Spark spendiert Formel E zu Saison 3 Facelift & neues Lenkrad
Timo Pape
Die französische Firma Spark, Schöpferin des aktuellen Formel-E-Autos, soll zur kommenden dritten Saison gewisse Updates am Einheitschassis der Elektroserie durchführen. Das betrifft das Design des Frontflügels - allerdings ohne aerodynamische Effekte - sowie das Lenkrad des Elektroboliden.
Das Ende der zweiten Saison markiert nämlich bereits die Halbzeit im vierjährigen Lebenszyklus des ursprünglich von Spark designten Formel-E-Autos. Nach zwei weiteren Jahren wird es zur fünften Formel-E-Saison (2018/19) von einem völlig neuen - wohl sehr futuristisch anmutenden - Einheitschassis abgelöst. Ein neuer Hersteller wird derzeit per Ausschreibung gesucht.
Spark könnte dem Formel-E-Auto mitunter einen zweiten Frontflügel spendieren. Er soll oberhalb der bereits existierenden Tragfläche angebracht werden und die überarbeitete seitliche Frontverkleidung mit der Nase in der Mitte verbinden. Wie auch der bestehende Flügel wird er wohl keinen aerodynamischen Effekt haben, sondern nur die Optik aufpolieren. Für den Anpressdruck bleiben lediglich die beiden schräg stehenden, verstellbaren Klappflügel verantwortlich.
"Es wird keinen wirklichen Effekt auf die Aerodynamik haben", sagt ein anonymer Ingenieur gegenüber 'Current E'. "Die Organisatoren wollen, dass sich das Auto optisch noch mehr abhebt. Sie schauen sich diese (futuristischen) Formel-1-Konzepte an und überlegen, wie das Auto noch mehr herausstechen könnte." Das Facelift soll erstmals bei den vorsaisonalen Testfahrten von Donington im August zum Einsatz kommen.
Zur Halbzeit eingelenkt
Als Hersteller des Lenkrades tritt nach wie vor die Firma XAP auf. Das Steuerelement wird weiterhin als Einheitsteil an alle Teams geliefert. Veränderungen an der Hardware sind nicht erlaubt. "Es wird einem Formel-1-Lenkrad ähnlicher", verrät die Quelle. "Es wird deutlich mehr Knöpfe geben, und die Teams bekommen mehr Möglichkeiten beim Programmieren."
Das neue Lenkrad wird ermöglichen, den Brems-Bias elektronisch zu justieren. Das ist momentan nur manuell via Regler möglich. "Der Grundgedanke der FIA ist, dass der Fokus auf dem Fahrer bleibt, und das Auto weiterhin anspruchsvoll zu fahren ist. Ein elektronischer Brems-Bias würde diesen Ansatz immer noch unterstützen, und der Fahrer könnte gleichzeitig die Hände am Steuer lassen", so der Ingenieur. Dies komme der Sicherheit und dem Racing zugute.
Aktuell verfügt das Lenkrad der Formel E über drei größere Drehregler in der Mitte, fünf Druckknöpfe, ein digitales Display und Zughebel (Rekuperation und FanBoost) beziehungsweise Schaltwippen an der Seite.
Durch die unterschiedlichen Antriebskonzepte haben die Teams seit Saison zwei jedoch unterschiedliche Anforderungen - auch ans Lenkrad. Während e.dams mit einer manuellen Schaltung zwischen erstem und zweitem Gang wechselt, brauchen Virgin und NextEV gar keine Wippen zum Gangwechsel mehr, weil sie mit nur einer Übersetzung fahren. Deshalb soll das neue Lenkraddesign den Teams mehr Möglichkeiten zur Individualisierung geben.
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