Titel her - 1966 gab es ja die Formel E noch nicht. Eine ganze Halle - die meisten Fans in Verkleidung - grölt "Sweet Caroline". Die Formel E greift diese tolle Idee nach Vorbild der Darts-WM auf und macht Verkleidungen bei ihren E-Prix für Fans verpflichtend.

Strategiewechsel bei Volkswagen

Bei der Siegerehrung übergibt ein britischer Junge den Siegerpokal an Jake Dennis, der nichts hat anbrennen lassen und seinen nächsten Heimsieg feiert. Der Brite hat seinem Teamkollegen Andre Lotterer in dieser Saison die Grenzen aufgezeigt, ebenso wie dem Porsche-Werksteam. Die Zuffenhausener verkünden daraufhin mit einigen Monaten Verspätung den Ausstieg aus der Formel E. Der Anspruch einer Marke wie Porsche sei nicht, in einer Meisterschaft zu fahren, in der es so schwierig ist zu gewinnen, so die Begründung.

Der Volkswagen-Konzern erklärt, man wolle sich lieber auf die medienwirksame Neom Rally Dakar in Saudi-Arabien konzentrieren. Zudem könne man diese gleich mit anderen Werbemaßnahmen zur Ski-WM dort verknüpfen. Quasi im selben Atemzug verkündet Cupra offiziell, als eingeschriebener Hersteller mit dem ABT-Team anzutreten. Hans-Jürgen Abt verkauft die Lizenz sehr gewinnbringend an Volkswagen. Daniel Abt stößt in Tulum auf diesen genialen Schachzug an. Prost Neujahr!

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