Formel E

Ungestümer Lucas di Grassi nach Unfällen mit de Vries & Bird: "Einfach nicht mein Tag"

Timo Pape

Timo Pape

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Nachdem Lucas di Grassi am Samstag als Rennsieger brillierte, fiel er im Sonntagsrennen vor allem durch übermütige Kontaktfreudigkeit auf. Zunächst nahm er Mercedes-Pilot Nyck de Vries aus dem Rennen, später kollidierte er mit Sam Bird. Reue zeigt der Audi-Pilot nach dem Rennen nicht. Die Geschädigten halten sich mit Schuldzuweisungen jedoch zurück.

"Ich bin gleich nach dem Start in einige Rangeleien geraten und habe mir dabei das Auto beschädigt", spricht di Grassi die Anfangsphase an, in der er bereits erstmalig mit anderen Fahrzeugen aneinandergeriet. "Danach habe ich gekämpft und alles gegeben, aber es war einfach nicht mein Tag."

Während di Grassi das Rennen nach zahlreichen harten Duellen auf Rang 18 beendete, war der E-Prix für sein erstes Opfer, Nyck de Vries, schon vorzeitig vorbei: Di Grassi kam aus der Attack-Zone und krachte dem Niederländer am Ende der Geraden ins Heck. De Vries musste daraufhin mit größerem Schaden an die Box fahren und seinen Mercedes abstellen. Die Rennleitung sah die Schuld eindeutig bei di Grassi und brummte ihm eine Durchfahrtsstrafe auf.

De Vries erklärte nach dem Rennen: "Unser Wochenende fand im zweiten Rennen ein vorzeitiges Ende. Wenn man in der ersten Qualifying-Gruppe an den Start geht, hat man immer damit zu kämpfen, sich an der Spitze zu qualifizieren. Dadurch ist man am Start des Rennens direkt im Hintertreffen und steckt mitten in den Mittelfeldkämpfen. Ich glaube wirklich, dass wir als Team großartige Arbeit geleistet haben. Es war nur Pech, dass wir zweimal von hinten getroffen wurden. Aber so ist es eben nun einmal."

Sam Bird: "Leider wurde ich schon wieder getroffen"

Trotz der Strafe fuhr di Grassi ähnlich ungestüm weiter. Nach 25 Minuten kollidierte er mit Sam Bird. Er fuhr auch dem Jaguar ins Heck, drehte ihn dabei leicht und schob ihn in das Fahrzeug von Sebastien Buemi. Alle Beteiligten konnten ihre Autos gerade noch abfangen und weiterfahren. Weder Buemi noch Bird machten ihrem Kontrahenten nach dem Rennen Vorwürfe.

"Diese Serie ist phasenweise extrem herausfordernd - die letzten beiden Rennen waren so eine Phase für mich", sagt Bird, der letztlich Zwölfter wurde und leer ausging. "Konstanz ist der Schlüssel zum Erfolg, aber heute wurde ich schon wieder getroffen, obwohl ich keinen Fehler gemacht habe." Bird war schon im Samstagsrennen von einem Rivalen gegen die Mauer gedrückt worden und musste mit einem beschädigten Auto aufgeben.

Trotzdem blickt der Brite mit Blick auf die äußerst enge Fahrermeisterschaft zuversichtlich auf die letzten sechs Saisonläufe, die noch ausstehen: "Mit einem einzigen Sieg kannst du die WM-Führung übernehmen. Man muss nur dafür sorgen, noch ein paar gute Rennen zu haben, dann wird man auch Erfolg haben. Der Fokus wandert nun nach New York - eine Strecke, die ich sehr mag." Der New York City E-Prix steht am 10./11. Juli auf dem Programm. Bis dahin dürfte sich auch di Grassi wieder abgekühlt haben.

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