Formel E

Sims, Günther & BMW feiern Doppelsieg in Diriyya: "Ein absolutes Traum-Rennen"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Mit Selbstbewusstsein hat BMW-Fahrer Alexander Sims das zweite Rennen der Formel-E-Saison 2019/20 gewonnen. In einem ereignisreichen E-Prix in Saudi-Arabien siegte der Brite vor seinem Teamkollegen Maximilian Günther. Nach dem Rennen spricht Team von "Wiedergutmachung" für das Marrakesch-Debakel im Januar.

Was als einfacher Start-Ziel-Sieg in die Geschichtsbücher der Formel E eingehen wird, war für Alexander Sims mit viel Arbeit verbunden. Nachdem der 31-Jährige das Rennen in Diriyya von der Pole-Position aufnahm und gut startete, musste sich Sims nach seiner ersten Attack-Mode-Aktivierung gegen den herannahenden Nissan von Sebastien Buemi verteidigen.

Doch auch nachdem der Schweizer infolge einer Kollision mit Antonio Felix da Costa (DS Techeetah) zurückfiel, war Sims' Sieg noch längst nicht in trockenen Tüchern. Erst nach zwei Safety-Car- und einem Full-Course-Yellow-Restart, den der Brite meisterte, herrschte in der BMW-Garage Klarheit über den ersten Karrieresieg für Sims.

"Zumindest aus meiner Sicht war das heute ein absolutes Traum-Rennen", sagt Sims nach dem Rennen. "Wir haben eine gute Leistung gezeigt und genau die richtigen Entscheidungen getroffen. Unser Umgang mit der Energie war heute viel besser als gestern. Die Ziellinie als Erster zu überqueren, ist ein großartiges Gefühl."

Sims widmet seinen Erfolg der harten Arbeit seines Teams: "Wir haben aus der letzten Saison viele Lehren gezogen. Ich schätze den Einsatz des Teams ungemein, sie haben mich immer unterstützt. Ich danke ihnen für ihre Hilfe."

Günther macht mit 1. Podium den Doppelsieg perfekt

[UPDATE: Maximilian Günther erhielt eine Strafe und verlor sein Podium.]

Grund zur Freude gab es auch in der Garagenhälfte von BMW-Neuzugang Maximilian Günther. Der Oberstdorfer stand in Saudi-Arabien erstmals in seiner Formel-E-Karriere auf dem Podium. "Ich wusste, dass es ein unvorhersehbares Rennen wird. Aber ein Podium hätte ich nicht erwartet", strahlt Günther nach dem E-Prix. "Ich bin super glücklich mit meinem Rennen. Der Doppelsieg ist für das Team großartig, ich muss allen gratulieren."

Günther profitierte in Diriyya von einem kontroversen Neustart nach der ersten Safety-Car-Phase, bei dem er sowohl Stoffel Vandoorne (Mercedes) als auch Lucas di Grassi (Audi) überholte. Di Grassi fuhr dabei durch die Attack-Zone in Kurve 19, wobei Günther und Vandoorne durchschlüpften. Während der Belgier seinen Audi-Rivalen wenige Meter später passieren ließ, behielt Günther bis zum Ende des Rennens den gewonnenen zweiten Platz. Ob dem Deutschen eine nachträgliche Strafe droht, war zunächst nicht klar.

"Wiedergutmachung" für Marrakesch-Debakel

Auch in der Management-Etage von BMW i Andretti Motorsport wurde der Sieg mit Begeisterung aufgenommen. "Die Beziehung zwischen BMW und Andretti haben wir im Sommer stark verbessert. Die Kontinuität tut uns gut, alle haben heute tolle Arbeit geleistet", sagt Teamchef Roger Griffiths und fügt an: "Der Doppelsieg heute ist gewissermaßen auch eine Wiedergutmachung für Marrakesch. Es passiert nicht oft, dass man eine solche zweite Chance bekommt."

Griffiths spielt dabei auf den Unfall von Sims mit Antonio Felix da Costa Anfang 2019 an, die im Kampf um den Sieg in Marokko wenige Runden vor Schluss kollidierten. Sims fiel dabei auf Platz 4 zurück, sein damaliger Teamkollege schied sogar aus dem Rennen aus.

Das nächste Formel-E-Rennen findet nach dem Jahreswechsel am 18. Januar 2020 statt. Dann trifft sich die Elektroserie zum dritten Meisterschaftslauf in Santiago. BMW reist als führende Mannschaft in der Teamwertung nach Chile, Sims führt seinerseits die Fahrerwertung an.

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