Formel E

"Schicksalsjahr" als Debütant: Jake Dennis will "Formel-E-Karriere auch nach BMW-Aus fortsetzen"

Tobias Bluhm

Jake-Dennis-BMW-Valencia-Pre-Season-Test

Nach monatelanger Vorbereitung und den offiziellen Vorsaison-Testfahrten ist Jake Dennis bereit für sein Debüt in der Formel E. Der Brite tritt in der anstehenden Saison als neuer Teamkollege von Maximilian Günther für BMW an - ausgerechnet im vorerst letzten Jahr der Münchner als Formel-E-Werksteam. Gerade deshalb hat er große Ziele.

Die Ankündigungen der Ausstiege von Audi und BMW zum Ende der Saison 2021 überraschten unmittelbar nach den Vorsaison-Testfahrten in Valencia zahlreiche Beobachter der Serie. Auch für Dennis kam die Nachricht überraschend, berichtet er bei 'Motorsport.com': "Ich war enttäuscht, das gebe ich ehrlich zu und kann es nicht verbergen. Es war ein Schock."

Der 25-Jährige unterschrieb im Oktober einen Vertrag bei BMW i Andretti Motorsport. Dort trat er das Erbe seines Landsmanns Alexander Sims an, der in der Herbstpause zu Mahindra wechselte. Durch das geplante Formel-E-Aus von BMW könnte die Rookie-Saison zu einem "Schicksalsjahr" für Dennis werden: "Hoffentlich bleibt Andretti als Partner in der Formel E. Ich will meine Karriere in der Formel E (auch nach dem BMW-Ausstieg) auf jeden Fall fortsetzen. Allerdings wissen wir bislang nicht, was dahingehend passieren wird."

Dennis weiter: "Ich muss mich einfach auf meinen Job in diesem Jahr konzentrieren. Und wenn es im August soweit ist und wir die Saison beenden, habe ich hoffentlich gute Arbeit geleistet und kann meine Formel-E-Laufbahn fortsetzen."

Verhandlungen zwischen BMW & Andretti dauern an

Bereits unmittelbar nach der Ausstiegsankündigung bekundete Andrettis Teamchef Roger Griffiths sein Interesse an einem Verbleib in der Formel E. Das US-Team könnte möglicherweise eine Motorenpartnerschaft mit BMW anstreben und somit auch nach der Saison 2021 mit BMW-Aggregaten an den Start gehen. Eine ähnliche Einigung hat Audi mit seinem Kundenteam Envision Virgin Racing getroffen, das sich somit erst ab der Saison 2022/23 nach einem neuen Motorenpartner umsehen muss - pünktlich zum Wechsel in die Gen3-Ära.

"Kundenmotoren sind genauso hochwertig", erklärt Dennis. "Das macht in meinen Augen keinen großen Unterschied. Natürlich ist der Status als Werksfahrer an sich schön, aber am Ende des Tages unterscheiden sich (Kunden- und Werksteams) nur über die Software und nicht über den Antrieb an sich. Ich sehe da für die Zukunft gar kein Problem."

Techeetah feierte Meisterschaft als Kundenteam

Kundenteams spielen in der Formel E bereits seit einigen Jahren eine wichtige Rolle. Jean-Eric Vergne gewann in der Saison 2017/18 beispielsweise seinen ersten Fahrertitel mit Techeetah - damals als Antriebskunde von Renault. Erst ab der Saison 2018/19 wurde der chinesische Rennstall zum Werksteam von DS Automobiles. Derzeit gibt es mit Virgin (Audi-Motoren) und Venturi (Mercedes-Motoren) zwei Kunden-Rennställe.

Bei den Vorsaison-Testfahrten in Valencia setzte Dennis' BMW-Teamkollege Maximilian Günther die Wochenbestzeit. Das Team gewann außerdem zwei der letzten drei Rennen in Diriyya, weshalb die Münchner vor dem Saisonstart in Saudi-Arabien als Mitfavoriten gelten - die Chance für Dennis, direkt auf sich aufmerksam zu machen. Das erste Rennwochenende der neuen Saison findet in diesem Jahr am 26./27. Februar statt. ProSieben Maxx überträgt das Freitagsrennen im Free-TV, wir begleiten das gesamte Wochenende zudem in unserem LGT Live-Ticker.

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