"The DAC is back" - Felix da Costa bejubelt 1. Formel-E-Sieg der Saison und springt in Hudson River
Timo Pape
Antonio Felix da Costa hat im zweiten New-York-Rennen der Formel E am Sonntag seinen ersten Saisonsieg geholt - sein erster Erfolg seit dem Monaco E-Prix 2021. Ebenso lange musste sein Team, Doppelchampion DS Techeetah, auf einen "sehr wichtigen" Sieg warten, denn auch Jean-Eric Vergne stand zuletzt in Rom 2021 ganz oben auf dem Podest. Vor Freude sprang Felix da Costa kurz nach dem Rennen in den Hudson River.
"Die glücklichen Gesichter in meinem Team zu sehen, ist unbezahlbar", sagt Felix da Costa. "Außerdem ist es einfach ein unglaubliches Gefühl, den E-Prix von New York zu gewinnen. Und wenn man dann auch noch vom Start bis ins Ziel führt, ist das einfach großartig. The DAC ist back!" DAC ist das offizielle FIA-Namenskürzel für Felix da Costa. Eingefleischten Formel-E-Fans könnte diese Aussage bekannt vorkommen: Felix da Costa sagte den Satz bereits nach seinem ersten BMW-Sieg Ende 2018 in Diriyya.
Dabei begann die Saison 2022 für den Portugiesen mit vielen Herausforderungen. Nach zwei Nullnummern zum Auftakt in Saudi-Arabien folgten zwar in Mexiko die ersten Punkte, bis zum Marrakesch E-Prix schaffte es Felix da Costa allerdings nie über Platz 4 hinaus. In Afrika dann endlich das erste Podium, nachdem der 30-Jährige von der Pole-Position aus Zweiter wurde.
Am New-York-Samstag hatte er eigentlich bereits die Pace für die Spitze und war im 2. Freien Training der Schnellste, brachte in der Qualifikation aber keine gute Runde zusammen. Stattdessen schied er als Fünfter schon in der Gruppenphase aus und schaffte es auch im Rennen nicht in die Punkte. Sonntags war das Glück auf seiner Seite: Felix da Costa erbte nach einer Strafe gegen Nick Cassidy die Pole-Position und fuhr einen letztlich ungefährdeten Start-Ziel-Sieg nach Hause.
Felix da Costa "genießt Welle positiver Ergebnisse" und geht baden
"Es war ein seltsames Jahr für mich: Wir hatten schwierige Zeiten, doch inzwischen haben wir uns wieder erholt", stellt Felix da Costa fest. "Jedes Wochenende mache ich das, was mir Spaß macht. Jetzt gewinne ich nicht nur in der WEC (Langstreckenweltmeisterschaft), sondern auch hier in der Formel E. Ich genieße diese Welle positiver Ergebnisse in vollen Zügen."
Nachdem er 2021 nach seinem Sieg in Monaco vom 10-Meter-Turm gesprungen war, gönnte er sich auch im Fährhafen von Brooklyn einen Sprung ins kühle Nass. Diesmal jedoch nicht in ein Schwimmbecken, sondern direkt in den Hudson River, der mehrere New-Yorker-Stadtteile voneinander trennt. Samt Rennanzug und Kappe ließen die Haltungsnoten bei seinem Bauchklatscher jedoch zu wünschen übrig.
It's an @afelixdacosta thing ?
— ABB FIA Formula E World Championship (@FIAFormulaE) July 17, 2022
No pool? No problem. A quick dip in the river it is! ??
?? 2022 #NYCEPrix | @DSTECHEETAH pic.twitter.com/CgeFUe93Sm
Preston: "Felix da Costa wieder im Rennen um den Titel"
DS-Teamchef Thomas Chevaucher lobt dennoch: "Ich bin heute sehr stolz auf unser Team. Mit diesem wichtigen Sieg von Antonio konnten wir endlich die Pace, die wir seit Beginn der Saison haben, in einen Sieg umwandeln. Auch wenn JEV hier kein Glück hatte, bin ich mir sicher, dass er in London stark zurückkommt, und dass wir auch mit ihm auf die oberste Stufe des Podiums steigen können!" Jean-Eric Vergne hatte im Vergleich zu seinem Teamkollegen ein Wochenende zum Vergessen erlebt und einen herben Rückschlag im Titelkampf hinnehmen müssen.
Während Vergnes WM-Chancen schwinden, bringt Techeetah-Boss Mark Preston indes den nochmals schlechter positionierten Felix da Costa wieder ins Spiel um die Meisterschaft: "Nach einem schwierigen Start in das Wochenende in New York hat Antonio Felix da Costa das zweite Rennen von Anfang bis Ende angeführt. Was für ein unglaublicher Tag! Es war ein spannendes Rennen mit vielen Kämpfen unter den Hauptprotagonisten der Meisterschaft. Antonio Felix da Costa ist wieder im Rennen um den Titel, da er nun auf dem sechsten Platz der Fahrerwertung liegt."
Tatsächlich fehlen dem Meister von 2020 in der Fahrerwertung allerdings 55 Punkte auf WM-Spitzenreiter Stoffel Vandoorne. In den ausstehenden vier Rennen in London und Seoul sind noch 116 Zähler zu vergeben - theoretisch ist also alles möglich. Es ist jedoch extrem unwahrscheinlich, dass sich die fünf Piloten vor ihm gleich mehrere Fehltritte leisten, selbst wenn Felix da Costa alle Rennen gewinnen sollte. Den Moment darf DS Techeetah trotzdem genießen.
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