Formel E

"Sind an das Mittelfeld herangekommen": Nico Müller beschert ABT erfolgreichstes Wochenende seit Formel-E-Rückkehr

Svenja König

Svenja König

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Mit Platz 5 und Platz 6 beim Double-Header in Portland hat Nico Müller seinem Team ABT Cupra das erfolgreichste Wochenende seit dem Formel-E-Combeack beschert. Mit diesen beiden Top-6-Ergebnissen hat das Team 18 Punkte aus Portland mitgenommen, so viele wie noch bei keinem Rennwochenende seit der Rückkehr in die Elektroserie. Doch auch beim indischen Herstellerteam wurde über einen vierten Platz von Edoardo Mortara gejubelt.

"Team und Fahrer haben top zusammengearbeitet und alles für ein gemeinsames gutes Ergebnis gegeben – genau so muss es sein", lobt ABT-Teamchef Thomas Biermaier nach dem erfolgreichsten Rennwochenende seit der Rückkehr in die Formel E sein Team. Ein erneut starkes Wochenende, bei dem es den Anschein machte, als hätte ABT langsam aber sicher seinen Weg ins Formel-E-Mittelfeld geschafft.

Mit Platz 3 qualifizierte sich Lucas di Grassi zum erst zweiten Mal in dieser Saison für die K.o.-Duelle. Nico Müller verpasste diese als Fünfter der Gruppe A nur knapp, ging aber nach Strafen gegen seinen Teamkollegen und dessen Landsmann Sette Camara von Platz 7 ins Rennen. Von dort aus arbeitete er sich heimlich, still und leise immer weiter nach vorn. In Runde 12 hatte er erstmals die Top-Platzierungen erreicht. Dort hielt er sich clever in der zweiten Reihe, also auf den Positionen 4 bis 8. So war er, um Energie zu sparen, auf den langen Geraden immer im Windschatten von mindestens einem Fahrzeug, hielt aber gleichzeitig den Anschluss an die Spitzengruppe. Am Ende profitierte er von Cassidys Aussetzer und der Zeitstrafe gegen Mitch Evans und wurde noch auf Platz 5 vorgespült. Sein zweitbestes Ergebnis in dieser Saison.

 
 
 
 
 
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"Wäre vielleicht noch mehr drin gewesen"

Am Sonntag nutzte di Grassi die Startphase des Rennens und arbeitete sich innerhalb der ersten fünf Runden, als die Pace noch gemäßigt war, von Platz 19 in die Top-10 vor. Müller folgte ihm ein paar Runden später, sodass die beiden von dort an das Rennen gemeinsam bestritten. In der Schlussphase wurde allerdings immer deutlicher, dass der brasilianische Routinier ein deutliches Energiedefizit hatte. Er gab Müller solange Windschatten, wie er konnte, und musste sich dann auf Platz 11 aus den Punkten fallen lassen. Ein bitteres Ergebnis für den Brasilianer, der zum vierten Mal in dieser Saison Elfter wurde. Für Müller hatte sich das Manöver allerdings gelohnt: Er fuhr einen starken sechsten Platz für ABT nach Hause.

"Das waren zwei sehr anstrengende und wilde Rennen hier in Portland, bei denen wir dieses Mal reichlich punkten konnten – danke dafür an die ganze Mannschaft in der Garage", sagt Nico Müller. "Wenn alles perfekt zusammengepasst hätte, wäre am Sonntag vielleicht noch mehr drin gewesen. Aber dass wir uns darüber ein wenig ärgern, zeigt auch deutlich, wie wir in dieser Saison gewachsen und an das Mittelfeld herangekommen sind."

Es ist das vierte Top 10-Ergebnis in dieser Saison für den Schweizer - nur eines weniger als alle anderen Mahindra-Piloten zusammen. Damit hat ABT Mahindra in der Teamwertung überholt und liegt jetzt auf Platz 9. Als einziges Kundenteam liegt ABT aktuell vor dem zugehörigen Hersteller. Damit unterstreichen die Kemptener einen starken Aufwärtstrend und insbesondere, dass sie in der zweiten Saisonhälfte um die Punkte und Top-Ergebnisse mitkämpfen können - aufgrund eines schwachen Saisonstarts trennen sie allerdings knapp 45 Punkte vom hinteren Mittelfeld.

Edo-Mortara-P4-in-Portland

Auch Mahindra mit bestem Ergebnis der Saison: "Jeder Punkt ist hart erkämpft"

Doch auch beim indischen Hersteller wurde an diesem Wochenende gejubelt. Mit Platz 4 im Samstagsrenen fuhr Edo Mortara das beste Ergebnis in dieser Saison für Mahindra ein. Nach einem starken Qualifying, bei dem er die K.o.-Phase erreichte und später von Startplatz 6 ins Rennen ging, schaffte er es, im weiteren Rennverlauf seinen Front- und Heckflügel aus diversen Kollisionen herauszuhalten und profitierte genauso wie Müller direkt hinter ihm vom Jaguar-Drama. Doch das interessiert bei Mahindra am Ende des Tages wenig.

"Wir haben heute ein gutes Rennen gemacht, uns in einem chaotischen Rennen aus allem herausgehalten und wurden mit vielen Punkten belohnt", sagt Mortara. "Es ist ein wichtiges Zeichen für uns, dass wir die richtigen Schritte in die richtige Richtung gehen."

"Jeder Punkt in der Formel E ist hart erkämpft und dass wir einem so engen Rennen wie heute überhaupt etwas mitnehmen, ist ziemlich nah an perfekt gelaufen", sagt Frederic Bertrand, Teamchef von Mahindra. "Ich bin unglaublich stolz auf das, was das ganze Team heute geleistet hat, von den Fahrern, dem Team und allen in der Basis in Banbury. Heute haben wir gezeigt, was wir erreichen können, wenn wir zusammenhalten."

In zweiten Rennen blieb der Schweizer nach vielen Berührungen und einem Boxenstopp genauso wie Teamkollege de Vries punktlos. Nichtsdestotrotz hat auch Mahindra nun ERT in der Teamwertung deutlich hinter sich gelassen und hofft, dass das auch beim Saisonfinale so bleibt. Dieses findet in gut zwei Wochen in London statt.

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