Formel E

Venturi-Boss Gildo Pallanca Pastor im Interview: "Weichen für Hersteller-Kooperation stellen"

Timo Pape

Timo Pape

Gildo Pallanca Pastor ist Chef des Formel-E-Teams Venturi, hält sich zumeist aber im Hintergrund auf. Im Rahmen des New York ePrix hat sich der 50-Jährige mal an der Strecke blicken lassen, schließlich ist der "Big Apple" seine neue Wahlheimat. Im Interview spricht er über die abgelaufene dritte Saison und gibt einen Ausblick auf die kommenden Jahre in der elektrischen Rennserie. In Saison vier habe Venturi "eines der stärksten Autos im Feld", prophezeit Pastor.

Herr Pastor, wie lautet Ihr Fazit zur dritten Saison mit Blick auf Ihr Team Venturi?

Sicher hat das Team in diesem Jahr einige Highlights gesetzt, ich denke da an die beiden zweiten Plätze von Maro Engel in der Super-Pole in Mexiko oder im Zeittraining von Monaco. Aber generell müssen wir das Auto noch verbessern. In der kommenden Saison wollen wir ein rundum erfolgreiches Auto auf die Beine gestellt haben.

Was waren Ihre persönlichen Highlights in der Saison 2016/17?

Sicher das Rennen in USA, denn New York ist inzwischen meine Heimatstadt geworden, und es hat sich angefühlt, als würde die Formel E durch meinen eigenen Garten fahren. Unsere beiden Fahrer Maro und Tom waren mit den Positionen sechs und neun im Qualifying gut unterwegs, und wir haben am Ende eine schnellste Runde und einen siebten Rang mit nach Hause genommen. Aber eigentlich denke ich bereits an die Saisons vier und fünf. Ich sehe mit großer Freude, dass das Team unheimlich vorankommt und dass wir letztlich großartige Ergebnisse in der Zukunft einfahren werden.

Was sind die Erwartungen an die kommende Saison, vor dem Hintergrund der gerade erst verkündeten Werksengagements diverser Hersteller?

Es wird natürlich nicht einfacher, aber auch wir arbeiten mit Hochdruck an der nächsten Fahrzeuggeneration - und da tut sich einiges. Unser Auto für Saison vier hat ein neues Getriebe, wird tiefer und wir haben intensiv an jedem Detail gearbeitet. Ich persönlich bin der Meinung, dass wir eines der besten Autos im Feld haben werden. Aber natürlich wird es durchaus schwieriger, sich gegen große Werke durchzusetzen. Für die Serie allerdings ist es gut.

Man kann sagen, das ist die Geschichte, die die Formel E schreibt. Die Serie wächst und ist inzwischen natürlich interessant für alle großen Hersteller aus dem Automobil- und Automotive-Bereich. Ich bin happy, seit Beginn an mit dem Team dabei zu sein. Wir sind dabei wohl die Einzigen, die mit großen Herstellern gemeinsame Entwicklungsarbeit betreiben, und das ist wirklich sehr interessant.

Was ist die Vision für die Zukunft von Venturi in der Formel E?

Venturi ist natürlich im Vergleich zu Jaguar oder Renault oder anderen eine sehr kleine Marke, aber ich sehe mit großer Genugtuung all die jungen Leute, die zu uns kommen, um mit uns gemeinsam voran zu gehen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig für die Zukunft weitere Weichen zu stellen und nach Möglichkeit mit einem Hersteller direkt zu kooperieren.

Seit dem Finale in Montreal geht es für das Team auch um ein anderes Projekt: den von Venturi gehaltenen Geschwindigkeitsrekord für Elektrofahrzeuge aus dem vergangenen Jahr verbessern...

Genau. Ich lebe dieses Projekt, es ist einzigartig. Es ist eine Kooperation mit der Ohio State University, und in diesem Jahr haben wir beschlossen, unseren Fahrer Roger Schroer, einen persönlichen Freund, in den Mittelpunkt zu stellen. Ein unglaublich erfahrener Pilot für solche Art von Fahrzeugen. Er ist inzwischen 62, und ich habe allerhöchsten Respekt vor ihm. Er liefert eine unglaubliche Leistung bei 549 km/h. Übrigens ist es der letzte Versuch unseres VBB3, den eigenen Rekord noch einmal zu verbessern. Danach kommt etwas Neues.

Was wird das sein?

Lasst euch überraschen...

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