Spekulationen vor den Formel-E-Testfahrten in Valencia: Wer wird 2. Fahrer bei Cupra Kiro?
Theresa König

Craig Evans / Spacesuit Media
Kurz vor Beginn der Testfahrten der Formel-E-Weltmeisterschaft in Valencia steigt die Spannung rund um das Formel-E-Team Cupra Kiro spürbar an. Als einziges Team im Feld hat das Team bislang noch keine Fahrerpaarung für die Formel-E-Saison 2025/26 bekanntgegeben. Während vieles darauf hindeutet, dass Dan Ticktum dem Team auch in der kommenden Saison erhalten bleibt, wurde David Beckmann bereits offiziell über die Social-Media-Kanäle des Teams verabschiedet.
Die Suche nach seinem Nachfolger sorgt in der Formel-E-Community nun für reichlich Spekulationen – mehrere Namen werden bereits gehandelt. Auch bei der Entscheidung über den Hersteller des kommenden Gen4-Fahrzeugs gibt sich das Team bedeckt. Hinter den Kulissen dürfte der Austausch mit einem möglichen Partner aber längst laufen. Die Verbindung zu Porsche scheint stark, doch ob diese Partnerschaft auch in die nächste Fahrzeuggeneration übergeht, werden wir wohl erst im Frühjahr 2026 erfahren.
Der Newcomer: Pepe Marti
Einer der heißesten Kandidaten auf das freie Cockpit ist laut den Kolleg:innen von The Race Josep Maria "Pepe" Marti. Der Spanier hat nach drei Jahren in der Formel 2 seine Lernkurve voll ausgeschöpft und steht nun an einem entscheidenden Punkt seiner Karriere. Ein Aufstieg in die Formel 1 ist derzeit kaum realistisch: Der Fahrermarkt in der "Königsklasse" ist schlicht überfüllt. Der Schritt in die Formel E wäre daher absolut nachvollziehbar. Marti hat mit mehreren Siegen in der Formel 2 gezeigt, dass er Schnelligkeit und Nervenstärke mitbringt. Und ein spanischer Fahrer bei einem Team mit dem spanischen Titelsponsor Cupra – das würde einfach passen.
Die sichere Bank: Jake Hughes
Daneben gilt Jake Hughes als ernstzunehmender Anwärter. Nach dem Aus des Maserati-Teams, das in der kommenden Saison als Citroen Racing Formula E Team antreten wird, steht der Brite ohne Cockpit da. Sein Vorteil gegenüber den anderen Kandidaten: Er bringt reichlich Formel-E-Erfahrung mit. Zusammen mit Dan Ticktum könnte er Kiro auf Anhieb Stabilität und Know-how geben. Hughes kennt die Eigenheiten der Serie und weiß genau, was es braucht, um im engen Feld der Formel E zu bestehen – ein erfahrener, verlässlicher Mann, den jedes Team gern im Auto hätte.
Der Außenseiter: Ayhancan Güven
Eine spannendere Außenseiteroption ist Ayhancan Güven, der frisch gekürte DTM-Meister. Der Türke steht seit Jahren bei Porsche unter Vertrag – ein interessantes Detail, wenn man bedenkt, wie eng Kiro und Porsche in der vergangenen Saison zusammengearbeitet haben. Schon David Beckmann profitierte von dieser Verbindung. Güven hat in der DTM eindrucksvoll bewiesen, dass er schnell, fokussiert und konstant ist. Ein Sprung in die Formel E wäre für ihn definitiv kein unrealistischer Schritt, sondern eher die logische Weiterentwicklung.
Der Nachteil: Ein Doppelprogramm bestehend aus DTM und Formel E wäre in der kommenden Saison de facto nicht möglich. Die letzten vier Formel-E-Rennwochenenden in Sanya, Shanghai, Tokio und London überschneiden sich alle mit DTM-Rennterminen auf dem Lausitzring, dem Norisring, in Oschersleben und auf dem Nürburgring. Güven müsste also auf seine Titelverteidigung verzichten.
Wer am Ende das Cockpit bekommt, werden wir spätestens in einer Woche erfahren. Dann wird die Teilnehmerliste der Vorsaison-Testfahrten in Valencia veröffentlicht. Klar ist aber: Egal ob Marti, Hughes oder Güven – aus sportlicher Sicht hätten es alle drei verdient, mit Cupra Kiro in die neue Formel-E-Saison zu gehen.
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