TV-Analyse: 1,5 Millionen Zuschauer sahen Formel E in Deutschland
Timo Pape
Nachdem die erste Formel-E-Saison in Deutschland nur bei Sky im Pay-TV zu sehen war, schaffte die Elektroserie in ihrem zweiten Jahr den Sprung ins frei empfangbare Fernsehen. Die ersten sieben Rennen wurden auf Eurosport ausgestrahlt. Dann entschied sich Mutterkonzern Discovery Communications, die Formel E zu den Kollegen von DMAX umziehen zu lassen, um die definierte Zielgruppe besser zu erreichen.
Insgesamt schalteten in der Spitze 1.492.150 TV-Zuschauer die Formel E im deutschen Fernsehen ein. Davon gehen 982.150 auf Eurosport zurück, 510.000 auf DMAX. Im Durschnitt hat "Deutschlands Männersender Nummer 1" allerdings klar die Nase vorn: 170.000 Fans verfolgten die Rennen durchschnittlich bei DMAX, während es bei Eurosport nur 140.307 waren. Zusammen kommen beide Sender auf einen Zuschauerschnitt von 149.215. Bei allen Zahlen ist jedoch zu bedenken, dass die Sendezeiten durch die Zeitverschiebung an den Austragungsorten stark variierten.
Das meistgesehene Rennen der zweiten Saison war der Buenos Aires ePrix am 6. Februar. Ab 20 Uhr schalteten in der Spitze 262.000 Zuschauer ein - Rekordquote für die Formel E in Deutschland. Beim Zuschauerschnitt hingegen muss sich die argentinische Hauptstadt die Spitzenposition mit dem Finalrennen von London (17 Uhr) teilen: jeweils 150.000.
Schlusslicht der zweiten Saison war ohne jeden Zweifel Long Beach. Das einzige Rennen auf US-amerikanischem Boden lockte zu Spitzenzeiten gerade einmal 40.000 Zuschauer an. Im Schnitt gar nur 20.000. Hauptgrund war sicher der Rennstart um 1 Uhr nachts deutscher Zeit. Trotzdem war auch der Marktanteil nicht besonders gut. Wenig Anklang fand auch der Putrajaya ePrix im November (Start: 7 Uhr deutscher Zeit).
Höchster Marktanteil zum Saisonstart
Was den Marktanteil für die Gesamtheit der Zuschauer angeht, konnte Peking einen neuen Rekord setzen. Den Saisonauftakt im vergangenen Oktober sahen 1,3 Prozent der Fernsehzuschauer in Deutschland. Auch hier dürfte sich die Sendezeit ausgewirkt haben, denn der Peking ePrix begann hierzulande um 10 Uhr vormittags. Während es zu dieser Zeit offenbar wenige Konkurrenzprogramme gab, musste es der Punta del Este ePrix im Dezember mit der Prime Time aufnehmen (20 Uhr). Dem geschuldet wies das Strandrennen an der Küste Uruguays mit 0,2 Prozent den geringsten Marktanteil auf.
Gleiches lässt sich auf den Marktanteil in der definierten Zielgruppe übertragen - Punta del Este als Schlusslicht. Hier war dagegen Berlin besonders stark: 2,6 Prozent der Hauptzielgruppe (männlich, 20 bis 59 Jahre) sahen das Rennen im Zentrum der deutschen Hauptstadt live im Free-TV.
Verglichen mit der ersten Saison hat die Formel E einen großen Schritt nach vorn gemacht. Im Bezahlfernsehen erreichten die Übertragungen zum Teil nicht messbare Einschaltquoten, das heißt weniger als 10.000 Zuschauer. Trotzdem bleibt noch eine Menge Luft nach oben, will sich die Formel E bei einem breiten Publikum etablieren. Der Wechsel zu DMAX scheint sich aber ausgezahlt zu haben, sind die Zuschauerzahlen zum Saisonende doch wieder angestiegen. Ein valider Vergleich wird sich jedoch erst am Ende der kommenden dritten Saison ziehen lassen. Wir verfolgen die Einschaltquoten der Formel E natürlich weiterhin für euch.
* Übertragung durch DMAX
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