Formel E

Sims ärgert sich über Unfall mit Lotterer: "Hat mir zu wenig Platz gelassen"

Timo Pape

Timo Pape

Antonio Felix da Costa hat beim Sanya E-Prix, dem sechsten Lauf der Formel-E-Saison 2018/19, seinen dritten Podestplatz in dieser Saison gefeiert. Nach 36 Runden überquerte er im BMW iFE.18 als Dritter die Ziellinie. Dank der 15 gewonnenen Punkte führt Felix da Costa mit 62 Zählern nun die Fahrerwertung an. Sein Teamkollege Alexander Sims fuhr ebenfalls in der Spitzengruppe, schied jedoch nach einem durchaus diskutablen Unfall mit Andre Lotterer vorzeitig aus.

Beide gingen nebeneinander in eine schnelle Rechtskurve. Lotterer ließ Sims zwischen sich und der Streckenbegrenzung gerade so den Platz, den er brauchte. Ein leichter Rutscher von Sims beförderte den BMW in die Mauer, wobei er mit dem rechten Hinterrad anschlug und die Radaufhängung zerstörte. Hätte Lotterer dem Briten mehr Raum geben müssen? Die Rennleitung entschied jedenfalls auf "nein".

Während Lotterer sein Rennen fortsetzen konnte und am Ende Vierter wurde, blieb Sims auf der langen Gegengerade mit beschädigtem Auto liegen. Auch bei einem Safety-Car-Einsatz schafften es die Streckenposten nicht, den BMW zu bergen. Die Rennleitung musste somit auf einen zwischenzeitlichen Rennabbruch entscheiden.

"Es ist hart, diesen enttäuschenden Ausgang des Rennens zu akzeptieren", erklärt Sims. "Unsere Pace war gut, und das Qualifying ist ebenfalls super gelaufen. Antonio ist für mich ein hervorragender Maßstab, entsprechend froh war ich, mit seiner Rundenzeit mithalten zu können. Im Rennen lief es dann eigentlich okay. Es war schwierig zu überholen. Dann ging das Racing los. Ich habe gegen Lotterer meine Linie verteidigt, und er hat mir aus meiner Sicht zu wenig Platz gelassen. Es ist sehr schade, dass unsere Pace und unser Einsatz nicht belohnt wurden."

BMW am ganzen Renntag mit starker Performance

Von den Plätzen 3 (Felix da Costa) und 5 (Sims) gestartet, stand das Rennen für die BMW-Fahrer vor allem im Zeichen des Energiemanagements. Nachdem die Spitzengruppe über mehr als die halbe Renndistanz defensiv unterwegs gewesen war und entsprechend eng zusammen gelegen hatte, begannen nach knapp 30 Minuten die ersten Zweikämpfe. Felix da Costa verteidigte seinen dritten Rang während des gesamten Rennens, das nach einem weiteren Unfall im Mittelfeld in der letzten Runde hinter dem Safety-Car endete.

"Ich bin mit dem Ergebnis, den Punkten und der Führung in der Fahrerwertung natürlich zufrieden", sagt Felix da Costa. "Aber ein wenig Frust ist auch dabei, wenn ich ehrlich bin, denn ich wollte heute eigentlich sogar noch mehr. Ich konnte den beiden Jungs vor mir ohne Probleme folgen und denke, dass ich hätte gewinnen können. Aber der Kurs hier ist sehr eng und man muss sehr viel riskieren, wenn man überholen will. Ich habe es einmal versucht, mich dann aber entschlossen, die wichtigen Punkte für Platz 3 mitzunehmen. Ich denke, so müssen wir agieren, wenn wir bis zum Saisonende an der Spitze bleiben wollen."

Teamchef Roger Griffiths ergänzt: "Platz drei für Antonio ist ein sehr gutes Ergebnis. Wir konnten beide Autos in die Super-Pole bringen und haben insgesamt eine starke Performance gezeigt. In Sanya kommt es sehr stark auf den Antrieb an - und mit dem BMW-i-Antriebsstrang waren wir hier sehr gut aufgestellt. Das Rennen verlief jedoch für Alexander enttäuschend. Er war in einem guten Rhythmus, ehe er in Folge eines Duells mit einem anderen Auto ausschied. Antonio hat trotz der ganzen Action um ihn herum einen kühlen Kopf bewahrt. Er ist sehr vernünftig gefahren und hat viele wertvolle Punkte für das Team geholt. Damit sind wir zufrieden."

In der Fahrerwertung hat Felix da Costa nun mit 62 Punkten die Führung übernommen. Sims hat weiterhin 18 Punkte auf dem Konto und belegt den 14. Rang in der Gesamtwertung. Bei den Teams steht BMW i Andretti Motorsport mit 80 Punkten auf der fünften Position.

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