Formel E

Startschuss 2019/20: Die große Vorschau zum Vorsaison-Test der Formel E in Valencia

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Es geht endlich wieder los! Bei den obligatorischen Vorsaison-Testfahrten der Formel E, die auch dieses Jahr wieder im spanischen Valencia anstehen, fällt diese Woche der inoffizielle Startschuss für das inzwischen sechste Jahr der Elektroserie. Die drei Testtage sind die erste und einzige Gelegenheit, um die vier deutschen Hersteller Audi, BMW, Porsche und Mercedes sowie die neuen Autos aller anderen Teams vor dem Saisonauftakt 2019/20 in Diriyya (Saudi-Arabien, 22. November) gleichzeitig auf der Strecke zu erleben.

Wie bereits im vergangenen Jahr steht den Teams für die Testfahrten von Dienstag bis Freitag der Circuit Ricardo Tormo von Valencia in seiner nationalen Variante zuzüglich einer Schikane auf der Start-/Zielgeraden zur Verfügung. Der Donnerstag bildet dabei einen Ruhetag, an dem die Teams PR-Termine wahrnehmen können bzw. müssen. Alles, was du sonst über den kollektiven Formel-E-Test wissen musst, verraten wir dir in unserer Vorschau.

Zeitplan für die Formel-E-Testtage in Valencia

  • Dienstag, 15. Oktober 2018 - 9:00 bis 12:00, 14:00 bis 17:00
  • Mittwoch, 16. Oktober 2018 - 9:00 bis 12:00, 14:00 bis 17:00
  • Donnerstag, 17. Oktober 2018 - Ruhetag
  • Freitag, 18. Oktober 2018 - 9:00 bis 12:00, 14:00 bis 17:00

Am Mittwochnachmittag wird die Formel E wie schon in den vergangenen Jahren ein Test-Rennen veranstalten, um die Neuerungen im Sportlichen Reglement durchzuspielen. Dazu zählt etwa die neue Regel, dass hinter dem Safety-Car und während einer Full-Course-Yellow-Phase künftig eine Kilowattstunde Energie pro Runde abgezogen wird, sowie die Anhebung der Leistung im Attack-Mode um 10 kW. Die Attack-Zone soll laut 'e-racing365' in Kurve 5 platziert werden.

Alte Bekannte & neue Gesichter: Die Nennliste

Wie üblich hat sich in der Sommerpause der Formel E bei vielen Teams auf personeller Seite eine Menge getan. So wechselte beispielsweise Andre Lotterer von DS Techeetah zu Porsche, was eine regelrechte Transfer-Lawine auslöste: Antonio Felix da Costa übernimmt fortan das bisherige Lotterer-Cockpit bei Techeetah und hinterließ zwischenzeitlich eine Lücke bei BMW, die im neuen Jahr vom bisherigen Dragon-Piloten Maximilian Günther ausgefüllt wird.

Auf Günther folgte bei den US-Amerikanern wiederum DTM-Pilot Nico Müller, der dort an der Seite von Ex-Formel-1-Pilot Brendon Hartley fahren wird. Zudem kehrte der Chinese Ma Qing Hua beim Nio-Team zurück. Welche Fahrer sonst auf der Nennliste für Valencia stehen, erfährst du in der unten stehenden Tabelle.

Team

Dienstag, 15.10.
 

Mittwoch, 16.10.
 

Freitag, 18.10.
 

DS Techeetah
 

Vergne
Felix da Costa

Vergne
Felix da Costa

Vergne
Felix da Costa

Audi
 

di Grassi
Abt

di Grassi
Abt

di Grassi
Abt

Virgin
 

Bird
Frijns

Bird
Frijns

Bird
Frijns

Nissan
 

Buemi
Rowland

Buemi
Rowland

Buemi
Rowland

BMW
 

Sims
Günther

Sims
Günther

Sims
Günther

Mahindra
 

d'Ambrosio
Wehrlein

d'Ambrosio
Wehrlein

d'Ambrosio
Wehrlein

Jaguar
 

Evans
Calado

Evans
Calado

Evans
Calado

Venturi
 

Mortara
Massa

Mortara
Massa

Mortara
Massa

Dragon
 

Hartley
Müller

Hartley
Müller

Hartley
Müller

Nio
 

Turvey
Ma

Turvey
Ma

Turvey
Ma

Mercedes
 

Vandoorne
de Vries

Vandoorne
de Vries

Vandoorne
de Vries

Porsche
 

Jani
Lotterer

Jani
Lotterer

Jani
Lotterer

 

