Techeetah-Teamchef Preston vor New York E-Prix: "Könnte nicht stolzer sein"
Tobias Wirtz
Nach einem nervenaufreibenden Zürich E-Prix, bei dem Verfolger Audi den Rückstand auf Techeetah in der Teamwertung auf 33 Punkte verkürzen konnte, fällt die Titelentscheidung erneut beim allerletzten E-Prix der Saison, der am Samstag und Sonntag in New York City stattfindet. Die Formel E tritt bereits zum zweiten Mal vor der Skyline von Manhattan an, jedoch wurde das Streckenlayout im Vergleich zum Vorjahr verändert, sodass die Strecke an der Uferpromenade von Brooklyn nun 2,373 km lang ist.
Eine der wichtigsten Fragen an diesem Wochenende: Kann Techeetah, das einzige Kundenteam der Serie, die Sensation schaffen und beide Titel gewinnen? Um die Entscheidung bereits am Samstag zu fällen, müsste Techeetah mit 48 Punkten vorne liegen, Jean-Eric Vergne würde hingegen 30 Punkte Vorsprung für die Fahrermeisterschaft benötigen.
Aber New York bildet nicht nur die Kulisse für den spannenden Titelkampf, es ist auch das letzte Rennen, das mit der ersten Fahrzeuggeneration ausgetragen wird. In der kommenden Saison werden alle Teams mit dem futuristischen "Gen2"-Fahrzeug an den Start gehen.
Mark Preston, Teamchef von Techeetah, freut sich auf das Wochenende: "Bei unserer Vorbereitung auf die letzten Rennen der Saison war uns klar, dass es hier um alles geht. Das ist im Prinzip nichts Ungewöhnliches, sind wir doch nur ein kleines Kundenteam. Aber dieses Mal hat sich jeder Einzelne noch mehr ins Zeug gelegt als sonst. Wir haben ein wirklich brillantes Team und uns diese Saison den Ruf eines Davids zugelegt, der es mit den ganzen Goliaths aufnimmt. Unabhängig vom Ausgang der Meisterschaft - es ist absolut herausragend, was unser Team in dieser Saison erreicht hat, und ich könnte nicht stolzer sein."
"Das Streckenlayout unterscheidet sich leicht von dem des Vorjahres", so Preston weiter. "Es gibt vier zusätzliche, langsame Kurven, die für interessantes Racing sorgen werden. Wir waren letztes Jahr bereits sehr konkurrenzfähig in New York und haben seitdem große Fortschritte gemacht. Wir erwarten daher, erneut wettbewerbsfähig zu sein und alles mitbringen zu können, was es für ein gutes Ergebnis braucht. Aber in der Formel E kann alles passieren - das kleinste bisschen Pech oder aber ein kleiner Fehler können direkt dafür sorgen, dass das Rennen vorbei ist. Aber wir sind so gut vorbereitet, wie es nur möglich ist. Jetzt müssen wir nur unnötige Fehler vermeiden."
"Ich liebe New York und kann es kaum erwarten, dort zu fahren", fügt Jean-Eric Vergne hinzu. "Unser Ansatz bleibt der gleiche wie immer. Es macht keinen Sinn, seine Herangehensweise an diesem Punkt der Saison grundsätzlich zu ändern. Wir gehen mit einer positiven Einstellung nach New York und sind so gut vorbereitet wie möglich. Jetzt müssen wir nur noch beide Titel nach Hause bringen. Wir haben ein unglaubliches Team, und jedes einzelne Teammitglied kann stolz auf das Erreichte sein. Egal, wie dieses Wochenende verläuft, wir haben gezeigt, dass es ein Kundenteam mit den Herstellern aufnehmen und erfolgreich sein kann."
Andre Lotterer ergänzt: "Es ist aufregend, in meiner Debütsaison als Führender in der Teamwertung zum Saisonfinale zu reisen. Es ist sehr ungewöhnlich, das in der ersten Saison in einer neuen Serie zu schaffen, aber diese Saison war echt eine Wucht. Techeetah ist ein unglaublich hart arbeitendes Team, und der Teamgeist und die Arbeitsmoral haben mir sehr gefallen. Natürlich ist es ein sehr großer Unterschied zu anderen Teams, die von einem Hersteller unterstützt werden - sowohl innerhalb als auch außerhalb der Formel E. Aber es ist sehr beeindruckend zu sehen, was wir als Kundenteam erreichen konnten. Ich fahre zum ersten Mal auf der Strecke in Brooklyn und bin sehr aufgeregt, nach New York zu kommen. Ich bin nicht besorgt darüber, dass es für mich eine neue Strecke ist, da ich mich im Auto sehr wohl fühle. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um dem Team und JEV dabei zu helfen, sich den Titel zu sichern."
Foto: Techeetah
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