Formel E

Trotz Mercedes-Antrieb: Venturi erlebt "enttäuschendes Ende der Saison"

Svenja König

Svenja König

Ende gut, alles gut? In diesem Jahr nicht für Venturi Racing. Es war ein trauriges Formel-E-Saisonfinale in Berlin für das monegassische Team, bei dem Felipe Massa in sechs Rennen einen einzigen Punkt holte, Edoardo Mortara derer neun. Der Berlin E-Prix war ein Abbild der Saison: Während Massa konstant im hinteren Mittelfeld verschwand, konnte Mortara mit zwei Ausreißern in die Top 5 immerhin in der ersten Saisonhälfte Highlights setzen.

Dabei startete Venturi erstmals als Kundenteam mit einem neuen Antrieb von Mercedes-Benz in die sechste Formel-E-Saison und hatte große Hoffnungen, mit dem neuen Motor um vordere Plätze kämpfen zu können. Zum Saisonauftakt sah es auch so aus, als könnte man mit dem Werksteam aus Stuttgart mithalten. Mit einem vierten und einem siebten Platz in Diriyya startete die Truppe von Susie Wolff gut in die Saison.

Doch je länger die Saison dauerte, desto größer wurden die Probleme des monegassischen Teams. Hauptsächlich hatte man mit der Rennpace zu kämpfen, denn im Qualifying und Training waren die Venturi-Piloten oft mit vorne dabei. Auch Felipe Massa konnte sich in dieser Saison zweimal für die Super-Pole qualifizieren. Allerdings konnte er diese gute Ausgangsposition nicht in Punkte umwandeln. Mortara setzte ein Saisonhighlight mit einem fünften Platz in Marrakesch und konnte in Mexiko punkten.

Berlin E-Prix: Tiefpunkt der Saison

Den Tiefpunkt der Saison erreichte der Rennstall allerdings erst beim Finale in Berlin. In sechs Rennen konnte das Team insgesamt zehn Punkte holen. Dabei beendete Mortara die Hälfte der Rennen in den Punkten, konnte aber mit zwei achten Plätzen und einem zehnten Platz nur neun Punkte erzielen. Felipe Massa erging es noch schlechter: Er holte in sechs Rennen nur einen Punkt.

Venturi Racing beendete die Formel-E-Saison 2019/20 mit 44 Punkten auf dem zehnten Platz der Teamwertung. Den konstanten Punkten von Mortara verdankt es das Team, dass man in dieser Saison wenigstens Nio und Dragon hinter sich lassen konnte, auch wenn das mitnichten die Erwartungshaltung des Teams erfüllt. Darüber hinaus verzeichnete Massa neun Rennen ohne Punkte, und konnte insgesamt nur drei Punkte in dieser Saison einfahren.

Massa verlässt Venturi

Doch Susie Wolff und ihr Team haben erste Konsequenzen gezogen: Felipe Massa verließ das Team nach den sechs Läufen in Berlin. Man habe gemeinsam nicht das erreicht, was man gehofft habe, sagte der Brasilianer. Wer sein Cockpit in der kommenden Saison besetzen wird, ist bisher noch unklar.

Die Monegassen haben reichlich Hausaufgaben für die Formel-E-Pause mitgenommen: Die größte Baustelle bis zum Saisonauftakt in Santiago am 16. Januar 2021 wird die Rennpace sein, denn diese wurde dem Team in dieser Saison mehrfach zum Verhängnis. Aber auch an der Konstanz muss gearbeitet werden, um Punkte für die Gesamtwertung sammeln zu können.

"Das war heute ein sehr enttäuschendes Ende der Saison für uns", sagte Teamchefin Susie Wolff nach dem letzten Rennen in Berlin. "Ich möchte unserem Powertrain-Partner Mercedes-Benz meine Glückwünsche aussprechen. Ein dritter Platz in der Teammeisterschaft ist ein unglaubliches Ergebnis."

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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