Formel E

Sims mit 3 Unfällen in 4 Formel-E-Sessions, doch Rowland lässt Mahindra im Duell mit Nissan jubeln

Svenja König

Svenja König

Alexander-Sims-Crash-Seoul

Gemischte Gefühle bei Mahindra Racing nach dem ersten Rennen des Seoul E-Prix: Während Alexander Sims gleich dreimal an einem Tag verunfallte, fuhr Oliver Rowland nach Pole-Position einen zweiten Platz und damit das erste Podium der Saison 2022 für den indischen Rennstall nach Hause. Dies könnte auch im Kampf um Rang 8 in der Teamwertung mit Nissan e.dams entscheidend gewesen sein.

Es war ein rundum gelungener Tag für Oliver Rowland bei der Premiere des Seoul E-Prix. Er profitierte von den regnerischen und dementsprechend chaotischen Bedingungen im Qualifying und konnte souverän in die K.-o.-Phase einziehen. Dort setzte er sich nacheinander gegen Sergio Sette Camara, Pascal Wehrlein und im Finale gegen Lucas di Grassi durch.

Beim Rennstart wurde er von di Grassi und Mitch Evans "geschluckt", konnte jedoch kurz nach der Attack-Zone in der Kurvenkombination 12 und 13 wieder am Brasilianer vorbeigehen. Nach dem Restart kam er nie in die Position, den Führenden anzugreifen, aktivierte gemeinsam mit seinem Team die Attack-Modes so, dass er ebenfalls nicht in Zweikämpfe mit dem hinter ihm liegenden Venturi-Piloten verwickelt wurde.

"Ich ich habe es da draußen wirklich genossen", sagte Rowland nach dem Rennen bei ProSieben. "Um ehrlich zu sein, war es ein sehr taktisches Rennen heute - mit dem Risikomanagement im Regen und der abtrocknenden Strecke. Ich habe irgendwann entschieden, dass es schwierig werden würde zu überholen, da Mitch einen tollen Job an der Spitze gemacht hat. Daher habe ich einen komfortablen zweiten Platz herausgefahren, womit ich wirklich zufrieden bin."

"Freue mich sehr, dem Team etwas zurückzugeben"

Position 2 verteidigte Rowland souverän bis zur schwarz-weiß-karierten Flagge und feierte damit beim Saisonfinale seine und Mahindras erste Podiumsplatzierung in diesem Jahr. Diese könnte sich im Nachhinein auch in der Teamwertung als entscheidend herauskristallisieren: Denn da Nissan - die direkten Kontrahenten von Mahindra in der Teamwertung - erneut nicht punktete, hat das indische Team den achten Platz in der Weltmeisterschaft erobert und nun einen Vorsprung von zwölf Punkten auf die Japaner.

"Wir wussten, dass mein erstes Jahr mit dem neuen Team schwierig werden würde, deshalb sind die Pole-Position und die 18 Punkte heute fantastisch. Mir hat noch nie ein Rennen so viel Spaß gemacht wie heute", freut sich Rowland im TV-Weltsignal über insgesamt 21 Zähler. "Wir arbeiten hart für nächstes Jahr, und ich freue mich sehr, dem ganzen Team und den Fans ein großartiges Ergebnis zurückzugeben."

Sims verursacht Carbon-Schrott & Rennunterbrechungen

Teamkollege Alexander Sims erlebte einen Tag vor seinem Formel-E-Karriereende dagegen einen Tag zum Vergessen: Er sammelte in den vier Samstagssessions mehr Bandenberührungen bzw. Unfälle als Punkte. Bereits im 2. Freien Training in der Nacht zum Samstag schlug er mit dem Heck in Kurve 21 an und blieb vor der Boxeneinfahrt stehen. Im Qualifying wenige Stunden später schlug er mit der linken Frontpartie in Kurve 2 ein. Beide Male führte sein Unfall zum Abbruch der Session. Seine Mechaniker:innen stellten ihm pünktlich zur nächsten Session ein repartiertes Auto zur Verfügung.

Doch auch im Rennen blieb der Brite, der in der nächsten Saison definitiv nicht mehr in der Formel E antreten wird, nicht verschont: Zwei Minuten vor Schluss erwischte er eine Mauer in der Stadionsequenz und blieb auf der Strecke stehen. Das Safety-Car kam auf die Strecke und beendete letztendlich das Rennen. "Zu viele Fehler heute von mir", schreibt Sims bei Instagram. "Entschuldigung an das Team für die zusätzliche Arbeit, die nötig war. Tolle Leistung von Oliver Rowland, die Mahindra das erste Podium der Saison beschert hat. Morgen geht es weiter."

Dabei war der 34-Jährige zuvor ein starkes Rennen gefahren und hatte unter anderem vom Massencrash zu Beginn des Rennens profitiert. Von Startplatz 21 kommend, konnte er den Unfall wohl aus dem Cockpit heraus beobachten und unbeteiligt vorbeifahren. Somit ging er als 14. nach dem Restart wieder auf die Strecke. Auch dank geschickter Attack-Mode-Nutzung arbeitete er sich von dort aus bis auf die neunte Position vor, sodass es zunächst danach aussah, als könne er aus der letzten Startreihe Punkte mitnehmen. Doch sein dritter Einschlag binnen weniger Stunden verhinderte ein besseres Ergebnis.

Am Sonntag hat er eine neue Gelegenheit sich mit der neuen Strecke anzufreunden und sich mit einem versöhnlichen Ergebnis aus der Elektroserie zu verabschieden. Das 3. Freie Training kannst du ab 2:30 Uhr im Livestream und Liveticker bei e-Formel.de verfolgen. Rennstart am Sonntag ist erneut um 9 Uhr.

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