Formel E

Topteam Jaguar mit bestem Saisonstart der eigenen Formel-E-Geschichte: "Ein Meilenstein für unser Team"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Celebrations-Podium-Jaguar-Drivers-Champagne

Nach den ersten vier Rennen der Formel-E-Saison 2021 scheint es so, als könnte Jaguar Racing in diesem Jahr zu den Kandidaten für den ersten Weltmeistertitel zählen. Beim Rom E-Prix erzielten Mitch Evans und Sam Bird das erste internationale Doppelpodium der britischen Marke seit drei Jahrzehnten. Das Duo festigte somit Platz 1 in der Teamwertung für die "Raubkatze" - und setzte sich auch in der Fahrermeisterschaft mit beiden Piloten an die Spitze.

Schon beim Saisonstart in Saudi-Arabien konnten sich die Jaguar-Fahrer jeweils einmal auf dem Podest feiern lassen - Bird im zweiten Rennen der Saison sogar als Sieger. "Das ist eine riesige Errungenschaft für Jaguar Racing", bilanziert der Brite den erfolgreichen Saisonstart. "Was für ein Start in das Jahr! Das gesamte Team sollte stolz darauf sein, denn jede und jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass wir auf der Strecke so stark sind."

Den Umfang des bereits nach dem Diriyya E-Prix gut gefüllten Punktekontos konnten Bird und Evans in Rom mehr als verdoppeln. Dabei qualifizierte sich das Duo für das Samstagsrennen in Italien zunächst lediglich auf den Positionen 10 und 12 - eigentlich keine besonders gute Ausgangslage auf dem engen Straßenkurs.

Mit entschiedenen Manövern setzten sich beide im 45-minütigen E-Prix dennoch an zahlreichen Konkurrenten vorbei, sodass Bird und Evans schließlich hinter dem Rennsieger Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) das Podium komplettierten. Evans fuhr zudem die schnellste Runde des Rennens.

Zum ersten Mal seit dem Saisonfinale der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1991 in Autopolis (Japan) erreichten zwei Jaguar-Fahrzeuge somit gleichzeitig das Podium. Damals fuhren Derek Warwick und David Brabham/Teo Fabi im von Ross Brawn entworfen Jaguar XJR-14 (siehe Bild oben) auf die Plätze 2 und 3, übrigens hinter dem Sauber-Mercedes von Karl Wendlinger und einem gewissen Michael Schumacher.

Evans mit Glanzleistung am Samstag, Bird verunfallt am Sonntag

Für Evans ist das Doppelpodium in Rom ein "ganz besonderer Moment für das Team." Der Neuseeländer lobt auch seinen Teamkollegen: "Sam hat einen großartigen Job gemacht, wir sind zusammen durch das Feld gefahren und haben ein brillantes Rennen geliefert. Das ist ein echter Meilenstein für uns! Es ist toll, so in die Saison zu starten, aber wir dürfen nicht selbstzufrieden werden. Wir wissen, dass wir unsere Hausaufgaben machen müssen, um auch in Valencia konkurrenzfähig zu sein."

Sonntags starteten Bird und Evans aus einer ähnlichen Ausgangslage (Startplätze 11 und 12), konnten die Aufholjagd des Vortags aber nicht wiederholen. "Ich hatte im Vergleich zu den Autos vor mir einen kleinen Energieüberschuss", sagt Evans, "aber das späte Safety-Car hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht."

Bird schied durch eine Kollision mit Nyck de Vries (Mercedes) kurz vor dem Ende des E-Prix aus. "Das lief nicht ideal für mich. Wir haben trotzdem gezeigt, dass wir gute Pace haben, denn bis zum Unfall war ich auf Punktekurs. Mit der Führung in der Fahrer- und Teamwertung würde ich sagen, dass es alles in allem ein positives Wochenende war", sagt Bird.

Ob sich Jaguar auch im weiteren Verlauf der Saison an der Spitze der Meisterschaftswertung halten kann, bleibt abzuwarten. Zwar startete der britische Rennstall seit seinem Formel-E-Beitritt in der Saison 2016/17 noch nie besser in eine Saison, jedoch gab es in den vergangenen Jahren einige Teams mit noch besseren Leistungen in den ersten vier Saisonrennen (siehe Grafik). Ein Garant für die Meisterschaft ist der starke Start somit noch lange nicht.

Teamchef James Barclay zeigt sich dennoch zufrieden: "Wir haben in Rom ein gutes Wochenende erlebt und verlassen Italien in einer großartigen Position in der Team- und Fahrerwertung", sagt der Südafrikaner. "Wir freuen uns schon sehr auf das nächste Rennen in zwei Wochen." Für den 24. und 25. April reist die Formel E zum Valencia E-Prix nach Spanien, dem ersten offiziellen Meisterschaftsrennen auf der Iberischen Halbinsel.

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