Formel E

Buemi nach Marrakesch E-Prix: "Vielleicht wäre Platz 2 drin gewesen"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nissan e.dams schaffte es beim Marrakesch E-Prix als eines von nur zwei Teams, mit beiden Fahrzeugen in die Top 10 zu fahren. Sebastien Buemi lag am Rennende auf dem vierten Platz, Teamkollege Oliver Rowland wurde Neunter. Trotzdem sind die Gefühle gemischt.

Buemi kam durchaus mit hohen Erwartungen nach Marrakesch, denn er hatte diesen E-Prix bei der Premiere 2016 gewonnen, bevor er in der Folgesaison von der Pole-Position startete und letztlich als Zweiter erneut auf dem Podium stand. Im Qualifying vor etwas mehr als einer Woche bestätigte er, dass auch 2020 in Marrakesch mit ihm zu rechnen sein würde: Zum vierten Mal in dieser Saison erreichte er die Super-Pole. Da seine Runde im Shoot-out allerdings nicht optimal war, landete er am Ende auf Startplatz 6.

Nach einem schwachen Start fuhr Buemi im Rennen konstant nach vorn. Durch eine Teamorder überholte er zunächst Rowland und gewann dann einen weiteren Platz durch die Durchfahrtsstraße gegen Nyck de Vries. Gegen den heranstürmenden Jean-Eric Vergne im DS Techeetah war er dann aber chancenlos und musste ihm den Platz überlassen. Andersherum lief es im Kampf gegen Edoardo Mortara, den er in Runde 28 überholte. Drei Runden später ging er auch am Porsche von Andre Lotterer vorbei und war nun Vierter. Mit riesigen Schritten holte er auf das Kampfduo Günther/Vergne auf, es reichte am Ende aber nicht mehr für das Podium.

"Am Ende bin ich ein bisschen enttäuscht, vielleicht wäre sogar Platz 2 drin gewesen, weil die zwei Fahrer vor mir am Ende mit ihrer Energie am Ende waren", so Buemi nach dem Rennen. "Wenn ich Andre eine halbe Runde vorher überholt hätte, wäre das vielleicht genug für P2 gewesen. Aber so ist es im Motorsport halt. Ich finde, wir haben einen guten Schritt in Sachen Energiemanagement gemacht, und freue mich jetzt auf das nächste Rennen. Wir scheinen etwas schneller zu sein, als wir es bisher gewesen sind."

Rowland erlebte "ein eher durchschnittliches Wochenende"

Für Oliver Rowland begann das Wochenende positiv. Mit den Plätzen 4 und 10 in den Freien Trainings konnte er sich jeweils vor seinem Teamkollegen platzieren. Im Qualifying, als es darauf ankam, fehlten ihm jedoch 60 Tausendstelsekunden auf Buemi. Statt in die Super-Pole einzuziehen und die Chance auf seine erste Pole-Position der Saison zu bekommen, langte es für Rowland nur für Startplatz 9.

Dank eines guten Starts schob er sich bis auf den sechsten Platz vor und lag sogar vor seinem Teamkollegen. Bereits in der dritten Runde folgte jedoch der erneute Platztausch, da das Team Rowland auf eine andere Strategie setzte. Eine Entscheidung, die der Brite schon während des Rennens mit harten Worten am Funk "würdigte", die durch die Formel E überpiepst werden mussten. Auf seine Nachfrage hin bestätigte sein Ingenieur, dass er den Platz am Ende des Rennens zurückerhalte. Dazu sollte es jedoch nicht kommen.

Während sich Buemi nach vorne orientierte und am Ende das Podium nur knapp verpasste, musste Rowland Mitch Evans und Lucas di Grassi, die von deutlich weiter hinten gestartet waren, passieren lassen. Im Ziel fehlte ihm dann rund eine halbe Sekunde auf den Porsche von Lotterer, der trotz schwacher Performance gegen Rennende den Nissan hinter sich halten konnte.

"Für mich war es ein eher durchschnittliches Wochenende", erklärt Rowland. "Mein Qualifying war nicht das beste, ich lag auf dem neunten Platz. Ich hatte einen guten Start ins Rennen und war auf Platz 6 - mit dem Plan, Energie für das Ende des Rennens zu sparen. Aber unsere Strategie ging nicht so richtig auf, und ich verlor einige Plätze und wurde schließlich Neunter. Trotzdem haben wir heute einige Punkte erzielt, und darauf werden wir aufbauen."

Driot: "Bewegen uns in der Meisterschaft in die richtige Richtung"

"Historisch gesehen läuft es hier auf dem Circuit International Automobile Moulay El Hassan immer gut für uns", sagt Michael Carcamo, der globale Motorsportdirektor von Nissan. "Sebs vierter Auftritt in der Super-Pole in Folge hat uns gezeigt, dass unsere Grundgeschwindigkeit gut ist. Es ist sicherlich zufriedenstellend, alles zusammen zu bekommen und im zweiten Rennen in Folge starke Punkte für das Team gesammelt zu haben."

"Seb war heute nah am dritten Platz, und wir waren eines von nur zwei Teams, die beide Autos unter den ersten Zehn hatten. Das ist sehr positiv", sagt Olivier Driot, Teamchef von Nissan e.dams. "Wir sammeln beständig Punkte, qualifizieren uns gut und bewegen uns in der Meisterschaft in die richtige Richtung."

Mit den 14 Punkten aus Marrakesch hat sich Nissan e.dams auf Platz 4 in der Teamwertung nach vorn geschoben. Nur Spitzenreiter DS Techeetah hat in den beiden letzten Rennen mehr Punkte erzielen können. Das nächste Formel-E-Rennen findet voraussichtlich am 18. April in Paris statt.

Foto: Peter Minnig / Spacesuit Media

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