Formel E

Vandoorne will in Formel E mit Mercedes "um Siege und Meisterschaften kämpfen"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Stoffel Vandoorne hat es geschafft: Gemeinsam mit Nyck de Vries wird der 27-jährige Belgier in der kommenden Saison für das Formel-E-Werksteam von Mercedes-Benz an den Start gehen und den Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01 pilotieren. Vandoorne profitiert dabei von seiner Erfahrung, die er in der abgelaufenen Saison der Elektrorennserie durch sein Engagement als Fahrer bei HWA Racelab gesammelt hat.

"Es ist großartig, heute hier zu sein und ein Teil der Mercedes-Benz-Familie zu sein", sagt Vandoorne anlässlich der Präsentation des Mercedes-Benz EQ Formula E Teams am Mikrofon von 'e-Formel.de'. "Ich freue mich auf unsere gemeinsame Zukunft. Dies ist natürlich ein wichtiges Projekt für uns alle."

Besonders freut er sich dabei auf die Zusammenarbeit mit de Vries: "Ich kenne Nyck schon sehr lange. Wir sind in der Formel Renault 2.0 gegeneinander gefahren. Er passt gut ins Team. Dass wir uns schon kennen, gibt uns einen gewissen Vorsprung. Und wir sprechen die gleiche Sprache", so der Belgier über seinen neuen niederländischen Teamkollegen.

"Er wird sich am Anfang ein wenig anpassen müssen, was jedoch ganz normal ist. Die Formel E ist keine einfache Meisterschaft, in der man einsteigen und von Anfang an alles richtig machen kann. Er wird die Tricks lernen müssen, aber ich werde gut mit ihm zusammenarbeiten, um ihn voranzubringen. Das ist auch für das Team wichtig", nimmt sich Vandoorne auch selbst in die Pflicht, de Vries beim Einstieg in die Elektrorennserie zu unterstützen.

"Anständige Resultate" im Vorbereitungsjahr

Die abgelaufene Saison mit HWA sieht er als gute Einstiegshilfe für sich selbst: "Letztes Jahr war so etwas wie ein Vorbereitungsjahr für mich, wo es darum ging, viel Erfahrung zu sammeln. Ich glaube, ich habe das ganz gut geschafft, mit dem, was uns als Paket zur Verfügung stand. Wir haben einige anständige Resultate erzielt."

Vergleichbar mit dem relativ kleinen Privatteam aus Affalterbach findet er die Vorbereitung beim Mercedes-Werksteam für den Formel-E-Einstieg jedoch nicht: "Mit Mercedes als Hersteller im Hintergrund sieht man einen großen Unterschied in der Dynamik des Teams. Ich denke, es gibt ein großes Potenzial, mit den gesamten Ressourcen, die bei Mercedes verfügbar sind. Ich denke, das wird in Zukunft der richtige Ort für mich sein."

Von seinem neuen Boliden ist Vandoorne jedoch bereits jetzt sehr angetan: "Ich denke, es ist das am besten aussehende Auto im Starterfeld. Es sieht anders aus als die anderen Lackierungen. Die Farben verschmelzen ineinander, und es hat viele Sterne am Heck. Wirklich wichtig ist aber, dass es schnell ist. Und dabei wird es definitiv gut aussehen. Momentan ist es allerdings noch ein wenig früh, um genau zu wissen, wo das Auto landen wird. Ich bin sicher, dass wir konkurrenzfähig sein werden. Aber wir müssen abwarten."

"An den Dingen arbeiten, die wir selbst unter Kontrolle haben"

Auf die Frage, was er denn für die kommende Saison erwarte, nachdem er in seiner Debütsaison für HWA in Rom bereits einen Podestplatz erzielte, gibt sich Vandoorne kämpferisch: "Du musst ehrgeizig sein, und Mercedes unternimmt viele Anstrengungen für dieses Projekt. Aber auch ich tue das. Mein Hauptziel ist es, in dieser Serie erfolgreich zu sein. Ich will um Siege und hoffentlich auch um Meisterschaften kämpfen. Und ich denke, Teil von Mercedes zu sein, gibt mir die besten Voraussetzungen, dies in Zukunft zu tun."

"Was nächste Saison möglich ist, wo genau wir landen werden, ist so schwer vorauszusagen", relativiert er aber direkt die Hoffnungen auf große Ergebnisse im ersten Jahr für das Team. "Ich denke, wir müssen einfach unsere Arbeit machen - so wie immer - und uns keine verrückten Ziele setzen. Wir müssen an den Dingen arbeiten, die wir selbst unter Kontrolle haben. Das wird hoffentlich für ein paar gute Ergebnisse reichen." Besonders freut er sich dabei auf das Formel-E-Rennen in Seoul: "Dort war ich noch nie in meiner Karriere. Wir werden sehen, wie es da ist. Für mich persönlich sind alle Rennen sehr reizvoll, da ich gerne in Städten bin und mir die Städte gern ansehe. Das ist eine große Besonderheit, der Formel E."

Nebenjob als Mercedes-Simulatorpilot auch zukünftig möglich

Auch im zweiten Jahr nach dem Ende seiner Karriere als Stammfahrer in der Formel 1, wo er zwei Jahre an der Seite von Fernando Alonso für McLaren-Honda fuhr, spielt die "Königsklasse" in Vandoornes Berufsleben eine große Rolle. Das Formel-1-Team von Mercedes hat den Belgier als Simulatorfahrer unter Vertrag genommen. "Sicher ist es möglich, beides zu tun. Ich weiß nicht, was nächstes Jahr sein wird, aber bis zum Ende des Jahres mache ich das definitiv noch. Es wäre logisch, das gemeinsam mit dem Team fortzuführen", sieht er sich auch zukünftig weiter in dieser Position.

Foto: Daimler

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 1 und 7.
Advertisement