Theo Pourchaire hofft auf Formel-E-Chance mit Stellantis - "Sollte sich die Tür öffnen, werde ich das nutzen"
Thomas Grüssmer

Adam Pigott / Spacesuit Media
Theo Pourchaire könnte in den nächsten Jahren möglicherweise in der Formel E fahren - das ist zumindest inzwischen sein erklärtes Ziel. Nach dem Rookie-Training in Jeddah sprach er mit The Race über seine Erfahrungen mit Maserati MSG Racing und seinen neuen Enthusiasmus für die Formel E.
Der Formel-2-Meister von 2023 steht momentan ohne festen Sitz für eine Rennserie da. Seine größte Hoffnung war es, mit Sauber einen Platz in der Formel 1 zu bekommen, in deren Juniorprogrammen er mehrere Jahre fuhr. Sein Wunsch bleibt weiterhin unerfüllt, da sich das Team für 2025 für den amtierenden F2-Meister Gabriel Bortoleto entschied. Auch in der IndyCar-Serie versuchte sich der Franzose im vergangenen Jahr. McLaren schmiss ihn nach fünf Starts jedoch wieder aus seinem Team.
Nun möchte Pourchaire seinen Fokus auf die Formel E richten, um dort in den kommenden Saisons ein Cockpit erhalten zu können. Seine Chancen dahingehend sind gar nicht mal so schlecht, schließlich werden voraussichtlich einige ältere Fahrer wie Sebastien Buemi, Sam Bird oder Lucas di Grassi ihre Karrieren in der Formel E irgendwann beenden. "Mein Ziel ist ein Vollzeit-Cockpit", so Pourchaire.
"Ich sage mir selbst einfach immer, dass ich dort (in der Formel E) sein möchte, ich möchte Rennen fahren. Ich möchte mit anderen konkurrenzfähigen Fahrern auf der Strecke kämpfen und es genießen. Ich bin immer noch ein Rennfahrer. Ich versuche die ganze Zeit, ein Lächeln auf den Lippen zu haben, aber wenn man so lange nur Reservefahrer ist und im Simulator fährt, ist das natürlich nicht so gut, wie auf der Strecke zu sein", erklärt er.
Erste Formel-E-Erfahrung schon 2022
Bereits 2022 testete der heute 21-Jährige für Spark Racing Technologies das damalige Gen3-Testauto. Für Saison 2022/23 befand er sich auch in der engeren Auswahl der Fahrer bei Nissan, bevor man dort Norman Nato und Sacha Fenestraz als Stammfahrer bekannt gab.
In Jeddah saß Pourchaire für Maserati MSG Racing am Steuer und bestritt das Rookie-Training. Seine Erfahrungen schildert er so: "Das war mein erstes Mal - eigentlich fast das erste Mal in einem Formel-E-Fahrzeug. Man hat mir zugehört - einfach alle. Wir haben einige Target-Runden und Start-Prozeduren ausprobiert, die für das Rennen wichtig sind. Es war sehr gut! Ich habe die Session sehr genossen - am Limit fahren und dies zu finden, mit den Ingenieuren zu arbeiten... Auch, wenn es nur ein Rookie-Training ist, muss man immer sein Bestes geben."
Es scheint, als möchte Pourchaire, der auch Reservefahrer für Peugeot in der WEC ist, diesmal wirklich alles daran setzen, zukünftig in der Formel E zu fahren: "Sehen wir, was die Zukunft bringt. Sagen wir mal, ich verstehe mich mit Stellantis gut. Das ist eine tolle Gelegenheit. Die Formel E ist eine Weltmeisterschaft der FIA mit vielen Herstellern. Wenn sich diese Tür in Zukunft öffnen kann, werde ich diese Gelegenheit sicherlich nutzen."
Vielleicht kommt ein erster Renneinsatz ja schon früher als erhofft. Am Wochenende des Berlin E-Prix gibt es, wie schon vergangenes Jahr, wieder eine Terminüberschneidung mit der WEC. Da einige Fahrer ein Doppelprogramm fahren, werden sich die Teams der Formel E wieder im Dilemma befinden, wen sie ins Auto setzen können. Dies wird auch die Teams mit dem Antrieb von Stellantis treffen. Für Pourchaire könnte das die große Chance sein.
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