Breit, flüssig & eben: Die Strecke in Valencia

Der Kurs in Valencia, der insbesondere den Fans der MotoGP bestens bekannt sein dürfte, ist für die Formel E inzwischen gewohntes Terrain. Die Elektroserie nutzt die 3,09 Kilometer lange nationale Variante der Strecke an der spanischen Mittelmeerküste, die um eine künstliche Schikane auf der Start- und Zielgeraden erweitert wird, um die engen Kurven auf den sonst üblichen Straßenkursen der Formel E zu simulieren.

Abgesehen von der Schikane ist die Valencia-Piste leider nur wenig repräsentativ für die Formel E: Die Strecke ist uncharakteristisch breit, eben, zu lang und sehr flüssig, was kaum aussagekräftige Ergebnisse über das Kräfteverhältnis vor dem Diriyya E-Prix nach sich ziehen wird. Bereits in den letzten zwei Jahren kritisierten viele Teams die Wahl der Strecke, die 2017 das Erbe des britischen Donington Park antrat, des ursprünglichen Hauptsitzes der Formel E. Alle Ergebnisse aus Spanien müssen daher mit großer Vorsicht genossen werden.

Wettervorhersage: Goldenes Oktober-Wetter in Valencia

Anders als im Vorjahr erwartet Spanien die Formel E 2019 mit spätsommerlichen Temperaturen und zahlreichen Sonnenstunden. Das Quecksilber im Thermometer klettert Prognosen zufolge über die Woche hinweg auf bis zu 28 Grad Celsius. Zudem liegt die Regenwahrscheinlichkeit an allen Testtagen bei maximal 5 Prozent. Viel Sonne und blauer Himmel ist zu erwarten, und ein Wolkenbruch wie am letzten Testtag 2018 ist sehr unwahrscheinlich.

Prognose: Bloß nicht zu ernst nehmen!

Auch bei den diesjährigen Testfahrten in Valencia gilt: Die Ergebnistabellen aus Spanien dürfen in keinem Fall zu ernst genommen werden. Schließlich eignet sich der Circuit Ricardo Tormo nur bedingt für Aussagen über die tatsächliche Performance der Fahrzeuge. Bestenfalls die Zuverlässigkeit sowie die Effizienz der neuen Antriebsstränge kann nach Valencia halbwegs bewertet werden, nicht aber die Pace auf einer Straßenkurs-Runde.

Die Tests 2018 sollten hierfür Beweis genug sein: BMW schloss jeden einzelnen Testtag in Valencia mit einer Bestzeit ab, siegte allerdings im Verlauf der Saison nur einmal. Der Kurs in Spanien ist schlicht zu breit, flüssig und hat zu große Auslaufzonen, als dass die üblichen Formel-E-Kurse adäquat simuliert werden könnten. Nicht ohne Grund testen die Teams üblicherweise auf Strecken, die enger und gewundener sind, allerdings leider nicht die nötige Infrastruktur für zwölf Teams und dutzende Medienvertreter bieten.

Ansatzweise relevant sind die Valencia-Tests in zweierlei Hinsicht dennoch: Einerseits ist die Testwoche für jede Mannschaft die letzte Chance vor Diriyya, um die neuen Autos auf Herz und Nieren zu prüfen. Schließlich gilt für jeden Hersteller nach dem 15. Oktober ein striktes Verbot für private Tests. Die Elektro-Boliden absolvieren in Spanien also ihre letzten Kilometer vor dem Rennwochenende in Saudi-Arabien. Andererseits werden sich einige Teams in Valencia erstmals mit ihren neuen Rennern auf der Strecke begegnen. Auch wenn sich die einzelnen Testprogramme zweifelsohne unterscheiden werden, bietet Spanien somit immerhin die Gelegenheit, die Konkurrenten näher zu beäugen und seine Pace im Vergleich zur Konkurrenz zu bewerten.

e-Formel.de berichtet in diesem Jahr die gesamte Woche für dich live aus Valencia und versorgt dich mit Eindrücken direkt von der Rennstrecke. In unserem beliebten LGT Formel E Live-Ticker kannst du zudem jede der sechs Sessions in Echtzeit verfolgen.

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