Formel E

"Schon tausende Testkilometer absolviert" - Wie sich Mahindra auf die 11. Formel-E-Saison vorbereitet

Svenja König

Svenja König

Mahindra-Gen3-Evo-car-testing

Während die Öffentlichkeit die neuen Gen3-Evo-Fahrzeuge erstmals bei den offiziellen Vorsaison-Testfahrten auf der Strecke zu sehen bekommt, sieht das bei den Teams hinter den Kulissen ganz anders aus. Mit einem neuen Chassis, Allradantrieb und den neuen Hankook-Reifen gibt es einige Komponenten, die auf der Rennstrecke bereits auf Herz und Niere geprüft und vor allem auch im Zusammenspiel getestet werden. So zum Beispiel bei Mahindra.

Der indische Hersteller hat sein Entwicklungsprogramm für das Gen3-Evo-Fahrzeug offiziell vor einem Jahr gestartet und befindet sich nun mitten in der Testphase auf der Rennstrecke. "Generell verläuft unser Testprogramm sehr gut", zieht der Technische Leiter, Josef Holden, ein erstes Zwischenfazit.

Für die aktuellen Testfahrten hat das Team die Herangehensweise an die verschiedenen Testfelder umgestellt. "Normalerweise würde man zuerst die Zuverlässigkeitstests machen und sich anschließend auf Performance fokussieren. Doch für die 16 Testtage, die wir als Hersteller bekommen, haben wir uns für eine 60/40-Aufteilung entschieden, vor allem weil der Allradantrieb in der Performance einen solch großen Unterschied machen wird."

500 Kilometer pro Testtag sind "Bestwert"

So habe Mahindra schon tausende Testkilometer absolvieren können. Verglichen mit der Vorbereitung auf die Einführung des Gen3-Fahrzeugs ein beträchtlicher Fortschritt: "Realistisch betrachtet sind wir viel weiter als vorher. Wir haben bisher im Durchschnitt 500 Kilometer pro Testtag geschafft, was zu unseren besten Tests jemals gehört."

Was noch fehlt, ist ein Vergleich mit den anderen Teams und Herstellern. Den gibt es nur bei den offiziellen Vorsaison-Testfahrten Anfang November. " Bisher können wir uns nur mit uns selbst vergleichen. Da werden wir dann aber sehen, wo wir stehen", schließt Holden.

Erstes Ziel: Kinderkrankheiten ausmerzen

Auf der Strecke war und ist vor allem Test- und Reservefahrer Jordan King dafür verantwortlich, das Auto für die Stammfahrer Edo Mortara und Nyck de Vries vorzubereiten. "Wir hatten am Anfang aufgrund der vielen neuen Teile am Auto mit ein paar Kinderkrankheiten zu kämpfen. Das ist aber erwartbar und immer das erste Ziel beim Testen, diese auszumerzen."

Die Anlaufschwierigkeiten hat das Team nun hinter sich gelassen: "Jetzt können wir rigoroser an die ganze Sache rangehen und bis zum Limit pushen. Aktuell versuchen wir zu verstehen, wo wir mit dem Frontantrieb, den neuen Reifen und vor allem im Zusammenspiel dieser beiden Komponenten die beste Performance finden. Insbesondere in den Frontantrieb haben wir viel Zeit gesteckt."

"Es ist fast so, als würden wir manche Dinge, die wir schon im Gen3-Auto versucht haben, erneut probieren, um zu schauen, ob es jetzt mit dem neuen Auto besser passt, oder ob wir in eine komplett andere Richtung weiterarbeiten müssen", so der Testfahrer.

Die Entwicklungsarbeit eines ganz neuen Autos unterscheide sich stark von der eines bereits fertig entwickelten Fahrzeugs, sagt King weiter. "Da machst du nur kleinere Änderungen am Setup. Hier macht jede kleine Änderung einen riesigen Unterschied auf der Strecke." Gut zweieinhalb Monate verbleiben den Teams noch, um ihr Fahrzeug optimal auf die neue Saison vorzubereiten.

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