Technische Probleme lassen Venturi in Buenos Aires leer ausgehen
Timo Pape
Nachdem quasi alle Wetterprognosen für das Wochenende in Buenos Aires starke Regenfälle vorhergesagt hatten, herrschten am Rennsamstag beim dritten Saisonlauf der Formel E trockene Konditionen und Temperaturen von bis zu 30 Grad. Dennoch forderte der Kurs im angesagten Viertel Puerto Madero die Fahrer mit seinen schwierigen Passagen. So fielen bereits im Freien Training und Qualifying zahlreiche Fahrer der Strecke zum Opfer. Insgesamt sechs Piloten setzten ihre Boliden in die Betonbegrenzungen des Stadtkurses, darunter auch der spätere Pole-Setter Lucas di Grassi.
Auch Venturi-Fahrer Maro Engel hatte den Einzug in die Top 5 des Qualifyings sprichwörtlich im Fuß, wurde aber in der einzig möglichen schnellen Runde, in der die Fahrer einmalig die maximale Leistung der Elektromotoren abrufen dürfen (200 kW), durch einen defekten Sensor gestoppt. "Das ist natürlich sehr schade, denn hier von ganz hinten zu starten wird hart. Zumal durch die vielen Unfälle einige sehr schnelle Leute um mich herum stehen, die ebenfalls weiter nach vorne gehören. Aber ich glaube, in einer starken Gruppe kann man sich hier ganz gut nach vorne arbeiten", gab sich Engel vor dem Rennen noch zuversichtlich.
Teamkollege Stephane Sarazzin verfehlte die Top 10 knapp und beendete das Zeittraining als Elfter. "Im vergangenen Jahr konnte ich das Qualifying hier für mich entscheiden, insofern bin ich natürlich nicht ganz happy", gibt er zu Protokoll. "Aber auf den Stadtkursen der Formel E ist immer alles möglich, wenn Speed und Strategie stimmen."
Im Rennen sollte sich Engels Prognose zunächst bestätigen. Bereits in den ersten beiden Runden fand er sich in einer Kampfgruppe mit Daniel Abt und dem einheimischen Publikumsliebling Jose Maria Lopez auf Position 16 wieder. Gegen Mitte des Rennens wurde sein Vorwärtsdrang jedoch abrupt gestoppt, als er mit Leistungsverlust die Box ansteuern musste. Die insgesamt drittschnellste Rundenzeit des Rennens zeigte jedoch das Potenzial des Venturis an diesem Wochenende auf.
Auch Sarazzin war das gesamte Rennen über in Positionskämpfe im Mittelfeld verwickelt. Dabei befand er sich teilweise in den Punkten, musste sich aber am Ende mit dem zwölften Rang zufriedengeben. "Da war mehr drin, aber es ging hin und her, mit beinharten Positionskämpfen. Ganz am Ende hat es dann leider nicht für die Top 10 gereicht." Im Ziel lag er nur 0,5 Sekunden hinter Antonio Felix da Costa.
"Insgesamt war es ein Wochenende, an dem wir unseren Speed nicht in ein zählbares Ergebnis umsetzen konnten", fasst Gildo Pallanca Pastor, Teameigner von Venturi, zusammen. "Nun heißt es für das ganze Team, noch härter zu arbeiten, um die Fehler auszusortieren und in Mexico City beim nächsten Lauf das erklärte Ziel, beide Autos in die Top 10 zu bringen, wieder umzusetzen."
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