"So ein schlechter Verlierer!" - Rowland schießt Felix da Costa und sich selbst aus dem Formel-E-WM-Kampf
Tim Neuhaus
Die letzten Formel-E-Titelhoffnungen, die sich Oliver Rowland und Antonio Felix da Costa vor dem Samstagsrennen in London noch machen durften, sind dahin. Eine Kollision in der Anfangsphase des E-Prix bedeutete das Aus für den Portugiesen und keinerlei Aussicht auf Punkte für Rowland. Felix da Costa ist frustriert und enttäuscht von der berüchtigten Fahrweise des Nissan-Piloten.
In den letzten Kurven der sechsten Runde setzte Felix da Costa zu einem Überholmanöver an. Der zu diesem Zeitpunkt Sechstplatzierte konnte sich in der vorletzten Kurve am vor ihm fahrenden Rowland mit leichtem Kontakt vorbeizwängen. Der Brite, der nun die Innenbahn hatte, ließ dies nicht auf sich sitzen und bremste spät. Zu spät, um dem Porsche noch auszuweichen oder die Kurve auch nur ansatzweise zu schaffen.
TWO CHAMPIONSHIP CONTENDERS IN THE WALL ?
— Formula E (@FIAFormulaE) July 20, 2024
Rowland puts da Costa in the wall at the final corner, ending the @PorscheFormulaE driver's title hopes for Season 10.@Hankook_Sport #LondonEPrix pic.twitter.com/Y9Pr4soEok
Felix da Costa wettert gegen aggressiven Rowland
Die Aufhängung des Porsche von Felix da Costa brach, und beide fielen weit hinters Feld zurück beim Versuch, die beschädigten Wagen wieder in Gang zu bringen. Felix da Costa steuerte direkt die Box an und stellte sein Auto ab. Der großen Frustration machte er am Funk auch gleich Luft: "Dieser Kerl ist so ein schlechter Verlierer! So ein schlechter Verlierer!"
Gegenüber e-Formel.de führte er seinen Groll noch etwas aus: "Ich weiß, er ist ein aggressiver Fahrer, und es ist mir gleich, aber einfach Leute von der Strecke zu rammen, ist nicht okay." Für Felix da Costa liege jetzt der volle Fokus auf der Herstellerwertung und dem Fahrertitel für Teamkollege Pascal Wehrlein: "Pascal hatte einen großartigen Tag und hat sich in Reichweite des Titels gebracht. Ich muss morgen da sein, um ihn zu unterstützen."
Rowland sieht Schuld nicht allein bei sich
Die Schuld für die Kollision wurde offiziell Rowland zuteil: Er erhielt von den Rennkommissaren eine Zeitstrafe. Der Nissan-Fahrer selbst sieht aber nicht viel, was er hätte besser machen können: "Antonio hat mich in Kurve 19 berührt und recht weit hinausgeschoben. Deswegen war ich in etwa neben ihm für Kurve 20. Er hat dann eingelenkt, was gut war, aber mir nicht viel Platz ließ. Der Kontakt dann hat mir das Lenkrad aus den Händen gerissen, und wir fuhren beide in die Wand", so Rowland bei e-Formel.de.
Für Rowland ging das Rennen zwar weiter, jedoch fuhr er die meiste Zeit dem Feld hinterher. "Ich habe nicht viel vom Rennen gesehen", berichtet er. "Ich hatte nur drei Runden Action." Frust lässt er sich dennoch nicht anmerken und spricht stattdessen über seine Ziele für das Saisonfinale am Sonntag: "Ich werde einfach versuchen ein gutes Rennen zu fahren. Unsere Pace war heute Morgen gut." In der Fahrer-WM ist der Zug für ihn zwar abgefahren, aber Platz 4 in der Teamweltmeisterschaft ist für Nissan noch in Reichweite: Nur zwölf Punkte fehlen den Japanern auf Andretti.
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