"Spreche mit insgesamt 106 Städten" - Formel-E-Mitbegründer Longo gibt Kalender-Updates zu diversen Ländern
Thomas Grüssmer

Paddy McGrath / Spacesuit Media
Anlässlich der Bekanntgabe des Rennkalenders für die zwölfte Saison veranstaltete die Formel E eine Medienrunde mit Chief Championship Officer Alberto Longo, an der auch e-Formel.de teilnahm. Nach Fragen zum Kalender der nächsten Saison stellte sich der Mitbegründer der Rennserie auch Fragen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung des Rennkalenders. Neben Italien möchte man auf lange Sicht auch wieder nach Afrika zurückkehren. Rennen in Neuseeland und Australien sind ebenfalls im Gespräch.
In Italien fuhr die Formel E zuletzt in Saison 10. Das Rennen fand in Misano statt. Darauf angesprochen, was momentan eine Rückkehr nach Italien verhindert, sagt Longo: "Das Rennen in Misano hat nicht funktioniert, wenn wir ehrlich sind. Da spreche ich nicht nur für mich, sondern auch für einen Großteil der Fahrer. Rom ist für das Gen3-Evo-Auto einfach ein bisschen zu eng. Wir sprechen weiterhin mit anderen Städten. Unsere DNA bleibt immer noch, im Herzen der größten Städte der Welt Rennen zu fahren. Abgesehen von Mailand und Rom haben wir noch andere Möglichkeiten, aber es braucht einfach Zeit."
"Ich würde immer einen Straßenkurs bevorzugen", stellt Longo klar. "Mit dieser DNA wurden wir geboren. Für mich sind die Märkte, in denen wir Rennen fahren, aber wichtiger, als die Austragungsorte an sich. Fakt ist, dass wir wieder nach Italien zurückkehren müssen. Wenn wir keinen passenden Ort in einem Stadtzentrum finden und eine permanente Strecke nutzen müssen, werden wir das tun. Der Veranstaltungsort muss aber funktionieren. Daher braucht es ein bisschen Zeit, den richtigen Ort zu finden", so Longo weiter.
Weiteres Südamerika-Rennen "nicht unsere Priorität"
Auf die Frage, ob die Formel E nach Brasilien ein weiteres Rennen in Südamerika veranstalten möchte, entgegnet Longo: "Für uns ist es wichtig, wie die Meisterschaft wachsen soll. Ein weiteres Rennen in Süd- oder Zentralamerika wäre wahrscheinlich ideal. Die Rennen in Mexiko und Brasilien werden uns hoffentlich länger erhalten bleiben. Irgendwann werden wir ein weiteres Rennen hinzufügen. Momentan ist das aber nicht unsere Priorität. Dennoch sprechen wir mit mindestens fünf Ländern. Möglicherweise könnten wir irgendwann nach Argentinien oder Chile zurückkehren oder vielleicht in einem neuen Land fahren."
Ein Rennen in Afrika oder anderen Märkten gehören für Longo gerade zwar auch nicht zur Priorität, dennoch sagt der Spanier: "Wir sprechen mit mindestens drei Ländern in Afrika. Wir reden ebenfalls mit Neuseeland und auch mit zwei Städten in Australien. All diese Märkte sind bei uns in der Pipeline. Kapstadt war in der Vergangenheit ein großes Highlight. Für nächstes Jahr waren wir sogar recht nah dran, dort wieder zu fahren. Am Ende fehlte uns aber die Zeit. Für das erste Jahr mit der Gen4 erwarte ich aber ein Rennen in Afrika. Was Australien und Neuseeland angeht, würde ich aber sagen, dass die Gespräche dort noch nicht so fortgeschritten sind."
Insgesamt befindet sich die Formel E laut Longo mit 106 Städten in Gesprächen. Ziel der Serie sei es, bis 2030 einen Veranstaltungsort pro Jahr hinzuzufügen, sodass man 2030 schließlich 16 bis 18 Orte im Kalender hätte, an denen man 22 bis 24 Rennen fahren würde. Zunächst steht in Jakarta kommende Woche aber erst mal Lauf 12 der aktuell noch laufenden Saison 11 an, die sich so langsam, aber sicher ihrem Ende zuneigt.
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