Formel E

Testfahrten in Valencia: Formel E passt Streckenführung an & veröffentlicht Zeitplan

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

In Valencia treten vom 28. November bis zum 1. Dezember alle Teams der Formel E zum ersten Mal seit dem "Sixpack von Berlin" wieder gemeinsam auf der Strecke an. An insgesamt drei Testtagen bereiten sie sich auf dem Circuit Ricardo Tormo auf die kommende siebte Saison vor. Nun hat die Formel E die konkreten Testzeiten veröffentlicht - und eine Änderung am Strecken-Layout, die zu Unmut führt.

Nachdem die offiziellen Vorsaison-Testfahrten in den ersten drei Saisons im britischen Donington Park ausgetragen wurden, ist seit dem Jahr 2017 die spanische Stadt Valencia Schauplatz der Saisonvorbereitungen. Bei dem rund vier Kilometer langen Rundkurs handelt es sich jedoch um eine "klassische" Rennstrecke, die mit den sonst in der Formel E üblichen Straßenkursen wenig gemeinsam hat. Um diese besser simulieren zu können, wurden in den vergangenen Jahren auf der Start-Ziel-Gerade eine temporäre Schikane eingebaut. 2017 waren es sogar zwei Schikanen, mit denen die lange Geraden unterteilt wurde.

Auf diese Schikanen wird die Rennserie in diesem Jahr jedoch verzichten. Stattdessen wird, ähnlich wie in der Formel 1, mit Sensoren die Einhaltung der "Track Limits" kontrolliert. "Da zwischen dem Test und dem ersten Rennen in Santiago nur eine kurze Zeitspanne liegt, wurde entschieden, dass dies der beste Weg ist. Das Risiko von Schäden an den Autos und der potenzielle Bedarf an Ersatzteilen und Reparaturen wird so reduziert", erklärt Fred Espinos, der Sportliche Direktor der Formel E.

Nachvollziehbar ist diese Entscheidung, denn noch im Dezember sollen die Boliden per Luftfracht nach Südamerika gebracht werden. Espinos weiter: "Zum ersten Mal werden wir ein System verwenden, um die Einhaltung der Streckenbegrenzungen zu kontrollieren. In Valencia gibt es mehrere Kurven, in denen die Limits traditionell nicht eingehalten wurden. Es ist wichtig für die Betriebstemperaturen der Batterien, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Mit diesem System wollen wir dies sicherstellen."

Max Günther: "Neue Version passt nicht zum Formel-E-Auto"

Die Fahrer sind von der Entscheidung, die Schikanen zu entfernen, jedoch alles andere als begeistert. So sagt Alexander Sims bei 'The Race': "Ich verstehe, dass es dort im vergangenen Jahr einige Schäden gab. Aber es war wirklich die einzige Kurve, die sich von den anderen unterschied und uns daher einen etwas stärkeren Formel-E-Fokus für die Abstimmung und das Fahren gab", so der Brite.

"Der Rest der Strecke ist derart schnell, dass er für die Formel E nur von begrenzter Aussagekraft ist. Ich habe volles Verständnis für die Schwierigkeiten, den perfekten Austragungsort zu finden, aber ein paar langsame Kurven wären schön gewesen."

BMW-Pilot Maximilian Günther, im Vorjahr noch Teamkollege von Sims, stößt ins gleiche Horn: "Die alte Schikane war ziemlich eng und hat im vergangenen Jahr zu einigen Zwischenfällen und roten Flaggen geführt. Es war vielleicht ein bisschen zu extrem, aber dennoch gut, auf dieser Strecke eine Passage mit geringer Geschwindigkeit zu schaffen. Die neue Version mit der sehr schnellen Kurve 1 passt nicht allzu sehr zum Formel-E-Auto."

Medientag unterbricht Track-Action

Wie im Vorjahr wird während der Testfahrten ein sogenannter Media Day eingeschoben, an dem die Boliden nicht auf der Strecke unterwegs sein werden. Die Rennserie wird den Montag (1. Dezember) wie in den Vorjahren nutzen, um unter anderem offizielle Fotos und Videos der Fahrer für die TV-Übertragungen aufzunehmen. Hierfür wird eine der Garagen in der Boxengasse zum Film- und Fotostudio umgebaut.

Die ersten beiden Testtage (Samstag und Sonntag) werden in je zwei Abschnitte unterteilt: Von 9 bis 12 Uhr gibt es zunächst eine Vormittagssession. Nach einer zweistündigen Mittagspause geht es noch einmal von 14 bis 17 Uhr auf die Strecke. Am Dienstag, dem 1. Dezember, wird es nur eine durchgängige Session von 9 bis 15 Uhr geben, um den Teams Gelegenheit zu geben, noch am Abend zusammenzupacken und die Heimreise anzutreten.

Umgewöhung erforderlich: Fahrerfeld teilweise durchgewürfelt

Neben den bekannten Gesichtern werden in Valencia mindestens drei Neulinge im Formel-E-Auto zu sehen sein: Jake Dennis bei BMW, Nick Cassidy bei Virgin und Norman Nato bei Venturi - wobei die beiden letztgenannten Fahrer bereits Erfahrungen bei den Rookie-Tests in Marrakesch sammeln durften.

Sam Bird (Jaguar), Alexander Sims (Mahindra) und Pascal Wehrlein (Porsche) werden erstmals für ihre neuen Teams an einer offiziellen Formel-E-Session teilnehmen. Auch wird Ex-Mahindra-Pilot Jerome d'Ambrosio zum ersten Mal in seiner neuen Rolle als stellvertretender Teamchef von Venturi in der Garage anzutreffen sein.

Mit den beiden Cockpits bei Dragon und dem jeweils zweiten Sitz bei Mahindra und Nio sind aktuell noch vier Sitze nicht besetzt. Bei Dragon werden Nico Müller und Sergio Sette Camara als Favoriten gehandelt. Alex Lynn besitzt dem Vernehmen nach bei Mahindra gute Chancen. Bei Nio hingegen ist der zweite Platz noch komplett offen - zuletzt hangelten sich die Gerüchte um Daniel Abt oder Ma Qing Hua.

Alle bislang bestätigten Fahrer für die Valencia-Tests

 

Team

Samstag, 28.11.
 

Sonntag, 29.11.
 

Dienstag, 01.12.
 

DS Techeetah
 

Vergne
Felix da Costa

Vergne
Felix da Costa

Vergne
Felix da Costa

Nissan
 

Buemi
Rowland

Buemi
Rowland

Buemi
Rowland

Mercedes
 

Vandoorne
de Vries

Vandoorne
de Vries

Vandoorne
de Vries

Virgin
 

Cassidy
Frijns

Cassidy
Frijns

Cassidy
Frijns

BMW
 

Dennis
Günther

Dennis
Günther

Dennis
Günther

Audi
 

di Grassi
Rast

di Grassi
Rast

di Grassi
Rast

Jaguar
 

Bird
Evans

Bird
Evans

Bird
Evans

Porsche
 

Lotterer
Wehrlein

Lotterer
Wehrlein

Lotterer
Wehrlein

Mahindra
 

Sims
TBA

Sims
TBA

Sims
TBA

Venturi
 

Mortara
Nato

Mortara
Nato

Mortara
Nato

Dragon
 

TBA
TBA

TBA
TBA

TBA
TBA

Nio
 

Turvey
TBA

Turvey
TBA

Turvey
TBA

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