Formel E

Techeetah will mittelfristig Partnerschaft mit Hersteller

Timo Pape

Timo Pape

Bei den offiziellen Testfahrten in Donington durften wir zwei neue Teams in der Formel E begrüßen. Während Jaguar bereits ausgiebig Motorsporttradition mitbringt, ist der Rennstall Techeetah vollkommen neu im Geschäft. In ihrer ersten Saison treten die Chinesen dabei als (einziges) Kundenteam auf und beziehen Antriebsstränge vom bisherigen Klassenprimus Renault. Langfristig sucht Techeetah aber nach einem eigenen großen Hersteller.

"An der Zusammenarbeit mit einem Automobilhersteller sind wir durchaus interessiert", sagt Edmund Chu, Team-Präsident von Techeetah, gegenüber 'Motorsport.com'. "Das wäre für uns ein wichtiger Schritt, um voranzukommen. Wir befassen uns ernsthaft damit."

Denkbar wäre zum Beispiel eine Partnerschaft mit dem japanischen Autobauer Nissan. Und das möglicherweise sogar schon bald, denn zwischen Nissan und Renault besteht eine Allianz. Unter Umständen könnten die französischen Kundenmotoren demnach für Techeetah noch als Nissan-Antriebe umdeklariert werden. Es wird angenommen, dass die Gespräche diesbezüglich noch laufen.

Zunächst will Techeetah aber einen Fuß vor den anderen setzen. "Unser Hauptziel wird sein, unser Team während der kommenden Saison in der Formel E zu etablieren", erklärt Chu. "Wir wollen erfolgreich sein - auf der Strecke, aber auch daneben." Besonders der chinesische Markt sei wichtig für Techeetah: "Wir hoffen auf die Unterstützung vieler Motorsportfans hier in China."

Mark Preston bleibt Teamchef

Die genaue Teamstruktur Techeetahs ist noch ungewiss. Teile des Aguri-Personals werden aber in jedem Fall bestehen bleiben: "Mark Preston wird als Teamchef weitermachen, Leo Thomas als Technischer Direktor", bestätigt Chu. "Momentan gibt es noch nicht allzu viele Änderungen im Vergleich zum Vorgängerteam. Wir wollten nicht zu viel verändern, denn die Formel-E-Erfahrung des Aguri-Personals wird uns sehr helfen."

Techeetah wird zudem weiterhin auf verschiedene Mechaniker des ehemaligen GP2- und GP3-Teams Status Motorsport setzen. Auch könnten die Chinesen künftig eine bereits etablierte Motorsport-Mannschaft anheuern, die die operative Arbeit an der Rennstrecke übernehmen würde. "Momentan stehen wir gut da, aber wir werden diese Option in Zukunft prüfen", sagt Chu. Langfristig wolle Techeetah die besten Ingenieure, Mechaniker und Fahrer verpflichten.

Techeetah gehört dem chinesischen Unternehmen SECA, das wiederum Teil von China Media Capital (CMC) ist. Edmund Chu berichtet als Techeetah-Präsident an SECA-Boss Sheng Li, der zuvor Marketingchef bei Visa in China war und SECA im Jahr 2010 gegründet hat. Der Name Techeetah setzt sich aus dem chinesischen Wort für Titanium und einem chinesischen Fabelwesen zusammen, das einem Einhorn ähnelt. Eine radikal neue Auto-Folierung will Techeetah demnächst auf einer Pressekonferenz enthüllen.

Foto: Techeetah (Twitter)

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