Starkes Formel-E-Debüt mit McLaren: Missverständnis um gelbe Flaggen kosten Jake Hughes Platz 4
Svenja König
Jake Hughes und sein Team Neom McLaren Formula E sind mit Platz 5 erfolgreich in ihre erste Formel-E-Saison gestartet. Nach spannendem Kampf mit Lucas di Grassi um Platz 3 führte nach Aussagen von Hughes ein Missverständnis rund um die gelben Flaggen in der letzten Runde dazu, dass der Rookie seinen vierten Platz noch an Andretti-Pilot Andre Lotterer verlor. Auch der zweite Stammcockpit-Neuling, Sacha Fenestraz im Nissan, erreichte die Duellphase der Qualifikation, fiel im Rennen allerdings aus den Punkten.
Hughes hatte bereits bei den Testfahrten das Potenzial des neuen McLaren-Teams und des Nissan-Antriebs mit schnellen Runden und dem Sieg im Testrennen angedeutet. Auch wenn die Ergebnisse von Valencia nur bedingt repräsentativ sind, bestätigte der Brite diese mit einem Einstand in den Top 5. Hinter diesem guten Ergebnis stand nicht nur eine gute Ausgangsposition aus der zweiten Startreihe, denn in der K.o.-Phase des Qualifyings musste er sich nur dem späteren Pole-Sitter Jake Dennis geschlagen geben, sondern auch ein spannender Kampf, der auf dem Podium hätte enden können.
Denn in den letzten 15 Runden hatte sich ein spannender Dreikampf zwischen Lucas di Grassi - der mit weniger Energie versuchte, den letzten Podiumsplatz zu verteidigen - Jake Hughes und Andre Lotterer entwickelt. Vom Team erreichte Hughes mehrfach die Nachricht "Foxtrott urgent", was wohl in Codesprache für "dringend überholen" steht. Doch er fand keinen Weg am Saison-3-Champion vorbei, was mit Balanceproblemen und mangelndem Grip auf der Hinterachse zusammenhing, berichtet er auf seinen privaten Social-Media-Kanälen.
Missverständnis um gelbe Flaggen
In den letzten Runden musste Hughes seinen Blick jedoch immer öfter in den Rückspiegel wandern lassen, denn er stand immer stärker unter Druck von Andre Lotterer, der seinerseits die vierte Position erkämpfen wollte. In der letzten Runde kam es dann zum Angriff in Kurve 7 - Lotterer ging vorbei. Hughes berichtete gegenüber 'Motorsport.com', dass es ein Missverständnis in der Kommunikation zwischen der Rennleitung, seinem Team und ihm gegeben habe. Denn noch in der Runde zuvor waren dort gelbe Flaggen geschwenkt worden, da Hughes' Teamkollege Rene Rast sein Auto in Kurve 9 nach Kollision mit Oliver Rowland (Mahindra) abgestellt hatte.
Die gelben Flaggen wurden in der letzten Runde allerdings aufgehoben, da das Auto nicht in der Schusslinie stand. "Das habe ich nicht mitbekommen, und am Ausgang von Kurve 6 hat noch immer das gelbe Licht geleuchtet - also bin ich vom Gas gegangen", berichtet Hughes. "Andre hat die Nachricht anscheinend erreicht, sodass er mich in der letzten Runde noch erwischt hat."
"Als Team sind wir mit einer soliden Leistung in die Saison gestartet", sagt McLaren-Teamchef Ian James. "Jake war das ganze Wochenende über hervorragend und hat mit P3 im Qualifying und P5 im Rennen gezeigt, was er kann. Wir haben in den letzten Monaten viel Arbeit und Mühe investiert, um uns auf die Saison vorzubereiten, und diese Mühe hat zu einigen soliden Punkten geführt."
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Fenestraz mit gutem Nissan-Debüt
Doch nicht nur Jake Hughes im Kunden-Nissan hat gezeigt, dass die Japaner in der neuen Fahrzeuggeneration in Sachen Antriebstechnik einen Schritt nach vorne gemacht haben. Sacha Fenestraz erreiche bei seinem ersten Formel-E-Einsatz als Stammfahrer mit einer Zeit von 1:13.502 Minuten die Duellphase. "Ich habe bei meinem allerersten Qualifying in der Formel E wirklich nicht erwartet, in die Duelle zu kommen", sagt Fenestraz auf dem Nismo-Instagram-Kanal.
"Es hat nur eine Kleinigkeit zu Andre Lotterer gefehlt, aber so ist die Formel E, und daran muss ich mich gewöhnen." Tatsächlich fehlten dem Franco-Argentinier nur 44 Hundertstelsekunden auf den Andretti-Piloten. Im Rennen konnte Fenestraz das Ergebnis nicht halten und fiel von Position 8 auf 15 zurück.
Insgesamt haben sich Hughes und Fenestraz beim Auftakt in Mexiko stark gezeigt und insbesondere im Qualifying Highlights gesetzt. Wir sind gespannt, wie es in zwei Wochen in Saudi-Arabien für sie weitergeht.
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