Satirischer Blick in die Glaskugel: Das passiert 2025 garantiert (nicht) im elektrischen Motorsport
Timo Pape
Wie jeden Januar werfen wir einen satirischen Blick in die sprichwörtliche Glaskugel, um vorherzusagen, was mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahr 2025 im elektrischen Motorsport passieren wird - oder auch nicht. In der Formel E bricht das Chaos aus, die Extreme H kommuniziert wieder, und eine riskante Wette geht am Ende nach hinten los…
Achtung, Satire! Die folgenden Inhalte mögen im Kern auf Tatsachen beruhen, sind in ihrer Weiterführung aber allesamt frei erfunden und bewusst überzeichnet.
Das Jahr 2025 hat begonnen, und die Formel E reist einmal mehr ins geliebte Mexiko. Durch den wiedererstarkten Attack-Mode stellt sich das Rennen jedoch anders da als in den vergangenen Jahren. Denn weil man auf dem engen Kurs kaum überholen kann, müssen die Fahrer im Allradmodus aufs Ganze gehen. So kommt es zu zahlreichen Unfällen. Am Ende kommen nur acht Autos ins Ziel. Porsche holt wie gewohnt den Doppelsieg in Mexiko, Lucas di Grassi das erste Podium für Lola.
Bei den Rennpremieren in Jeddah und Miami herrscht pures Chaos. Erstmals führt die Formel E wieder Boxenstopps durch. Beim Schnellladen fallen die Fahrer allerdings so weit zurück, dass sich auf der Strecke riesige Abstände wie in der Formel 1 bilden - so was gab's in der Formel E noch nie!
Um seine beiden Fahrer gleich zu behandeln, holt Jaguar Nick Cassidy und Mitch Evans gleichzeitig an die Box, hat aber nur ein Ladegerät. Evans muss mehr als eine halbe Minute auf Cassidy warten und soll dadurch später den WM-Titel verlieren.
Neben den Boxenstopps gibt es auf den beiden breiten Kursen auch endlich wieder die altbekannten Windschattenschlachten, zusätzlich zum wilden Attack-Mode. Bei dem ganzen Durcheinander fallen zunächst die TV-Grafiken aus, dann die gesamte Zeitmessung. Rennleiter Scot Elkins muss die Reihenfolge aus dem Kopf wiederherstellen und spricht McLaren dabei einen Doppelsieg zu. Porsche legt offiziell Protest ein. Für das Rennen in Tokio kündigt bereits Nintendo-Legende Shigeru Miyamoto seinen Besuch an, um sich für das neue Mario Kart inspirieren zu lassen.
Ein royales Zeichen für Gleichberechtigung
Im Mai gibt die Extreme H erstmals wieder Informationen zum Rennkalender 2024 der Extreme E heraus. Die Saison werde nun doch abgebrochen, heißt es. Im Oktober soll die nächste Pressemitteilung kommen: Der FIA Extreme H World Cup arbeite derzeit noch am Rennkalender 2025 und werde zu gegebener Zeit Updates herausgeben. Hintergrund ist, dass sich noch kein Team offiziell eingeschrieben hat.
Als im Dezember immer noch keiner mitmachen will, setzt die Serie kurzerhand King Charles ans Steuer des Prototypen und lässt ihn Burnouts vor dem Buckingham Palace machen. Wegen der Gleichberechtigung, einem wichtigen Unternehmenswert der Extreme H, muss Charles eine Perücke mit langen blonden Locken aufsetzen. Endlich wieder Social-Media-Content!
Die übrige Formel-E-Saison ist ein Abbild der ersten Rennen. Auf den engen Kursen in Tokio und London kommen bei allen vier Rennen weniger als zehn Autos ins Ziel, während in Shanghai, Jakarta und Berlin Schnelllade-Armageddon herrscht. Nur Monaco kommt richtig gut an!
Formel-E-CEO Jeff Dodds erklärt den Monaco E-Prix für 2026 zum Triple-Header und wettet mit Max Verstappen, dass er mit seinen drei Rennen in Summe mehr Fans auf die Tribünen bekommt als die Formel 1 bei einem Lauf. Diesmal geht es um die Exklusivrechte der Formel E an vollelektrischen Antrieben. In einem Videocall zeigt sich Verstappen - ganz ohne Skript! - begeistert und willigt ein.
Drama in London - erst auf der Strecke, dann im Hauptquartier
Vor dem Saisonfinale der Formel E in London tönt Porsche, wie gut Pascal Wehrlein mit großem Druck umgehen könne. Ein Mechaniker missinterpretiert die Aussage von Teamchef Florian Modlinger und erhöht kurz vor dem Rennstart den Reifendruck am Auto mit der Nummer 1. Wehrlein siegt, weil er tatsächlich gut mit jeder Art von Druck umgehen kann, wird aber disqualifiziert.
Auch Cassidy verpasst den Titel knapp, weil er selbstverschuldet gegen die Mauer fährt, anschließend von Sebastien Buemi abgeräumt wird, und dann auch noch sein Schnellladekabel einen Wackelkontakt hat. Na ja, man kann ja nicht immer Glück haben. So wird Taylor Barnard sensationell zum jüngsten Formel-E-Champion, weil er vorsichtshalber immer eine halbe Runde hinter dem Feld fuhr und als einziger Pilot bei allen 16 Rennen ins Ziel kam. McLaren ist aus dem Häuschen.
Das Jahr endet mit einer Hiobsbotschaft für die Formel E. Prinz Albert von Monaco findet die Dodds-Idee mit dem Triple-Header dreist und stuft den E-Prix zur Strafe auf ein Einzelrennen zurück. Verstappen gewinnt seine Wette, und die Formel E verliert ihre "E-xklusivität".
Liberty - inzwischen Besitzer sämtlicher Rennserien der Erde - reibt sich die Hände und kündigt an, die vielversprechenden Gen4-Autos einfach in der Formel 1 einzusetzen und den überfälligen Schritt zur Elektromobilität zu vollziehen. Jeff Dodds wird gefeuert, während sich seine Belegschaft im Londoner Hauptquartier für 2026 widerwillig auf die W-Series konzentriert.
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